Rotenturmstraße

Aus City ABC

Rotenturmstraße

Wien 01 Rotenturmstraße a.jpg

Benennung 1288
Benannt nach dem Roten Turm
Straßenlänge 448,2 Meter [1]
Gehzeit 5,4 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Am Lichtensteg, Alter Fechtbrunn, Bischofshof, Erzbischofshof, Bischofgasse, (Am) Haarmarkt, Steig beim Rotenturm


Namensgebung und Geschichte

In der Rotenturmstraße verlief ein Teil der Stadtbefestigung. Daher auch der Name „Der Rote Turm“ (erstmals 1288 belegt, er war eigentlich rot-weiß kariert), der ein Teil dieser Stadtmauer war. Der Rote Turm wurde unter Kaiser Maximilian I. neu gebaut und wurde rasch ein Wahrzeichen Wiens, bis er aus verkehrstechnischen Gründen 1776 abgebrochen wurde.

Viele Namen

Die Straße hatte viele Namen, die auch nur Abschnitte bezeichneten. So hieß das Stück zwischen Lugeck und Stephansplatz zB.: „Am Lichtensteg", "Bischofshof", "Erzbischofshof" (nach dem Erzbischöflichen Palais, das oben an der Rotenturmstraße, Ecke Schulerstraße/Stephansplatz/Wollzeile noch heute steht).

Der Teil zwischen Lugeck und Fleischmarkt hieß bis 1848 "Haarmarkt" oder auch "Am Haarmarkt" (nach dem Flachs = Haar), der Name scheint bereits im Jahr 1270 erstmals auf. [2]

Der unterste Teil hieß „Steig beim Rotenturm“ bzw. „Am Steig“ und „auff dem Steig“. 1288 war der Bereich unter "ruffa turris" (rufa = lateinisch rothaarig, turris = der Turm) zu finden.

Der Platz, der heute vor den Häusern 21 und 23 liegt, war ursprünglich Teil des Rabensteigs.

Interessantes zur Straße

Heute ist die Straße eine gut besuchte Shopping-Meile, weshalb die Grünen der Stadtregierung offensichtlich auf die Idee kamen, aus der Straße eine "Begegnungszone" (nach dem Vorbild der Mariahilferstraße) zu machen. [3]

Die Unterkellerung

Die Überführung der Pummerin, am 5. November 1711, Zeichnung von Ehrenberg, Sammlungen der Stadt Wien

Die Keller der Rotenturmstraße wurden um 1710 allesamt verstärkt, in dem „Josephinische Säulen“ aufgestellt werden mussten. Grund dafür war, dass Kaiser Joseph I. den Auftrag gegeben hatte, eine neue Pummerin zu gießen, indem die Kanonenkugeln der Türken eingeschmolzen wurden. Der einzig mögliche Transportweg war durch das Rote Tor, da dieses als einziges die erforderliche Breite hatte. Da die Glocke 22.512 Kilo hat, musste der Weg (Rotenturmstraße) entsprechend abgesichert werden.

Der Sammelkanal

Der Verlauf des Sammelkanals

Unterhalb der Rotenturmstraße zieht sich - in einer Gesamtlänge von 1095 Metern und in einer Tiefe von drei bis sieben Metern - der Hauptstrang des Kanalsystems. Beginnend beim Franz-Josefs-Kai verläuft der Sammelkanal unterhalb der Rotenturmstraße über die Kärntner Straße bis zur Philharmonikerstraße.

Die heute noch vorhandenen Ziegelmauern des Kanals stammen aus dem Jahr 1890, ein Teil (zwischen Goldschmiedgasse und Donaukanal) wurde 1935 mit Steinzeugsohlschalen ausgebessert.

Das Gefälle des Kanals ist mit 10 bis 20 Promille gering, trotzdem wird damit ein Gebiet von 33 Hektar entwässert.[4]

Häuser der Straße



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 3., Ha-La, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 2
  3. http://wien.orf.at/news/stories/2700124/
  4. Hans Stadler: Die Entwässerung der Stadt Wien, Wien, 1960, S. 36. Digital auf: http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1139568