Merian-Plan 1642
Aus City ABC
Der Merian-Plan zeigt vor allem Häuser, die heute baulich komplett verändert sind oder gar nicht mehr existieren.
Denkwürdiges Gebäude mit Link auf das heutige Areal | Planausschnitt | Erklärung der damaligen Zeit |
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1 - Der Stephansdom | Damals trug die Spitze des Turms noch den Stern und den Halbmond, der 1529 angebracht wurde, anstelle des Kreuzes. Sinn der Anbringung war (laut Schimmer), die Türken davon abzuhalten, das heilige Gebäude zu bombardieren. Halbmond und Stern (mehr dazu: "Mondschein") wurden nach Austausch im Bürgerlichen Zeughaus aufbewahrt.
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2 - Michaelerkirche | Die Kirche lag hier noch an der Stadtummauerung | |
3 - Peterskirche | Der Sage nach wurde die alte Peterskirche schon im Jahr 800 gegründet. Die Abbildung zeigt die Kirche vor ihrem Umbau 1700. | |
4 - Maria Am Gestade | Gegründet um 882, Ende des 14. Jahrhunderts umgebaut | |
5 - Minoritenkirche | Die Kirche der italienischen Nation, auch "Maria Schnee", wurde 1276 von Ottokar II. von Böhmen gestiftet. 1786 wurden die Minoriten in die Alservorstadt verlegt. | |
6 - Schottenkirche | Das kleine Gebäude vor der Kirche scheint das alte Baptisterium zu sein. Es war zu Zeit der Planerstellung bereits demoliert, Merian dürfte es aus dem alten Hufnagl-Plan kopiert haben. | |
7 - Augustinerkirche | Zu dieser Zeit besaß die Kirche noch keinen hohen Turm. | |
8 - Dominikanerkirche | Unmittelbar vor der Kirche ist der alte Ravelin zu sehen, der 1848 abgerissen wurde. | |
9 - Dorotheergasse 17 | Das reiche Chorherrenstift in der Dorotheergasse wurde 1260 von Rudolph IV. gegründet, 1440 ließ es Kaiser Friedrich IV. neu erbauen. Die prachtvolle Fassade und die zwei Türme wurden 1705 angebracht. Nachdem 1782 das Kloster aufgehoben und die Kirche entweiht wurde, brachte man hier das Versatzamt (heute das Dorotheum) unter. Aus den anderen Gebäuden wurde der "Klosterneuburger Hof". | |
10 - Franziskanerplatz 4 | St. Hiernoymus, das weibliche Büßerhaus, war eine Zuchtstätte für reuige Sünderinnen. Es wurde 1384 gestiftet und 1589 den Franziskanern überlassen. | |
11 - Dorotheergasse 18 | Das Königskloster wurde 1582 von Königin Maria Elisabeth, der Tochter von Kaiser Maximilian II., gestiftet. 1782. Als das Kloster aufgehoben wurde, wurde das Gebäude zum Fries'schen Palast umgebaut. Die Kirche wurde den Evangelischen Glaubensgebossen übergeben. | |
12 - An der Hülben, Zedlitzgasse 2/2A und Zedlitzgasse 4 | Das Kloster der Chorfrauen des hl. Augustin bei St. Jakob am Stubentor wurde 1230 gestiftet und 1783 aufgehoben. Die entweihte Kirche und der Jacoberhof wurden abgerissen, an ihrer Stelle wurden neue Häuser erbaut. Im Kloster fanden sich später die Staatsgüter-Administration, das k.k. Stempelamt, die Tabakregie und die Orientalische Akademie. | |
13 - Laurenzerinnenkloster | Das Nonnenkloster zu St. Laurenz wurde 1329 gestiftet und 1782 aufgehoben. Aus dem Gebäudekomplex wurde das große "Lorenzergebäude", in dem mehrere Buchhaltungen, davor auch die Bücherzensur, untergebracht wurden. | |
14 - Das Himmelpfortkloster | Das Kloster der Himmelpförtnerinnen wurde 1230 gegründet und 1783 aufgehoben. Anstelle des Klosters und der Kirche entstanden private Häuser. | |
15 - Clarakloster | Neben dem Kärntnertor lag das Clarakloster, das von der französischen Königstochter Blanka, der Ehefrau von Herzog Rudolph III., gestiftet worden war. Das Kloster wurde zugunsten des Bürgerspitals geräumt, die Clarissen übersiedelten in die Annagasse. | |
16 - Malteserkirche | St. Johann Baptist wurde 1200 von den Maltesern erbaut. Nach mehreren Erweiterungen wurde 1805 eine bedeutende Vergrößerung und Verschönerung vorgenommen. | |
17 - Nikolaikloster | Das Zisterzienser-Kloster zur St. Nikolaus wurde 1275 gestiftet. Als es 1782 aufgelöst wurde, entstanden aus den Gebäuden Wohnhäuser. | |
18 - Magdalenskapelle | Die Magdalenenkapelle beim Stephansdom brannte am 12.9.1781 nieder und wurde nicht mehr aufgebaut. | |
19 - Kirche zu den neun Chören der Engel | Am Hof steht die obere Jesuitenkirche, auch "Zu den 9 Chören der Engel" | |
20 - Salvatorkirche | St. Salvator im Rathaus wurde 1301 von zwei Bürgern gestiftet, Otto und Haimo vom Hohenmarkt. Sie wurde daher auch St. Ottenhaim genannt. | |
21 - Trattnerhof | Im ehemaligen Freisingerhof (heute Trattnerhof) ist von höchstem Alter, sie wurde wahrscheinlich vom Bischof Otto von Freising, dem Sohn Leopolds des Heiligen, gestiftet. | |
22 - Ruprechtskirche | Die älteste Kirche der Stadt, um 770 durch die Missionare des heiligen Ruprecht in Wien gegründet. Nach Zerstörung durch die Awaren wurde sie von Karl dem Großen neu errichtet. | |
23 - Annakirche | St. Anna gehörte damals den Jesuiten. | |
24 - Rotenturmtor | Der Name rührte von seiner Farbe her, er war mit hellen und blassen Quadraten von roter Farbe verkleidet. Unter dem Dach fanden sich vier Wappenschilder, darunter der Bindenschild und der schwarze Adler in gelbem Feld. Die Ecktürmchen fehlen auf dieser Darstellung noch. Der Turm wurde 1776 abgetragen.
Die Kirche rechts vom Tor gehörte zum Kloster der Karmeliten bei St. Joseph. Das Kloster wurde auch "Siebenbüchnerinnen" genannt, wurde 1639 gegründet und 1782 aufgehoben. Die Gebäude wurden dann als Gefangenenhaus für politische Feinde genutzt, es war auch als "Polizeihaus" bekannt. | |
25 - Auwinkel | In der Gegend des Auwinkel stand das alte Arsenal. | |
26 - Stubentor | Das Stubentor wurde um 1200 unter Leopold V. vom Lösegeld, das für Richard Löwenherz eingenommen wurde, errichtet. | |
27 - Schottentor | - | |
28 - Das Neutor | Das neue Tor geht zum Salzgries hinaus. In der Nähe ist auch das Fischertor zu sehen. | |
29 - Hofburg | Die kaiserliche Burg hatte zur Zeit der Planerstellung noch die stattlichen vier Türme, der letzte wurde 1756 abgebrochen. Der alte Teil der Burg, der unter Leopold VII. dem Babenberger errichtet wurde, ist heute als "Schweizerhof" bekannt und wurde von Kaiser Ferdinand I. vollendet. Die Burg lag damals völlig abgeschlossen und von einem Graben umgeben noch außerhalb der Stadt und war nur durch den Kohlmarkt verbunden. | |
30 - Hofburg | Zu sehen ist die damals "neue" Burg, auch "Amalienburg" genannt (nach der Witwe des Kaisers Joseph I.) | |
31 - Alte Universität | - | |
32 - Altes Rathaus | - | |
33 - Am Hof 9-10 | Das Zeughaus befand sich auch 1845 noch an dieser Stelle. | |
34 - Die Schranne | Die Schranne war das Gerichtshaus am Hohen Markt. Das kleine Häuschen davor ist der "Narrenkottel", ein Gefängnis mit Gittertüren, in dem die Diebe und Personen, die öffentliches Ärgernis erregten, dem Spott der Öffentlichkeit preisgegeben wurden. | |
35 - Kapuzinerkirche | Die Kirche und das Kloster der Kapuziner am Neuen Markt wurde 1622 gegründet. Ursprünglich dehnten sich die Gebäude weit mehr aus. | |
36 - Schloss von Hernals | Das Schloss von Hernals gewann besonders im 17. Jahrhundert an Bedeutung, es war damals der Hauptsitz des Protestantismus in Österreich. Der Schlossherr, Freiherr Helmhart von Jörger, stellte den großen Saal für Predigten zur Verfügung, zu denen zahlreiche Bürger erschienen. | |
37 - Hohe Brücke | - | |
38 - Heilthumstuhl | In den Räumen wurden die Reliquien des Doms verwahrt. | |
39 - Domgasse 6 | - | |
40 - Stallburg | 1559 für Erzherzog Maximilian (später Kaiser Maximilian II.) erbaut. Die oberen Räume wurden in erster Zeit als Waffenkammer, später als Gemäldegalerie verwendet. | |
41 - Fischerstiege | - | |
42 - Hintere Zollamtsstraße 2B | - |