Dominikanerbastei

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Dominikanerbastei

Dominikanerbastei 02.JPG

Bezirk 1., Innere Stadt
Benennung 1786
Benannt nach Dominikanerbastei
Straßenlänge 405,11 Meter[1]
Gehzeit 4,88 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Stadtbastei, Bürgerbastei, Hollerstaudenbastei, Predigerbastei


Namensgebung und Geschichte

Dominikanerbastei aus Sicht 1899 [2]
Dominikanerbastei 1857

Die Benennung dieser Gegend erfolgte nach dem Teil der Stadtbefestigung, die 1858 abgetragen wurde, der Dominikanerbastei (auch: Predigerbastei). Ehemals reichte diese vom Stubentor bis zum Dominikanerkloster.

Bereits 1431 war hier ein Erdwall, der nach er ersten Türkenbelagerung (1529) 1544 ummauert und "Stadtbastei" genannt wurde. 1565 wurde der Abschnitt in Bürgerbastei umbenannt, weil sie auf Kosten der Bürgerschaft errichtet wurde und sie dafür das Recht erhielten, sie zu besetzen und zu verteidigen. Zwischen 1674 und 1770 findet sich auch der Name „Hollerstaudenbastei“, erst 1786 Dominikanerbastei. Der Abbruch begann 1847, ein Stück der Bastei ist erhalten geblieben: Die rampenartige Auffahrt zur Barbaragasse.[3]

Zu ihrer Erbauung wurden die Steine des Nikolaiklosters verwendet, das durch die Türken zerstört worden war.

Die geraden Hausnummern des heutigen Straßenverlaufes wurden erst erbaut, als die 1854 erbaute, hier stehende, Franz-Josephs-Kaserne 1901 abgebrochen wurde.

Ausgrabungen

Ausgrabungscode [4] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
190007 römisch Als man Im Jahr 1900 die Dominikanerbastei abriss, fand man in ihrer Fundamentgrube römische Ziegel, die wieder in die neue Mauer vermauert wurden. Weiters fanden sich mehrere Randstücke von großen Reibschüsseln aus gelbem Ton.
190245 römisch Am 21. Mai 1902 wurden bei der Dominikanerbastei römische Gräber aufgedeckt. Weiters fanden sich Ziegel, Gefäße und Mauerwerk. Am 1. Oktober wurden im Stadtgraben verschiedene Metallgegenstände gefunden .
197116 Neuzeit 1971 wurde im Verlauf des Straßenzuges ein besonders tiefer Fernheizkanal direkt in den Räumen der Kasematten der ehemaligen Bastei angelegt. Dabei wurden die Querwände abgetragen, die Längswände jedoch für den Kanal mitverwendet.

Die Bastei aus Sicht des Jahres 1842

Stadtspaziergang
Etappe 7 - Dominikanerbastei
Standort an der ehemaligen Stadtmauer, Etappe 7

Ein Stadtführer aus dem Jahr 1842 schildert die Eindrücke so:

Auf dem Walle steht dicht am Stubentore Kloster und Kirche der Dominikaner, vor welcher ein hoher Ravelin (Wallschild, schützt den Wall zwischen zwei Bastionen – also die Kurtine) auf dem Walle selbst vorspringt. Biegt man um ihn herum, so kömmt man zu einem Gebäude der Hauptmaut und noch vor diesem ist die Hauptpost, deren Wagenremisen mit Schiefer gedeckt sind. Von der Hauptmaut führt eine offene Brücke ohne Tor aufs Glacis zu den hölzernen Transitmagazinen und hinter diesen ragt an der Vorstadt der imposante neue Bau für die Hauptmaut (Zollamt) empor. Nach dessen Vollendung wird (1843) das Gebäude auf dem Walle eine andere Bestimmung erhalten. [5]

Der Weg führt nun entlang der Dominikanerbastei, vorbei an der Kirche und dem Kloster (heute Postgasse 7-9 zum 1767 erbauten Hauptmautgebäude, auch "Österreichische Postwagendirektion" (Dominikanerbastei 9-13). Hier ist heute das Hauptpostamt untergebracht. Der Blick in die Vorstadt auf den "Neubau der Hauptmaut" bezieht sich auf das Zollamtsgebäude im 3. Bezirk, heute Hintere Zollamtsstraße 2A. Die Stadtmauer ist an dieser Stelle noch teilweise erhalten.

Kurvig weiter.jpg Folge dem Stadtspaziergang 2 - Teil 8: Rund um die Stadtmauer im Jahr 1842 und heute

Die Häuser der Dominikanerbastei

Dominikanerbastei, Aufgang
Straßenbeschilderung Dominikanerbastei



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Atelier Friedrich Kuranda (Hersteller), Gruß aus Wien. Dominikaner-Bastei im I. Bezirk, Ecke der Wollzeile., ca. 1899, Wien Museum Inv.-Nr. 17161/27, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/102251/)
  3. Richard Groner: Wien wie es war. Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Fritz Molden-Verlag, 1965, Wien, S. 118
  4. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll
  5. Adolf Schmidl: C. Gerold, Eine Woche in Wien: Zuverlässiger und zeitsparender Führer durch die Kaiserstadt und ihre nächsten Umgebungen, Tag 1, 1842, Wien, Seite 4 – 13