Marienbrücke
Marienbrücke | |
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Benennung | 1905 |
Benannt nach | Marienstatue |
Straßenlänge | 28,06 Meter [1] |
Gehzeit | 0,34 Minuten |
Vorherige Bezeichnungen | - |
Die Marienbrücke - eine Donaukanalbrücke
Die Marienbrücke ist genaugenommen die Verlängerung der Rotenturmstraße und verbindet den 1. mit dem 2. Bezirk.
Den Namen erhielt die Brücke von einer Statue, die auf der Brückenmitte platziert wurde und die Heilige Maria als Vernichterin der Sünde darstellte. Die von einem Rosenkranz umgebene Staute war ein Werk von Hans Schwathe, die Weihe wurde am 16.10.1909 durch den Wiener Weihbischof Gottfried Marschall vorgenommen.
Heute steht hier eine vereinfachte Nachbildung von Oskar Thiede, das Original wurde bei der Sprengung der Brücke 1945 zerstört. Die neue fünf Meter hohe Madonna stand zwischen 1951 und 1983 am Franz-Joses-Kai, und wurde erst am Österreichischen Katholikentag des Jahres 1983 wieder auf der Brücke aufgestellt.
Der Wettbewerb und die Errichtung der Brücke
Die erste Variante der Brücke wurde 1905 als Stabbogenbrücke errichtet.
Zuvor hatte ein Wettbewerb für die Gestaltung der Brücke stattgefunden, an dem auch Otto Wagner teilgenommen hatte. Er hatte für das "Projekt Vindobonabrücke" die künstlerische Gestaltung vorgesehen, die technische Ausführung sollte von der Firma Ignaz Gridl, k.u.k. Eisenconstructionswerkstätte & Brückenbauanstalt, vorgenommen werden. Der Entwurf sah vor, dass die Brücke, die in weiß sein sollte, durch vier Aluminium-Figuren begrenzt wurde, die die Geschichte Wiens dargestellt hätten. Am linken Ufer wären die "Epoche des Markgrafen Leopold" und die "Epoche von Rudolf von Habsburg" vorgesehen gewesen, am rechten Ufer die "Römische Zeit" und "Unsere Epoche".
Die Stadt hatte sich jedoch für ein anders Projekt entschieden: Verwirklicht wurde das Projekt von Josef Hackhofer und Albrecht Pecha, die Errichtung erfolgte durch die Aktiengesellschaft R. Ph. Waagner - L. J. Biró & A. Kurz.
Der Zweite Weltkrieg
Im April 1945 sprengte die Rote Armee die Brücke als Maßnahme in der "Wiener Operation 1945".
Um weiterhin in den zweiten Bezirk gelangen zu können, wurde auf den Trümmern, die aus dem Wasser ragten, ein behelfsmäßiger Steg errichtet - die jedoch 1946 entfernt werden musste, um den Schiffen wieder die Durchfahrt zu ermöglichen. Zwischen 1948 und 1961 wurde als Ersatz für die Marien- und die Salztorbrücke ein Fußgängerübergang errichtet, der erst als die Salztorbrücke fertiggestellt wurde, wieder abgerissen wurde.
Die neue Brücke
Die neu errichtete Brücke, deren Bau 1951 begann, war die erste Stahlbetonbrücke im Wiener Raum. Sie wurde nach Plänen von Karl Jäger unter künstlerischer Beratung von Adolf Hoch errichtet. Sie ist um fünf Meter breiter als die alte Brücke, eröffnet wurde sie feierlich durch Franz Jonas 1953. Gleichzeitig wurde die Stadtbahndecke erneuert, die heute für die U4 genutzt wird. Die Marienstatue wurde auf Seite der Innenstadt neben der Brücke aufgestellt, 1983 wurde sie wieder mitten auf der Brücke platziert. [3]
Besuch von Papst Johannes Paul II
Als der Papst 1988 Wien besuchte, wurde er - vom Flughafen kommend - von Bürgermeister Zilk und anderen Vertretern der Stadt Wien auf der Marienbrücke empfangen. Der Papst stieg hier, nach einem kurzen Gebet, ins Papamobil um, um danach den Gottesdienst im Stephansdom abzuhalten.
Schiffsanlegestelle neben der Brücke
Zwischen der Marienbrücke und der nächsten Brücke, der Schwedenbrücke, liegt die Anlegestelle für Wien-Rundfahrten mit Schiff und des Twin City Liners (direkte Verbindung nach Bratislava).
Alte Ansichten
1928, Marienbrücke[4]
1906, Eröffnung Marienbrücke[5]
1909, Enthüllung Marienstatue[6]
1908, Marienbrücke[7]
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
- ↑ Unbekannt, "Wien Donaukanal", 1930–1945, Wien Museum Inv.-Nr. 248885, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/663515/)
- ↑ Richard Groner: Wien wie es war. Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Fritz Molden-Verlag, 1965, Wien, S. 367
- ↑ Sperlings Postkartenverlag (M. M. S.) (Hersteller), Wien I. Franz Josefs-Kai mit Marienbrücke, 1928 (Gebrauch), Wien Museum Inv.-Nr. 226498, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/1008978/)
- ↑ Verlag bzw. k. u. k. Universitätsbuchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller) (Fotograf, Verleger), Einweihung und Eröffnung der Marienbrücke am 17. Mai 1906, 1906, Wien Museum Inv.-Nr. 30866/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59510/)
- ↑ Verlag bzw. k. u. k. Universitätsbuchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller) (Fotograf, Verleger), Einweihung der Marienstatue auf der Marienbrücke am 16. Oktober 1909, 1909, Wien Museum Inv.-Nr. 34008/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/70740/)
- ↑ Marianne Strobl (Fotografin), 1., Donaukanal - Marienbrücke und altes Dianabad, 1908, Wien Museum Inv.-Nr. 227223, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/385517/)