Weihburggasse

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Weihburggasse

Wien Weihburggasse.jpg

Benennung 1776 (Erstnennung: 1234)
Benannt nach Weihenburg
Straßenlänge 531,65 Meter [1]
Gehzeit 6,41 Minuten
Vorherige Bezeichnungen contrata que dicitur Wihpurch, Weicheburch, Weihenpurg, Weyhburgg


Namensgebung und Geschichte

Die Weihburggasse aus Sciht des Jahres 1914

Die Weihburggasse verband schon im 16. Jahrhundert die Kärntner Straße mit der Seilerstätte. Der Name leitet sich von der Weihenburg ab.

Am Ende der Weihburggasse befand sich 1558 noch die Ringmauer, ab 1817 die Kurtine vom Seilerstättentor (damals noch "Karolinentor"). Die Verlängerung zum Parkring wurde erst nach Abbruch der Stadtmauer 1862 möglich.

Noch heute besteht die Gasse aus vielen alten Häusern, der Großteil wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

Die Weihenburg

Es dürfte sich hier weniger um eine Burg als um eine ummauerte Siedlung gehandelt haben. Die Gegend wurde bereits 1234 als "contrata que dicitur Wihpurch" erwähnt, und dürfte aus dem 12. Jahrhundert stammen, als es noch keine Ringmauer gab. Es finden sich für die Weihenburg unterschiedlichste Namen: Weicheburch (1267), Weihenpurg (1287), und Weyhburgg (1776).

Ausgrabungen

Stadtgraben, Minengang und Fußgängerbrücke unter der Weihburggasse

Unter der Weihburggasse, im Bereich zwischen Schellinggasse und Parkring wurden im Zuge des Baus einer Tiefgarage von Herbst 2005 bis Frühling 2006 archäologische Ausgrabungen vorgenommen. Man fand dabei weniger Meter unter dem Straßengrund acht Pfeilerpaare, die etwa 3,5 Meter hoch waren. Sie gehörten zu einer Fußgängerbrücke, die bei Bestehen der Stadtummauerung über den Stadtgraben führte. Diese Brücke verband das Karolinentor mit dem Wasserglacis (heute Stadtpark). Bei weiteren Forschungen entdeckte man in Höhe der Hegelgasse unterirdische Räume und Gänge der neuzeitlichen Stadtbefestigung.

Der Teil des Stadtgrabens, den man hier fand, war etwa 80 Meter breit, er liegt etwa 10 Meter unter den heutigen Straßenniveau. In der Mitte diese Grabens befand sich ein etwa 3,3 Meter breiter wasserführender Kanal, dessen Ufer mit Holzpfosten befestigt waren. Der Graben erfüllte seine Funktion von Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Abriss der Wasserbastei (später Braunbastei).

Die größte Entdeckung zu Beginn des Jahres 2006 war jedoch der erste unterirdische Minengang, dessen Vorhandensein man immer vermutet hatte, für den bisher jedoch kein Beweis gefunden werden konnte. Man fand diesen gemauerten Gang in etwa 6 Metern Tiefe, in einer Länge von 9 Metern war er vollkommen erhalten. Durch den Bau des Marriott-Hotels war er an einigen Stellen durchbohrt, an diesen Stellen war Beton auf den Boden geronnen. Recherchen ergaben, dass es sich bei dem Gang um einen von 68 Minengängen mit Minenkammern handelte. Sie wurden nach der napoleonischen Belagerung dafür geplant, unterirdische Sprengungen auszulösen, wenn der Feind sich bis auf deren Höhe an die Stadt heranwagte - genutzt wurden sie jedoch nie. [2]

Häuser der Gasse

Die meisten Häuser der Weihburggasse sind aus der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts erhalten geblieben.



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Karin Fischer Ausserer: Mauern um Wien, die Stadtbefestigung von 1529 bis 1857, Stadt Archäologie, 2014, Wien, ISBN 978-3-85161-074-1