Geographie Wiens

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Wien Allgemein
Geographie Wiens
Das Zentrum der Innenstadt, der Stephansplatz, liegt auf 48° 14' 54" nördlicher Breite und 16° 21' 42" östlicher Länge in einer Seehöhe von 171 Meter. Die Geländeunterschiede der Innenstadt ergaben sich durch Flüsse, wie den Ottakringer Bach oder den Wienfluß, sie werden heute durch Stiegen (wie die Marienstiege) oder durch steile Straßen (wie den Laurenzerberg) überwunden. Der tiefste Punkt des heutigen Wien ist die Lobau mit 151 Meter, der höchste der Hermannskogel mit 542 Meter.


Geologische Lage

Die Geologie Wiens

Wien liegt im Wiener Becken, einer Senkung zwischen Alpen und Karpaten.

Dieses Wiener Becken entstand im Jura (vor 199 bis 145 Millionen Jahren) bzw. in der Kreidezeit (von 145 bis 65 Millionen Jahren). Die Kalkablagerungen, die im westlichen Bereich des Wiener Beckens dominieren, sind der Rest eines tropischen Meeres. Zwischen Paläogen (vor 65 Mio. Jahren) und Oligozän (vor 35 Mio. Jahren) überschieben sich die Gesteinsarten, in dieser Zeit sterben die Dinosaurier aus. Nach intensiven tektonischen Bewegungen (vor 17 Mio. Jahren) herrscht nun das heutige Bild des Wiener Beckens.

Das Meer, das sich im Wiener Becken befand, war reich an Leben. An den Rändern lagerten sich Rotalgen ab (heute Leithakalk, der in nahezu jedem Ringstraßenbau verwendet wurde), im Meer tummeln sich Haie, Korallen, Muschel- und Schneckenarten und Seeigel - ein Bild wie im heutigen Indischen Ozean. Es ist die Zeit der Artenvielfalt. In den darauffolgenden Millionenjahren ändert sich der Meersspiegel mehrfach, bis die Meeresverbindung zum Indischen Ozean abreißt und ein isoliertes Binnenmeer entsteht, Es reicht vom Wiener Becken bis zum Aral See.

Im Pannonium schließlich (von 11,5 bis 7 Mio. Jahren) wandelt sich das Meer zu einem Brackwassersee mit Süßwasser, bis es ganz verschwindet und die heutige Landschaft zurücklässt.

Topographische Lage

Wien liegt in Mitteleuropa an einer bedeutenden Stelle - im Schnittpunkt des europäischen Koordinatensystems.

Die Straße von Ost nach West verbindet den Atlantik durch das Donautal zum Schwarzen Meer und stellt die Verbindung nach Asien her. Die Straße von Nord nach Süd verbindet die Ostsee durch das Marchtal mit der Adria - schon die Römer nannten sie "Bernsteinstraße".

Zeittafel

Zeitraum Geschehen
ca. 70 Mio. Jahre v. Chr. - Jetztzeit Känozoikum
ca. 70 Mio. Jahre v. Chr. - ca. 1. Mio. Jahre v.Chr. Tertiär - Die Alpen falten sich auf, das Urmeer füllt den Raum südlich und östlich der neuen Alpen.
ca. 70 Mio. Jahre v. Chr. - ca. 69 Mio. v. Chr. Alttertär (Paleozon, Eozän, Oligozän)
ca. 69 Mio. Jahre v. Chr. - ca. 1 Mio. v. Chr. Jungtertiär - das Wiener Becken senkt sich ab (Miozän), Das Urmeer wird zu Süßwasser (Pliozän).
ca. 1 Mio. Jahre v. Chr. - Jetztzeit Quartär
ca. 600.000 Jahre v. Chr. - 10.000 v. Chr. Pleistozän - Die Donau gräbt durch die eigenen Ablagerungen Terrassen (Diluvium, Eiszeit)
ca. 10.000 Jahre v. Chr. - Jetztzeit Holozän (Nacheiszeit)

Berge und Anhöhen in Wien

Name Höhe (m) Bezirk Lage

Name Höhe (m) Bezirk Lage

Laurenzerberg 170 1. Abhang der Stadtterrasse nahe dem Schwedenplatz
Konstantinhügel 170 2. im Wiener Prater; im Zuge der Aushubarbeiten der Rotunde entstanden
Belvedere 196 3. Anhöhe am Nordabhang des Laaer Bergs
Spittelberg 197 7. Anhöhe zwischen MuseumsQuartier und Stiftgasse im Stadtteil Spittelberg
Herzogspoint k.A. 9. -
Schottenpoint k.A. 9. -
Sechsschimmelberg k.A. 9. zwischen Nussdorfer Straße und Währinger Gürtel
Johannesberg 201 10. Unterlaa bei Kledering (darauf derzeit das Umspannwerk Wien-Südost)
Laaer Berg 256 10. Oberlaa
Wienerberg 245 10. Inzersdorf-Stadt
Leberberg 175 11. Kaiserebersdorf
Grünberg 230 12., 13. an der Grenze der Bezirke Meidling und Hietzing
Bärenberg 434 13. im Lainzer Tiergarten
Brandberg 419 13. im Lainzer Tiergarten
Unbenannte Anhöhe 518 13. im Lainzer Tiergarten an der Stadtgrenze zu Purkersdorf
Dreihufeisenberg 515 13. im Lainzer Tiergarten an der Stadtgrenze zu Laab im Walde
Faßlberg 366 13. im Lainzer Tiergarten
Gemeindeberg 321 13. im Bezirksteil Ober-St.-Veit
Girzenberg 285 13. im Bezirksteil Ober-St.-Veit
Hagenberg 412 13. im Lainzer Tiergarten
Hornauskogel 504 13. im Lainzer Tiergarten
Johannser Kogel 377 13. im Lainzer Tiergarten
Kaiserzipf 342 13. im Lainzer Tiergarten
Kaltbründlberg 508 13. im Lainzer Tiergarten, mit Hubertuswarte
Kleiner Eichberg 336 13. im Lainzer Tiergarten
Küniglberg 261 13. in den Bezirksteilen Lainz und Hietzing, mit ORF-Zentrum Küniglberg
Laaber Kaiserzipf 375 13. im Lainzer Tiergarten
Maurer Wald 371 13. im Lainzer Tiergarten, der Großteil des Maurer Walds mit dem etwas niedrigeren Wilden Berg liegt jedoch im 23. Bezirk
Mittlerer Eichberg 372 13. im Lainzer Tiergarten
Nikolaiberg 273 13. im Lainzer Tiergarten
Rosenhügel 258 13., 23. im Bezirksteil Speising und der Katastralgemeinde Rosenberg sowie im Bezirksteil Mauer im 23. Bezirk
Roter Berg 262 13. Ober-St.-Veit, Naherholungsgebiet
Trazerberg 277 13. Ober-St.-Veit
Baumgartner Höhe 328 14. Hütteldorf
Bierhäuselberg 271 14. Hütteldorf
Franz-Karl-Fernsicht 488 14. Hadersdorf-Weidlingau
Greutberg 449 14. Hadersdorf-Weidlingau
Hochbruckenberg 497 14. Hadersdorf-Weidlingau
Hohe Wand 452 14. Hadersdorf-Weidlingau
Hühnersteig 408 14. Hadersdorf-Weidlingau
Hüttelberg 345 14. Hütteldorf
Kolbeterberg 426 14. Hadersdorf-Weidlingau
Lebereck 388 14. Hadersdorf-Weidlingau
Mühlberg 311 14. Hadersdorf-Weidlingau
Rosskopf 507 14. Hadersdorf-Weidlingau
Satzberg 435 14. Hütteldorf
Schutzengelberg 508 14. Hadersdorf-Weidlingau
Steinerne Lahn 448 14. Hadersdorf-Weidlingau
Wolfersberg 322 14. Hütteldorf
Auf der Schmelz 240 15. Schmelz
Gallitzinberg 388 16. Ottakring
Jubiläumswarte 449 16. Ottakring
Grünberg / Gränberg 462 17. Neuwaldegg (Gipfel liegt in Niederösterreich)
Hameau 464 17. Neuwaldegg
Heuberg 464 17. Dornbach
Kreuzbühel 382 17. Neuwaldegg
Michaelerberg 387 17. Neuwaldegg
Schafberg 390 17., 18. Neuwaldegg bzw. Pötzleinsdorf
Zwei Gehängte 447 17. Neuwaldegg
Ganserlberg 211 18. Währing
Ladenburghöhe 381 18. Pötzleinsdorf
Michaelerberg 387 18. Neustift am Walde
Mitterberg 213 18. Währing und Weinhaus
Pötzleinsdorfer Höhe 331 18. Pötzleinsdorf
Schafberg 390 18., 17. Pötzleinsdorf bzw. Neuwaldegg
Türkenschanze 239 18. Währing
Windmühlhöhe 266 19. Währing
Bellevuehöhe 388 19. Sievering
Burgstall 295 19. Nussdorf
Dreimarkstein 454 17., 19. an den Grenzen der Bezirke Hernals (Bezirksteil Neuwaldegg), Döbling (Bezirksteil Salmannsdorf) sowie der Gemeinde Klosterneuburg (Gipfel liegt in Klosterneuburg-Weidling)
Hackenberg 306 19. Sievering
Hermannskogel 542 19. Grinzing
Hochsteineck 389 19. Grinzing und Sievering
Hohe Warte 214 19. Heiligenstadt und Unterdöbling
Hungerberg 242 19. Grinzing
Kahlenberg 484 19. Josefsdorf
Krapfenwaldl 332 19. Grinzing
Latisberg 492 19. Grinzing
Leopoldsberg 425 19. Kahlenbergerdorf
Meiselberg 289 19. Sievering
Neuberg 418 19. Salmannsdorf und Sievering
Nussberg 342 19. Nussdorf
Pfaffenberg 415 19. Sievering
Reisenberg 382 19. Grinzing
Schenkenberg 345 19. Sievering
Vogelsangberg 516 19. Grinzing
Alte Schanzen 223 21. Stammersdorf
Falkenberg 340 21. Seitengipfel des Bisambergs, der schon zur Gemeinde Bisamberg gehört
Deponie Rautenweg 205 22. Hirschstetten
Alter Kuhstand 310 23. Kalksburg
Antonshöhe 356 23. Mauer
Kadoltsberg 327 23. Mauer (gipfellose Weingartenflur am Abhang des Maurer Waldes)
Kroissberg 327 23. Mauer
Eichkogel 428 23. Rodaun
Georgenberg 328 23. auch Sankt-Georgen-Berg; Mauer
Sauberg 259 23. Mauer und Liesing
Steinberg 256 23. Mauer
Wilder Berg 369 23. Mauer
Zugberg 321 23. Rodaun

Der Erste Bezirk

Der Erste Bezirk hat eine Gesamtfläche von 286,9 Hektar, wovon 23,5% (67,3 ha) als Wohnbaugebiet genutzt werden, 114,9 ha (entspricht 40%) stehen für Verkehrsflächen zur Verfügung. Auf 27,3 Hektar wurden Parkanlagen gestaltet. [1]

Der Erste Bezirk grenzt

  • im Norden an den 9. und 2. Bezirk,
  • im Osten an den 3. Bezirk,
  • im Süden an den 4. und 6. Bezirk und
  • im Westen an den 7. und 8. Bezirk.

Sagen und Legenden

In der Jungsteinzeit siedeln sich erste Stämme an (Rochusmarkt, 13. Bezirk, Antonshöhe), das war in alten Geschichtsbüchern jedoch noch nicht bekannt. Und daher schrieb Ludwig Bechstein in seinen 1840 veröffentlichten "Märchen und Legenden des Kaiserstaates Österreich" folgende Legende:

Die Legende vom Ursprung, Gründung und Name der Stadt

Wolfgangskapelle am Stubentor

Vom Ursprung der uralten Stadt Wien ist viel geschrieben und gefabelt worden, und es haben die Chronikenschreiber der früheren Jahrhunderte mancherlei ausgesagt, was nicht glaubhaft klingt. Einer behauptete, Wien sei nicht jünger als Rom; ein anderer erzählte, dass nicht allzulange nach der Sündflut ein Fremdling, mit Namen Abraham, sich mit den Seinen am Ufer der Donau, und zwar da niedergelassen, wo heutzutage der Markt Stockerau gelegen ist; welcher Abraham dann zur Erbauung Wiens den ersten Grund gelegt. Noch andere haben geschrieben, dass ein naher Nachkomme des Erzvaters Noah, der ein König der Deutschen gewesen und Suevus geheißen, bereits im Jahre der Welt Zweitausendzweihundertundachtzig den Anfang zur Erbauung Wiens gemacht habe. Auch sind viele Schriftsteller der Meinung gewesen, dass die Römer bei ihrem mächtigen Vordringen in die germanischen Wälder da, wo heute Wien liegt, eine Kolonie begründet und eine Stadt gebaut, das alte Faviae, in welcher eine Reihe der römischen Kaiser bisweilen residiert, dass aber diese Römerstadt in späterer Zeit durch die feindlichen Völkerschwärme der Hunnen, Goten und Awaren bis auf die geringste Spur vernichtet worden sei. Nicht minder wird Wien eine Stadt der Winden oder Wenden genannt, daher ihr lateinischer Name Vindobona.

Klarer und fester gestaltet tritt die Stadt Wien zur Zeit Kaiser Heinrichs des Städtegründers in die Geschichte. Dieser stiftete das Markgrafentum von Österreich, und Leopold der Heilige wurde des Landes erster Markgraf und Schirmvogt gegen die feindlichgesinnten Nachbarvölker, von denen die Ungarn die gefährlichsten und gefürchtetsten waren, die Leopold mit tapferer Hand besiegte. Er baute auf die Vorderseite am äußersten Rücken des Kahlenberges, die heute noch nach ihm Leopoldsberg genannt wird, ein stattliches und starkes Schloss, das die Gegend umher beherrschte, das freien Umblick über die gesegneten Auen und sanftgehügelten Gefilde Pannoniens und Noricums bis zu den höheren Gebirgen hin gewährte und jetzt bis auf die Ringmauern in umbuschten Trümmern liegt. Bald fanden sich Anwohner in Menge, die in der reizenden Ebene am Ufer des gewaltigen Stromes und geschirmt von der nahen Fürstenburg sich Häuser bauten, und so wuchs allmählich das schöne, heitere, lebensfrohe Wien. Doch soll die Stadt diesen Namen nicht alsobald geführt haben, sondern von der alten Römerstadt Faviae oder Favianae genannt worden sein. Daraus wurde Vianae, Viennae, Wienn, wie es eigentlich noch heute heißt und gesprochen wird, und nicht Wihn, wie die Ausländer sagen.

Andere halten jedoch für wahrscheinlicher, dass das kleine Flüsschen, die Wien, welches nahe der innern Stadt vorbeifließt und unterhalb derselben in die Donau fällt, ihr den Namen verliehen habe, was billig an seinen Ort gestellt bleibt.

Quelle: Volkssagen, Mährchen und Legenden des Kaiserstaates Österreich, Ludwig Bechstein, 1840 http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/allgemein/ursprungwien.html




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Quellen

  1. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien - 2015