Geschichte Wiens

Aus City ABC

Wien - Geschichte
Zeittafel
Um die Innenstadt und die Erweiterung Wiens bis zu seiner heutigen Dimension verstehen zu können, ist ein kurzer Abriss der Geschichte der Stadt erforderlich. Die folgende Tabelle bietet einen kurzen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Epochen, die Wien zu dem gemacht haben, was es heute ist


Wien, eine Zeittafel der wichtigsten Ereignisse

Zeitspanne Zeitraum und Weiterführendes Geschichte
5500 v. Chr. Eine Stadt entsteht In der Jungsteinzeit siedeln sich erste Stämme an (Rochusmarkt, 13. Bezirk, Antonshöhe)
2000 v. Chr . - 1900 v. Chr. Neolithikum, Wien in der Steinzeit Ansiedlungen im Bereich des Nussberges und des Leopoldsberges
um 2000 v. Chr. 1. Völkerwanderung Wien in der Steinzeit Indogermanen drängen in den Wiener Raum und verdrängen die ansässigen Stämme
1900 v. Chr - 400 v. Chr. Die Bronzezeit, ältere Eiszeit Auf der Stadtterrasse entstehen Siedlungen (bei Maria am Gestade, Kagran, Leopoldau und Aspern). Hügelgräber, Hockergräber und Urnenfelder bleiben davon zurück. Auch Illyrer siedeln sich an.
400 v. Chr - 100 v. Chr. Die Keltenzeit Die Kelten wandern ein. In Wien wird erstmals Wein angebaut.
100 v. Chr. Die Boier Die Boier besiedeln das Wiener Becken. Am Leopoldsberg wird eine Burg gebaut.
15 v. Chr. Kampf zwischen Römern und Markomannen Die Römer unterwerfen Noricum, Österreich wird bis zur Donau römische Provinz
15 n. Chr Vindobona entsteht Carnuntum, das römische Legionslager, wird angelegt. Die römischen Provinzen werden bis zum Wienerwald ausgedehnt
100 n. Chr. Das römische Kastell Vindobona Vindobona wird zum befestigten Kastell (unter Trajan)
114 - 400 Vindobonas Hochblüte Die X. Legion Gemina Pia Fidelis wird das "Wiener Hausregiment"
166 - 180 Marc Aurel Markomannenkriege unter der Führung von Marc Aurel. Vindobona und Carnuntum werden zerstört
180 Marc Aurel Kaiser Marc Aurel stirbt in Wien. Vindobona wird wieder aufgebaut
193 - 235 Vindobonas Hochblüte Wien erlebt eine Blütezeit unter den Severern. Der Mithraskult wird verbreitet, Vindobona wird wichtiger Marktumschlagsplatz.
212 Vindobonas Hochblüte Die Zivilsiedlung Vindobona (3. Bezirk) wird von Caracalla zum Municipium (Stadtrecht) erhoben.
235 - 260 Vindobonas Hochblüte Eine Geldentwertung sorgt für das Ende der Blütezeit. Die Markomannen und die Quaden fallen neuerlich im Wiener Becken ein.
280 Vindobonas Hochblüte In Wien darf wieder Wein angebaut werden - Kaiser Probus hat es gestattet.
313 Vindobonas Hochblüte Das Mailänder Edikt tritt in Kraft, damit wird das Christentum erlaubte Religion. Es gibt erste katholische Stätten in Wien (Johanneskapelle in Oberlaa).
380 Vindobonas Hochblüte Die römische Donauflotte wird nach Wien verlegt.
395 - 400 Vindobonas Hochblüte Die Hunnen dringen in Südrussland ein, die Germanen kommen über die Donau. Vindobona wird wieder zerstört - und wird in der "Notitia dignitatum" das letzte Mal erwähnt. Die Markomannen bekommen das Gebiet zugewiesen.
400 - 570 Die Völkerwanderung Wien wird von Wandalen, Ostgoten, Hunnen, Rugiern, Herulern und Langobarden überrannt und besetzt. Im Jahr 400 wird "Vindobona" letztmalig erwähnt.
453 Die Völkerwanderung Attila stirbt in Wien. Der Heilige Severin kommt nach Wien (stirbt 482 bei Krems)
487 Die Völkerwanderung Die römische Zivilbevölkerung siedelt nach Italien. Bei Hohen Markt siedeln sich die Kelten und einige Römer an.
580 - 700 Die Völkerwanderung Awaren und Slaven besiedeln Wien
791 - 800 Die karolingische und Ottonische Mark Während der Awarenkriege soll durch Karl den Großen die Peterskirche gegründet worden sein.
881 Die karolingische und Ottonische Mark Die Baiern und die Magyaren stoßen "ad Weniam" zusammen
907 - 955 Die karolingische und Ottonische Mark Österreich ist magyarisch. Das wird erst durch den Sieg König Ottos I. auf dem Lechfeld anders.
970 - 976 Die karolingische und Ottonische Mark Die Ottonische Mark entsteht. Otto setzt in Melk einen Lehensmann ein
976 Die karolingische und Ottonische Mark Der erste Babenberger - Luitpold, auch Leopold I. - wird Markgraf des Ostlands
984 Leopold I. Leopold I. siegt über die Ungarn und dehnt sein Reich bis zum Wienerwald aus. In Klosterneuburg wird die neue Residenz eröffnet.
996 Heinrich I., der Starke Erstmals wird "Ostarrichi" erwähnt.
1030 Adalbert der Siegreiche Kaiser Konrad II muss sich bei Wien den Ungarn ergeben. Wien wird von den Ungarn eingenommen.
1050 Die Babenberger-Residenz Die Grafen von Formbach verlegen die Residenz vom Berghof zum Judenplatz.
1130 Leopold der Heilige Wien geht wieder in babenbergischen Besitz über. Herrscher ist Leopold III., der Heilige
1137 Die frühen Kirchen Der Grundstein des Stephansdoms wird gelegt.
1146 Die Babenberger-Residenz Wien wird zur Hauptstadt Österreichs, Heinrich Jasomirgott verlegt seine Residenz auf den Platz Am Hof.
1147 Die Kreuzzüge und das Privilegium Minus Der Stephandom wird von Bischof Reginbert, der mit Konrad III. auf Kreuzfahrt unterwegs ist, geweiht.
1155 Wien 1177 Markgraf Heinrich holt iroschottische Mönche nach Wien und gründet das Schottenkloster.
1192 Richard Löwenherz Der englische König Richard Löwenherz wird in Erdberg gefangen genommen. Das reichliche Lösegeld wird zum Bau der Stadtmauer und vieler anderer Gebäude in Wien verwendet.
1196 Jüdisches Wien In der Seitenstettengasse bildet sich das erste jüdische Ghetto. Es werden die erste Schule und die erste Synagoge erwähnt.
1198 - 1230 Wien im Mittelalter, Walther von der Vogelweide Herzog Leopold IV, der Glorreiche, sogt für ein "Goldenes Zeitalter Wiens". Es werden Klöster gegründet, das Münzrecht eingeführt, 1221 erhält Wien das Stadtrecht und Minnesänger (wie Walther von der Vogelweide) sind hier.
1237 Kaiser Friedrich II. und Herzog Friedrich II., der Streitbare, streiten. Wien stellt sich auf die Seite des Herzogs und wird schließlich zur Freistadt erhoben.
1244 Die Stadtviertel Herzog Friedrich II. verleiht Wien ein neues Stadtrecht. Juden erhalten einen Schutzbrief
1245 Das Interregnum Herzog Friedrich II. fällt bei Leitha im Kampf gegen die Ungarn. Das österreichische Interregnum beginnt
1251 Der Böhmenkönig Ottokar Przemysl kann ungehindert in Wien einziehen und verhilft Wien zum Aufschwung.
1258, 1276 Verheerende Stadtbrände vernichten Wien. Ottokar hilft beim Wiederaufbau. Die Schäden am Stephansdom werden behoben. Zwischen 18.10. und 25.11. wird Wien von Rudolf belagert.
1278 Die Habsburger Monarchen Ottokar unterliegt beim Kampf dem Habsburger Rudolf I., Wien ergibt sich und erhält ein neues Stadtrecht.
1281 Das erste Rathaus In Wien wird der erste Bürgermeister (Konrad Poll) ernannt.
1287 Albrecht I. belagert bis 18.2.1288 die Stadt, Wien kapituliert.
1288 Albrecht I. Rudolfs Sohn Albrecht wird Alleinherrscher. Die Wiener erheben sich gegen ihn und müssen auf die Privilegien verzichten, die ihnen 1278 zuerkannt wurden.
1296 Albertinum Wien erhält wieder ein neues Stadtrecht, es wird von Albrecht I. verliehen.
1298 Weihnachtsmärkte In Wien findet der erste urkundlich erwähnte Christkindelmarkt statt.
1304 Gotik, Albrecht II. Der Stephansdom erhält einen großen gotischen Chor. ("Albertinischer Chor")
1338 - 1350 Naturkatastrophen und Epidemien Eine Unzahl an Katastrophen sucht Wien heim: 1338 eine Heuschreckenplage, 1340 und 1342 große Überschwemmungen, ein Erdbeben (1348), die Beulenpest im Jahr 1349 und ein neuerlicher Stadtbrand 1350. Alle Katastrophen wurden von Hungersnöten begleitet.
1358 - 1365 Rudolf IV. In die kurze Regierungszeit von Rudolf IV. fallen zahlreiche Neuerungen: die erste Universität wird gegründet, der Stephansdom wird ausgebaut, und die Wirtschaftskrise wird überwunden.
1408 Konrad Vorlauf Im Hause Habsburg bricht ein Bruderkrieg aus: Leopold IV. und Herzog Ernst bekriegen sich, Opfer wird Wiens Bürgermeister Konrad Vorlauf. Er wird nach Leopolds Sieg am Schweinemarkt hingerichtet.
1421 Jüdisches Wien Die Gesirah, eine der schlimmsten Judenverfolgungen Wiens - übertroffen nur durch die NS-Zeit, vernichtet alle Juden in der Stadt. Albrecht V. lässt mehr als 300 Juden auf der Gänseweide hinrichten.
1428 Die Hussiten bedrohen Jedlessee und Stockerau.
1438 Albrecht V. Herzog Albrecht V. wird zum Deutschen König gewählt. Damit erhält Wien den Status "Reichshauptstadt".
1442 Humanismus Kaiser Friedrich III. nimmt Enea Silvia Piccolomini, den späteren Papst Pius II., zum Sekretär. Wien entwickelt sich zur Stadt des Humanismus (Celtis, Lazius, Cuspinian)
1450 Der Nordturm Hans Puchsbaum beginnt den Bau des Nordturms an Stephansdom. Puchsbaum entwirft auch die "Spinnerin am Kreuz".
1451 Ladislaus Postumus Die nieder- und oberösterreichischen Stände wollen Friedrich III. zwingen, ihren "richtigen" Herrscher, Ladislau Postumus, herauszugeben.
1461 Stadtwappen Kaiser Friedrich III. verleiht Wien das Stadtwappen mit dem Doppeladler.
1462 Die Verschwörung im Spiegelhaus Wolfgang Holzer, Anhänger von Albrecht VI., der gegen König Friedrich III. kämpft, wird Wiener Bürgermeister. Als Holzer sich ein Jahr später aus Angst um seine Besitztümer gegen Albrecht wendet, wird er wegen Verrat verhaftet und gevierteilt.
1469 Wiener Geistliche Wien wird Bischofssitz. Der erste Bischof ist Leopold Graf Spaur.
1477 Wieder fallen die Ungarn in Wien ein. Matthias Corvinus belagert zwischen 14.8. und 20.12. Wien, er scheitert.
1485 - 1490 Sitz des Corvinus Matthias Corvinus, der ungarische König ist nun Herr von Wien, er zieht am 1.6. siegreich ein. Als er stirbt, übernimmt Maximilian I. die Stadt.
1489 Maximilian I. Maximilian I. gründet die "Hofmusikkapelle" und die "Kapellenknaben", Vorläufer der Wiener Sängerknaben.
1515 Renaissance in Wien In Wien findet der Fürstenkongress statt - und auch eine Doppelhochzeit: Maximilians Enkel Ferdinand und Maria werden mit den Kindern des ungarischen Königs Wladislaw, Anna und Ludwig, verheiratet. Das Grabmal für Friedrich III. wird fertiggestellt. Beginn der Renaissancezeit in Wien.
1522 Rotenturmstraße 8-10 In Rahmen des "Wiener Neustädter Blutgerichts" werden fünf Ratsherren und Wiens Bürgermeister Martin Siebenbürger wegen Auflehnung gegen Ferdinand I. hingerichtet.
1526 Das konfessionelle Zeitalter Ferdinand I. erlässt eine Stadtordnung und demonstriert damit seinen Sieg über die Bürgerschaft.
1529 Erste Türkenbelagerung Zwischen 22.9. und 14.10. lässt Niklas Graf Salm die Vorstädte niederbrennen und organisiert die Verteidigung Wiens. Die Stadt wird das erste Mal von den Türken belagert.
1531 Das konfessionelle Zeitalter Noch immer bedrohen Türken Wien, die neue Stadtbefestigung wird ausgebaut.
1551 Das konfessionelle Zeitalter Um die Gegenreformation voranzutreiben, beruft Kaiser Ferdinand I. die Jesuiten nach Wien. 1622 übernehmen sie - bis zur Aufhebung durch Maria Theresia - das Rektorat der Universität.
1558 Wien wird Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
1564 - 1576 Das konfessionelle Zeitalter Kaiser Maximilian II gewährt den Protestanten mehr Freiheiten.
1576 - 1577 Das konfessionelle Zeitalter Kaiser Rudolf II. verlegt seine Residenz nach Prag. Den Protestanten wird die öffentliche Ausübung ihrer Religion verboten. Kanzler der Universität wird Melchior Khlesl, mit ihm setzt die Gegenreformation ein.
1606 - 1612 Das konfessionelle Zeitalter Erzherzog Matthias wird nach einem schwelenden Konflikt mit seinem kranken Bruder Rudolf II. geheim - unter Mithilfe von Khlesl - zum Staatsoberhaupt gemacht, Rudolf II ist plötzlich ein Kaiser ohne Land. Der "Bruderzwist im Hause Habsburg" wird erst durch den Tod Rudolfs 1612 beendet.
1618 - 1648 Das konfessionelle Zeitalter Die Konflikte zwischen Religionen, Ständen und Staaten führen zum 30jährigen Krieg. Erst 1648 kann im Westfälischen Frieden Beruhigung erreicht werden.
1624 Das konfessionelle Zeitalter Wieder werden die Juden aus der Stadt verwiesen. Im Unteren Wird entsteht ein neues Ghetto. Protestanten werden ebenfalls verfolgt, evangelische Lehrer und Priester müssen die Stadt verlassen, katholische Ärzte dürfen Protestanten nicht behandeln.
1627 - 1631 Das konfessionelle Zeitalter Ferdinand II. finanziert den Bau der Jesuitenkirche. Eine Inschrift an der Fassade zeigt, dass es sich bei dem Bau um eine "Dankeskirche" für den Sieg in der "Schlacht am Weißen Berg" handelt.
1648 Verschwundene und bestehende Klöster Durch das Ende des 30-jährigen Krieges hat die katholische Kirche wieder die Oberhand gewonnen. Es werden Klöster und Kirchen gebaut.
1660 Die Barock-Zeit Die alte Amalienburg und die mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert wird durch einen repräsentativen Trakt verbunden. Leopold I. will seine Macht damit zeigen.
1669 - 1670 Die Barock-Zeit Die Juden werden vom Unteren Werd vertrieben.
1679 Die Barock-Zeit Beginn der großen Pestepedemie in Wien. Das Kaiserhaus flieht mit seinem Gefolge nach Prag, 60.000 Wiener sterben. Abraham a Santa Clara tritt als Bußredner auf.
1683 Kara Mustafa 2. Türkenbelagerung: Kara Mustafa belagert Wien. Ernst Rüdiger Graf Starhemberg kommandiert das Heer, erst der Polenkönig Jan Sobieski kann am 13.9. die Türken in die Flucht schlagen.
1685 Feuerwehr, Straßenbeleuchtung, Kanalnetz Das erste Wiener Kaffeehaus eröffnet, Gründer ist Johannes Diodate. Am Hof wird die erste Berufsfeuerwehr Europas eingerichtet und die Innenstadt erhält die erste öffentliche Beleuchtung. Gartenpalais und Lusthäuser entstehen. Neue Häuser erhalten erstmals einen Anschluss an das Kanalnetz.
1693 Die Barock-Zeit Die Geburtsstunde des Fiakers hat geschlagen: der "Fiacre" - ein zweispänniges Fuhrwerk mit vier Rädern - erhält erstmals eine Lizenz.
1700 Die Barock-Zeit Um die schweren Schäden durch die Türkenbelagerung zu beheben, setzt in Wien eine rege Bautätigkeit ein. Prunkvolle Barockpaläste werden erbaut.
1703 Die Barock-Zeit In Wien wird die älteste Zeitung der Welt gegründet - es handelt sich um das "Wienerische Diarium", heute noch als "Wiener Zeitung" am Markt.
1704 Die Barock-Zeit Der Linienwall wird errichtet, er soll die Vorstädte vor den Kuruzen schützen.
1712 - 1740 Die Barock-Zeit Kaiser Karl VI. kehrt von der Krönung in Frankfurt zurück, zu seinen Ehren wird erstmals die Pummerin geläutet. In Karls Amtszeit fällt die Erbauung der prächtigsten Bauwerke: Das Belvedere, die Geheime Hofkanzlei, die heutige Nationalbibliothek und die Winterreitschule
1713 Die Barock-Zeit Eine neue Pestepedemie sorgt in Wien für Armut. 10.000 Menschen werden Opfer des schwarzen Todes.
1716 - 1737 Die Barock-Zeit Johann Bernhard Fischer von Erlach beginnt mit dem Bau der Karlskirche.
1717 Die Barock-Zeit Am 24.6. wird in London die erste Freimaurer-Loge gegründet. 1742 eröffnet die erste Loge in Wien, die "Aux Trois Canon". Sie wird durch Maria Theresia 1743 offiziell aufgelöst.
1718 Die Barock-Zeit In Wien wird eine Porzellanmanufaktur begründet (nach Meißen die zweitälteste Europas). 1744 übersiedelt sie in den Augarten.
1722 Die Barock-Zeit Wien wird zum Erzbistum erhoben.
1732 Die Barock-Zeit Der Stephansfreithof wird aus Hygienegründen aufgehoben, die Wiener werden nun vor dem Schottentor begraben.
1740 Die Barock-Zeit Karl VI. stirbt überraschend. Die nur 24-jährige Maria Theresia übernimmt die Herrschaft. In ihre Amtszeit fallen wichtige Neuerungen im Bereich der Bildung, der Verwaltung und der Rechtswissenschaften.
1744 Aufgeklärter Absolutismus Nicolaus Pacassi nimmt große Umbauarbeiten an Schloss Schönbrunn vor.
1752 Aufgeklärter Absolutismus Maria Theresia richtet die "Keuschheitskommission" ein. In Schönbrunn wird die Menagerie erbaut.
1762 Aufgeklärter Absolutismus Mozart ist sechs Jahre alt. Er spielt für die entzückte Maria Theresia am Klavier.
1766 Aufgeklärter Absolutismus Kaiser Joseph II. eröffnet den Prater, das Jagdgebiet, das bisher nur dem Adel vorbehalten war, dem Volk.
1770 Konskriptionsnummern In Wien werden die ersten Konskriptionsnummern eingeführt. Sie erleichtern die Einhebung von Steuern.
1772 Postwesen Die "Klapperpost", auch "kleine Post" genannt, nimmt ihren Betrieb auf.
1775 Aufgeklärter Absolutismus Nun wird auch der Augarten dem Volk geöffnet.
1780 - 1790 Aufgeklärter Absolutismus Joseph II. übernimmt die Alleinregierung. In seine Amtszeit fallen wichtige Neuerungen: das Toleranzpatent (Glaubensfreiheit), das Zensurpatent (Pressefreiheit), die Errichtung des AKH, die Aufhebung der Klöster, führt die Grundsteuer ein und lässt "Heurige" zu.
1792 - 1848 Revolutionen Das Zeitalter der Revolutionen. Beginnend mit der Französischen Revolution beginnen auch in Wien Unruhen.
1804 Die Albertinische Wasserleitung Wien erhält seine erste Trink-Wasserleitung: die Albertinische Wasserleitung
1805 Am 13.11. übernimmt Napoleon kampflos Wien. Er bezieht bis 28.12. Schönbrunn.
1808 Trotz (oder gerade wegen) der kriegerischen Unruhen wird in Wien das Vergnügen in den Vordergrund gestellt. In den Vorstädten entstehen Vergnügungslokale wie das Sperl oder der Apollosaal.
1809 Erzherzog Karl und die Schlacht bei Aspern Die Franzosen überfallen Wien. Ein Sieg gelingt zwar bei Aspern, bei Wagram unterliegt die Stadt jedoch wieder. Im November zieht Napoleon zwar ab, sprengt zuvor jedoch die Stadtummauerung.
1814 - 1815 Wien tanzt. Der Wiener Kongress unter der Leitung von Fürst Wenzel Lothar Metternich ist der glanzvolle Mittelpunkt Europas. Im nun beginnenden Zeitalter des Biedermeier wird das Bürgertum zum Kulturträger.
1830 Die DDSG eröffnet die erste Schiffslinie, die Pest mit Wien verbindet. Wien wird von einer Überschwemmungskatastrophe überrascht.
1831 20.000 Wiener sterben bei einer Cholera-Epidemie.
1835 - 1841 Die Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung kann nun die ganze Stadt mit Trinkwasser versorgen.
1837 Die erste Dampfeisenbahn Österreichs wird in Betrieb genommen.
1845 Straßenbeleuchtung Wien wird nun durch systematisch angelegte Gasbeleuchtungen erhellt.
1848 Im März bricht nach Hungersnot und Wirtschaftskrise die Revolution aus. Metternich dankt ab und flieht. Die neue Verfassung sorgt im Mai abermals für Aufstände (Barrikadentage). Im Oktober schlägt Windischgrätz die Revolution nieder, im Dezember dankt Kaiser Ferdinand ab. Joseph I. übernimmt mit nur 18 Jahren den Thron.
1849 - 1850 Als Folge der Revolution überlässt das Kaiserhaus Wien seiner Verwaltung. Zur Sicherheit werden jedoch an neuralgischen Punkten Kasernen errichtet (zB. Arsenal)
1853 Auf Kaiser Franz Joseph I. wird ein Mordanschlag verübt. Aus Dankbarkeit für sein Entkommen lässt der Kaiser die Votivkirche errichten.
1858 - 1865 Der Abriss der Stadtummauerung wird beschlossen, die Vorstädte werden in Wien integriert.
1862 Die Eingemeindung der Vorstädte ist abgeschlossen, es gibt nun neun Bezirke. Wien erhält ein eigenes Statut.
1865 Die Ringstraße wird feierlich eröffnet, obwohl die meisten Prunkgebäude noch nicht stehen. Vom Schottentor führt nun die erste Pferdetramway nach Dornbach.
1866 Die Preußen dringen bis Stockerau, Breitenlee und Lassee vor.
1869 - 1875 Die Donau wird reguliert, um künftig Hochwasser zu verhindern. Die Regulierung reicht vom Kahlenberg bis nach Fischamend.
1870 - 1873 Die erste Wiener Hochquellenleitung wird erbaut, sie führt Quellwasser vom Semmering in die Stadt.
1872 - 1888 Die Ringstraße Die Prunkbauten an der Ringstraße werden fertiggestellt.
1873 Wienerwald#Drohende Abholzung Die Wiener Weltausstellung sorgt für viele Neubauten und technische Neuerungen in Wien. Aber der Börsenkrach beendet die Konjunktur der Gründerzeit. Dem Wienerwald droht die Abholzung, die Wiener verhindern das erfolgreich.
1874 Der Zentralfriedhof wird eröffnet.
1879 Das Kaiserpaar feiert den 25. Hochzeitstag. Der "Makart-Festzug" über den Ring ehrt das Paar.
1881 Der Ringtheaterbrand Brand des Ringtheaters. Der Tod von 300 Menschen ist ausschlaggebend für die Gründung der Berufsrettung. In Wien wird die erste Telefonleitung errichtet.
1883 Verkehrgeschichte Die erste Dampftramway wird in Betrieb genommen, sie verbindet nun Hietzing mit Perchtoldsdorf.
1890 Die zweite Stadterweiterung Die zweite Stadterweiterung führt mit sich, dass der Linienwall abgebrochen Wird. Nun hat Wien 19 Bezirke.
1893 Straßenbeleuchtung Die erste elektrische Straßenbeleuchtung wird am Kohlmarkt in Betrieb genommen.
1897 - 1903 Der umstrittene Bürgermeister Karl Lueger Karl Lueger wird Bürgermeister von Wien. Die Straßenbahnen werden elektrifiziert.
1898 Der Sisi-Schlafwagen Die erste Teilstrecke der Stadtbahn wird in Betrieb genommen. Die Bahn ist dampfbetrieben.
1900 - 1910 Die zweite Wiener Hochquellwasserleitung sorgt nun für ausreichende Trinkwasser-Versorgung.
1911 In Wien bricht die "Hungerrevolte" aus, vor dem Rathaus demonstrieren tausende Menschen.
1914 Kriegsanleihen Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die anfängliche Euphorie weicht schnell, das Volk leidet an Wohnungsnot und Hunger.
1918 Die Republik "Deutsch-Österreich" wird am 12.11. auf der Rampe des Parlamentsgebäudes ausgerufen. Wien ist nun Hauptstadt eines Zwergstaates.
1919 Bei den Gemeinderatswahlen siegen die Sozialdemokraten. Das "Rote Wien" sorgt für Regelungen im Wohnbau, dem Gesundheitswesen und bei der Bildung.
1921 Wien wird eigenes Bundesland und ist die Hauptstadt Niederösterreichs.
1924 Die RAVAG (Radio Verkehrs AG) nimmt ihren Betrieb auf.
1927 Zwischen den Sozialdemokraten und den Christlichsozialen entbrennt ein Streit, der im Brand des Justizpalastes gipfelt.
1931 Die Weltwirtschaftskrise nimmt auch Wien ein. Die Banken brechen zusammen, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die Nationalsozialisten radikalisieren sich.
1933 Dollfuß propagiert in seiner "Rede am Trabrennplatz" einen christlich-sozialen Ständestaat unter autoritärer Führung.
1934 Kriminalfall: Der Juliputsch und die Ermordung Dollfuß Die Februarkämpfe (12. - 15.2.) verursachen hunderte Tote. Dollfuß hatte den Republikanischen Schutzbund verboten, die Sozialdemokraten stellten sich gegen das autoritäre Dollfuß-Regime. Es kommt zum Juliputsch, Dollfuß wird von den Nationalsozialisten ermordet.
1938 Im März zieht Hitler in Wien ein. Schon im Oktober wird Wien zum Reichsgau. Hitler erweitert Wien, es hat nun 26 Bezirke. In der "Reichskristallnacht" werden sämtliche jüdischen Gotteshäuser zerstört, es bleibt nur der Stadttempel in der Seitenstettengasse unversehrt.
1939 - 1945 Der Zweite Weltkrieg tötet 200.000 Wiener. Ab April 1944 wird Wien 52 mal mit Luftangriffen bombardiert, 21.000 Häuser, 120 Brücken und 3.700 Gas- und Wasserleitungen werden zerstört.
1945 Im April wird der Stephansdom mehrfach getroffen. Die Rote Armee marschiert ein und teilt Wien in vier Besatzungszonen. Die Innere Stadt wird Zone der Alliierten.
1949 Franz Jonas wird Bürgermeister. Bis 1965 wird die Stadt wieder aufgebaut. Die ersten Wiener Festwochen finden statt.
1954 Wien wird durch das "Randgemeindengesetz" wieder verkleinert, nun hat es 23 Bezirke.
1955 Im Oberen Belvedere wird der Staatsvertrag unterzeichnet, die Alliierten ziehen ab. Das erste öffentliche Fernsehprogramm wird ausgestrahlt. Der Türmer von St. Stephan versieht seinen letzten Feuerwacht-Dienst. Staatsoper und Burgtheater nehmen wieder ihren Spielbetrieb auf.
1960 Die erste Tiefgarage wird eröffnet. Sie befindet sich vor der Votivkirche.
1961 Kennedy und Chruschtschow treffen sich in Wien. Die Heiligenstädter-Brücke wird eröffnet, damit sind alle im Krieg zerstörten Brücken wieder hergestellt.
1964 In Wien findet im Donaupark die Wiener Internationale Gartenschau (WIG) statt (April bis Oktober).
1965 Wien wird Sitz der OPEC. Bruno Marek wird Bürgermeister.
1968 Der Wiener Gemeinderat beschließt den Bau einer U-Bahn.
1974 Avantgarde-Künstler besetzen den Schlachthof St. Marx. Die U4 nimmt ihren Betrieb auf.
1976 Einsturz der Reichsbrücke.
1979 In Wien unterzeichnen Breschnew und Carter das SALT-II-Abkommen. Die UNO-City wird eröffnet.
1981 Seitenstettengasse 4 Die Wiener Donauinsel wird eröffnet. Stadtrat Nittel wird ermordet und arabische Terroristen richten in der Synagoge ein Blutbad an.
1983 Papst Johannes Paul II. besucht Wien
1987 Eröffnung des "Austria Center Vienna"
1988 Der Papst kommt zum zweiten Mal nach Wien.
1989 Der Eiserne Vorhang fällt. Wien rückt ins Zentrum von Europa.
1992 Die Hofburg brennt, dabei wird der Redoutensaal zerstört.
1993 Ein Briefbombenattentat verletzt Bürgermeister Zilk schwer.
1994 Michael Häupl wird Wiener Bürgermeister. Die Wiener entscheiden sich mit deutlicher Mehrheit für den Beitritt zur EU.
1998 Zum dritten Mal besucht der Papst Wien. 6 Monate lang ist Wien die Hauptstadt der EU.
2005 Kanalnetz Simmering wird durch einen Ausbau zur modernsten Kläranlage Europas
2010 Die Sozialdemokraten gewinnen wieder die Wahlen in Wien, es gibt jedoch erstmals seit dem 2. Weltkrieg eine Koalition mit den Grünen.
2015 Erstmals sind fünf Parteien im Gemeinderat vertreten.
2017 Die UNESCO setzt den Ersten Bezirk auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Schuld ist das geplante Hochausprojekt am Heumarkt.

Geschichte in Form eines Videos

Geschichte Wiens im Schnellverfahren
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