Minoritenkirche

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Haus: Minoritenkirche Grund-Informationen
Wien - Minoritenkirche.JPG
Aliasadressen =Minoritenplatz
Baujahr 1386
Konfession römisch-katholisch


Die Entstehung der Minoritenkirche, auch "Maria Schnee"

Herzog Leopold VI. war im Jahr 1219 auf dem Rückweg vom 5. Kreuzzug in Assisi vorbeigekommen. Dort ersuchte er (der Legende nach) den (hl.) Franziskus, ihm einige Minoritenbrüder nach Wien zu schicken. 1224 trafen schließlich vier "frates minores" (mindere Brüder) beim Herzog in Wien ein. Der hatte bereits bei der Familie Schuttenwurfer ein Grundstück außerhalb der Stadtmauer erworben, das von Wein- und Gemüsegärten umgeben war. Der Herzog schenkte nun den Brüdern dieses Grundstück, auf dem sich bereits ein Kirchlein befand, die Katharinenkirche, damit sie hier das Wiener Minoritenkloster gründen konnten. Nachweisbar sind die Minoriten allerdings erst 10 Jahre später, im Jahre 1234 werden sie in einer Bulle Gregors IX. an Friedrich den Streitbaren erwähnt. Die Fratres erweiterten die Katharinenkapelle und weihten sie 1251 dem Heiligen Kreuz, „Santa Croce“.

Das Kloster erstreckte sich über ein weites Gebiet, es reichte vom Ballhausplatz über den Minoritenplatz bis zum heutigen Volksgarten, doch davon ist heute nichts mehr erhalten - 1276, bei einem der großen Stadtbrände - wurden alle Bauteile vernichtet.

Bauzeit 1276 bis 1350

Die Kirche mit noch erhaltenem Kloster und Kirchturmspitze
Grundriss der Kirche mit dem ehemaligen Kloster

Nachdem die Stadtbrände in den Jahren 1262 und 1275 auch die Kirche angegriffen hatten, beschloss man 1276 eine neue Kirche zu erbauen. Den Grundstein dafür legte Ottokar II. Przemysl, er schuf damit eine der ersten gotischen Kirchen in Ostösterreich. Ottokar starb in der Schlacht auf dem Marchfeld - aus Dankbarkeit für seine Wohltätigkeit wurde er dreißig Wochen lang in der Minoritenkirche aufgebahrt.

Die Baumeister sind nicht bekannt, es liegt jedoch nahe, dass französische Minoriten-Brüder am Werk waren, die den Stil der französischen Kathedralgotik einbrachten. Da der Ottakringer Bach über den Bauplatz verlief, wurde dieser kurzerhand umgebettet und in den Wienfluss geleitet.

Der Bau wurde durch Spenden finanziert, einen Großteil davon lieferte Herzog Albrecht II. Ihm ist auch das Hauptportal zu verdanken, das wahrscheinlich von Ordensbruder Jacobus Parisiensis geschaffen wurde.

Der Ludwigschor, benannt nach dem Heiligen Ludwig von Frankreich, dem Großvater der Gattin von Rudolf dem III., Blanche von Valois, wurde zwischen 1316 - 1328 errichtet. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde der Chor gerne als Mausoleum für hohe Bürger Wiens genutzt, später wurde er in ein Wohnhaus umgebaut und schließlich abgerissen. Bei archäologischen Grabungen zum Bau der U3 wurden die Fundamente entdeckt, die nun am Gehsteig mit einer kleinen Mauer nachgezogen wurden.

Das frühgotische Hochgrab, das Blanche von Valois gewidmet war und in der Mitte des Kapellenjochs vor der Apsis gestanden war, verschwand im Zuge einer Restaurierung im 18. Jahrhundert.

1350 wurde endlich der Bau vollendet.

In diesem Jahr soll sich hier auch folgende Legende abgespielt haben:

Das Wimpassinger Kreuz

Im Zuge ihrer Aussiedlung brachten die Minoriten das mit einem Christusbild versehene Kreuz über dem Hochaltar nach Wimpassing, so dass es, als es einige Jahrzehnte später zurück nach Wien kam, "Wimpassinger Kreuz" genannt wurde.

Die Legende des Minoriten-Kreuzes Relevante Orte: Minoritenkirche
Wimpassinger kreuz.jpg
Im Jahr 1350 sah ein Minoriten-Bruder hinaus auf die Donau und was er hier sah, konnte er anfangs gar nicht glauben. Hier schwamm tatsächlich ein sieben Meter großes Kreuz. Unter großen Mühen zog er es ans Ufer und schleppte es in den Stephansdom, wo er es erschöpft ablegte. Als er am nächsten Morgen aufgeregt seinen Mitbrüdern den Fund zeigen wollte, war es jedoch verschwunden. Enttäuscht kehrte die Gemeinschaft in ihre Kirche zurück, um für das Auffinden des Kreuzes zu beten. Doch als sie ihr Gotteshaus betraten, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus: Da hing - über dem Hochaltar - das vermisste Kreuz.

Als die Minoriten die Kirche 1784 verlassen mussten, nahmen sie das Kreuz mit nach Wimpassing. Später wurde es am Süd-Turm des Stephansdomes angebracht und fiel dem Brand 1945 zum Opfer. Immerhin existiert heute noch eine Kopie davon, sie ist nun am Fuß des Nord-Turms im Stephansdom zu finden.

Der Turm und die Türkenbelagerung

1529 standen die Türken vor Wien und bombardierten die Stadt. Auch die Kirche, die sich in unmittelbarer Nähe der Mauer befand, wurde getroffen: Der schlanke hohe Turm verlor seine Spitze. Erst 100 Jahre später, 1633, setzte man eine neue Spitze auf. Doch auch diese hielt nicht lange, die Zweite Türkenbelagerung erwischte ihn wieder. Der Turm verlor seine Glocken - und wieder die Spitze. Nun ersetzte man die Spitze durch ein flaches Zeltdach.

Die Protestantenbelagerung

Zwischen 1559 und 1620 besetzten die Protestanten die Kirche. Die Schäden, die durch die verursacht wurden, sind heute noch sichtbar: Am rechten Seitenportal. Trotzig hielten nun die Minoriten ihre Messen im Kloster ab, sie wollten ihren Anspruch auf die Kirche nicht verlieren.

Übernahme durch die "Italienische Nation"

1783 versicherte Kaiser Joseph II. den Brüdern seine höchste Wertschätzung - und veranlasste gleichzeitig, dass der Orden in ein anderes Kloster außerhalb der Stadt siedeln musste. Er fand sich nun im ehemaligen Kloster der Tritaner, in der Alser Straße, wieder und musste die Pflege im nahegelegenen Krankenhaus übernehmen. Die nun leere Kirche verschenkte der Kaiser an die italienische Nation, die schon 1773 die Katharinenkirche zum Geschenk bekommen hatte. Nun wurde die kleine Katharinenkirche abgerissen, das größere Gotteshaus wurde erweitert und in "Maria Schnee" umbenannt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Hochaltar von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg vier Jahre lang umgestaltet, Christof Unterberg gestaltete das Tafelbild, das eine Kopie jenes Werkes ist, das sich in Sta. Maria Maggiore auf dem römischen Esquilin befindet.

1808 bis heute

1808-1813 war Clemens Maria Hofbauer Kirchendirektor. Als man ab 1892 das Klostergebäude demolierte, trat an seine Stelle ein Anbau (nach Plänen von Viktor Luntz), der die Süd- und die halbe Ostseite der Kirche umschließt. 1957 wurde die Kirche wieder den Minoriten übergeben, der Charakter als italienische Nationalkirche blieb jedoch erhalten. 1960-1970 entfernte man den Verputz von 1786, 1977 begann eine Außenrenovierung.

Die Kirche Außen

Die Westfassade der Minoritenkirche

Von Außen sieht man das hohe Satteldach der prismaförmigen Kirche - ein Stil, der für Bauten von Bettelorden charakteristisch ist - statt eines Mittelchores wurde ein schlanker Turm errichtet. Im Westen ist die Hauptfassade zu sehen, die sich 45 Meter hoch in den Himmel erstreckt.

Das Portal

Männergruppe im Zirkelbogen

Das Hauptportal, elf Meter hoch und 8,5 Meter breit, ist mit Reliefs geschmückt, ebenso das rechte Seitenportal. Das Haupttor zeigt ein dreigeteiltes Zirkelfeld, zu sehen ist im mittleren Feld Christus auf dem Astkreuz, im linken Feld ist Maria mit Maria Magdalena, Maria Cleophae und anderen weiblichen Figuren zu sehen, im rechten Zirkelfeld findet sich der weinende Johannes der Evangelist, der Hauptmann Longinus, dahinter ein Soldat in voller Rüstung, er trägt eine Fahne, auf der ein "Judenhütel" dargestellt ist, und eine Gestalt, die möglicherweise Herzog Albrecht zeigt (er war Förderer des Kirchenbaus).

Die sechs Statuen im Portal zeigen eine Gruppe von Männern (links) und Frauen (rechts). Von links nach rechts handelt es sich dabei um:

  • Hl. Philippus
  • Hl. Johhannes von Batista
  • Hl. Johannes Evangelista

und

  • Hl. Ursula
  • Hl. Agnes
  • Hl. Helena [1]

Das linke Seitenportal ist seit 1513 vermauert und unverziert, man weiß nicht, ob hier auch einmal ein Reliefschmuck vorgesehen war.

Das rechte Seitenportal enthält ebenfalls die Dreiteilung des Hauptportals, hier ist in der Mitte der Seraph, der dem heiligen Franziskus die Stigmata gibt, abgebildet. im rechten Seitenfeld sind der Hl. Antonius von Padua, die Hl. Clara von Assisi und die Hl. Elisabeth von Thüringen dargestellt, sie alle wurden zur Zeit der Erschaffung des Franziskusordens besonders verehrt.

Muttergottes mit Kind

Madonna mit Kind

Am Trennungspfeiler ist eine Muttergottes zu entdecken, sie wurde zwischen 1342 und 1348 geschaffen. Der Kopf des Kindes wurde um 1700 ergänzt.

Glockenturm

Am äußeren rechten Rand findet sich der neugotische Glockenturm, der linke Turm wurde nicht realisiert.

Der achteckige Glockenturm misst 65 Meter Höhe, er wurde um 1350 erbaut. Auf ihm ist eine Figur zu entdecken, sie zeigt den Erbauer des Turms, den Laienbruder Nikolaus († 1385/86).

Der Arkadengang

Rechts vom Hauptportal gelangt man in einen neugotischen Arkadengang, hier wurden Grab- und Gedenksteine aus dem 14. bis zum 18. Jahrhundert abgebracht. Sie waren ehemals in der Kirche, dem verschwundenen Kloster und der Katharinenkapelle zu finden. So ist über dem Eingang zur Sakristei das franziskanische Wappen zu finden, es zeigt zwei Arme die ein Kreuz umgreifen, der nackte Arm ist der von Jesus, der mit der Kutte verhüllte Arm gehört Francesco.

Zu sehen ist auch ein barockes Monument des Generals Generals Johann Rudolf Graf von Puchaim, der kaiserlicher Botschafter in Konstantinopel war. Am Ende des Arkadenganges findet sich noch ein Grabstein, der mit dem Tiroler Adler geschmückt ist, vielleicht handelt es sich dabei um um das Fragment des Grabmals von Margarete von Tirol, genannt Maultasch (1318-1369).

In den Wölbungsfeldern - vom Westen nach Osten gesehen finden sich folgende Steine:

  • Wölbungsfeld I:
    • Bartholomäa Roccioli, Frau des Balthasar Riccioli, Musiker am Hof Ferdinands III., †1661
    • Frater Heinricus, iubilus und frater Nikolaus von Probstdorf.
  • Wölbungsfeld II:
    • Maria Magdalena Churelich, † 1670.
    • Bekrönung eines Türsturzes, bez. 1718.
    • Gekreuzte Hände (Franziskanisches Wappen)
    • Eberhard Chirtoph von Saagbrug, † 1631
  • Wölbungsfeld III:
    • Hieronymus Ramires, Musiker, † 1613. Der spanische Musiker war an den Höfen der Kaiser Karl V., Maximilian II., Rudolf II. und Matthias I. tätig gewesen und mit 97 Jahren gestorben.
    • Christian Beyer, Hofbüchsenspanner Ferdinands III., †1663
    • Susanna a Possa aus Mailand, †1589
  • Wölbungsfeld IV:
    • Gotisches Epitaph eines Bischofs des Minoritenordens
    • Georg Wagner, Registrator der lateinischen Hofkanzlei in Wien, †1648
    • Aeneas Piccolomini
  • Wölbungsfeld V:
    • Zwei Tafeln aus Kehlheimer Stein mit Zitaten aus Hiob und Johannes, wahrscheinlich von einem Grufteingang.
    • Antonius Francin, †1618
    • Ursula Dorothea Schönflingin, gestorben an einer Geburt, mit dem Kinde beigesetzt, †1661
  • Wölbungsfeld VI:
    • Epitaph Johann Rudolf Graf von Puchheim, †17.1.1651. Der Oberste Kämmerer und Geheime Rat von Ferdinand III. war auch als Gesandter in Konstantinopel tätig. Der Stein wurde von seinem Bruder gesetzt. da er selbst ohne Nachkommen blieb.
    • Epitaph Marcus Antonius Recasoli aus Florenz, Ritter des Stephansordens. Recasoli starb mit nur 21 Jahren im kaiserlichen Kriegslager Komarom an einer Lagerseuche. Der Stein wurde von seiner Mutter 1597 gesetzt.
  • Wölbungsfeld VII:
    • Epitaph der zweiten Gemahlin von Hiernoymus Beck von Leopoldsdorff. Der verwitterte Stein hatte folgende Inschrift:
Original-Inschrift Übersetzung
Magdalena Beckin a Leopoldsdorf Magdalena Beck von Leopoldsdorf
Joannis Christophori Tochter des Johann Christoph
Baronis a Rappach et Annae Freiherr von Rappach und der Anna
Ternick f. annae a Teuffenbach et Helenae a Kunigsberg nep. Ternick, Enkelin der Anna Teufenbach, und der Helena von Kunigsberg
ob. ann XX relictis libb. Christo ist mit 20 Jahren unter Hinterlassung der Kinder Christoph
phoro et Marta gentisq. suae und Marta gestorben und in der Gruft ihrer Familie hier beigesetzt
sepulchro illata h.s.e. hier begraben.
Hieronymus Beck a. Leopoldsdorf Hieronymus Beck von Leopoldsdorf
m.f. divi Ferdinandi et in Rat Ferdinands I., Rat der Hofkammer
victissimi Maximilianii II. Rom. imp. des unbesiegten Kaisers Maximilian II., römischer Kaiser
camerae aulicae consiliarius et anno und oberster Vorsteher des
nae bellicae in Hung. supremus Hofkriegsrates für Ungarn hat
comissarius uxori cariss. et seiner teuersten und liebsten Gattin
amatiss. eiusque memoriae posuit diesen Stein zur Erinnerung gesetzt.
    • Neben dem Epitaph, in der Ecke: Fragment einer Kreuzesabnahme, es kam bei Abbrucharbeiten zum Vorschein.
    • Daneben: Epitaph Thomas Puccius, aus einer edlen florentiner Familie, gefallen in der Türkenschlacht vor Gran, 1595.
  • Wölbungsfeld VIII:
    • Gotisches Epitaph
  • Wölbungsfeld IX:
    • Kaspar von Valembourg, † 1627
    • Wilhelm von Schönkirchen
  • Wölbungsfeld X:
    • Hier ist ein Teil der Portalverkleidung der Puchheimkapelle angebracht, die zwischen 1784 und 1786 hier gestanden hatte. Sie wurde dann in Wohnhaus (Stadt 39) umgebaut.
    • Im nordöstlichen Bereich findet sich noch ein Stein für Hans Kammerer, † 1490. Besonders an ihm ist die Gestaltung im spätgotischen und Renaissance-Stil.

Denkmal des Hl. Klemens Maria Hofbauer

Fast ein wenig versteckt, an der hinteren Front der Kirche, ist das Denkmal von Klemens Maria Hofbauer zu finden. Er war zwischen 1808 und 1813 Rektor der Kirche. Die metallene Büste wurde original 1913 von Viktor Rainer geschaffen, während es Zweiten Weltkrieges jedoch eingeschmolzen. Heute findet sich hier die Kopie in Stein.

Der barocke Zubau

Der Anbau ist schon auf einem Stich von Salomon Keiner aus dem Jahr 1730 zu sehen und hat sich bis heute kaum verändert. Über dem Portal ist ein Steinkruzifix angebracht, eine Tafel über dem Türsturz besagt folgenden Text:[2]

Gedenktafel
Wien01 Minoritenplatz GD Kuntner 2019-02-01 GuentherZ (67).jpg

Minoritenkirche, Renovierung
D(eo) o(ptimo) m(aximo!)

Itali huius urbis incolae vetustum templum
Caesaris Josephi II. Aug. munere sibi traditum
suo sere instauraverunt vovoq. opere ornatum
Virgini matri dedicaverunt. A. sal. MDCCLxxxVI

Dem großen gütigen Gott geweiht.

Die italienischen Einwohner dieser Stadt haben dieses Gotteshaus,
das ihnen durch die Freigiebigkeit Kaisers Joseph II. übergeben worden ist,
auf eigene Kosten adaptiert, es mit neuer Zier geschmückt
und der jungfräulichen Mutter geweiht. Im Jahr des Heils 1786.

Die Innenausstattung

Plan der Minoritenkirche [3]

Die Halle besteht aus drei Schiffen in gleicher Höhe, die von einem Kreuzrippengewölbe durchzogen sind. Eines der bedeutendsten Kunstwerke der Kirche ist das "Letzte Abendmahl", aber auch die "Familienmadonna" ist ein bedeutendes Kunstwerk.

Hl. Johannes Nepomuk

Das Bild der "Aufnahme des hl. Johannes Nepomuk in den Himmel" ist ein Werk von Bartholomäus Altomonte.

Das Letzte Abendmahl von da Vinci

Das Mosaik des Letzten Abendmahls in der Minoritenkriche

Die Besonderheit der Kirche ist das Bildnis des Letzten Abendmahls, einer Kopie des Gemäldes von Leonardo da Vinci, nachgebildet mit Glasmosaiksteinchen. Das Mosaik war von Napoleon bei Giacomo Raffaelli in Auftrag gegeben worden, nachdem ihn das Original dermaßen beeindruckt hatte. Bevor das Werk fertig wurde, starb Napoleon, der Künstler verlangte von seinem Schwiegervater Kaiser Franz I. den vereinbarten Lohn. So gelangte das 20 Tonnen schwere Bild, das eigentlich zur Aufstellung im Belvedere gedacht war, dafür jedoch zu groß war (9,18 breit und 4,47 hoch), schlussendlich in die Kirche.

Das heute besichtigbare Bild (auf zwölf 24 cm dicken Steintafeln) wurde 1999 digital bearbeitet und damit die ursprünglichen Farben wieder hergestellt. Steht man an einem bestimmten Punkt, ist das Zentrum des Bildes die Schläfe von Jesus. Genau an dieser Stelle treffen sich alle perspektivischen Strahlen. Da Vinci hatte diese Strahlen mittels einem Nagel und aufgespannten Seilen ermittelt. Im Gegensatz zum Original ist hier noch eine Besonderheit zu finden: Jesus hat noch Füße (Beim Original fielen sie einem Torbogen zum Opfer).

Gründung Klosterneuburgs

Das Bild von Bartholomäus Altomonte zeigt den hl. Markgrafen Leopold bei der Gründung von Klosterneuburg.

Gotisches Taufbecken

Der Taufstein ist gotisch.

Die Familienmadonna, auch Säulenmadonna

Vielleicht noch wertvoller als das Mosaik des Letzten Abendmahles ist eine Statue der "Madonna della Famiglia", die sich auf einer Säule am linken Ende der Kirche befindet. Die Madonna ist komplett aus farbigem Stein und wurde 1345 von einem unbekannten Künstler geschaffen. Den Auftrag dazu hatte Albrecht II. erteilt, der sich mit einem "A" im Halsausschnitt des Gewandes Marias verewigt hat. Zwischen 1939 und 1964 stand die Statue im Stephansdom, und überstand - wie durch ein Wunder - die Zerstörung des Domes.

Die Orgel

Die Orgel

Die Orgel der Minoritenkirche gehört zu den bedeutendsten historischen Kirchenorgeln der Welt.

Sie hat 20 Register und zwei Manuale und wurde 1786 von Johann Milani und Ferdinand Hetzendorf geschaffen, sie verwendeten dabei Bestandteile einer Orgel aus dem 1673. Derzeit ist sie kaum spielbar, sie müsste wieder restauriert werden.

Grabmäler

Das Grabmal Metastasios

Hier steht ein Denkmal in Form eines Grabmals für den Librettisten Pietro Metastasio, er selbst ist in der Michaelerkirche beigesetzt.

Gedenktafeln

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Wien01 Minoritenplatz002a Minoritenkirche 2018-03-10 GuentherZ GD Heinrich von Dampierre 0335.jpg Heinrich von Dampierre Henri du Val Comte de Dampierre Baron de Hans

Presbourg 9. Octobre 1620

Wien01 Minoritenplatz002a Minoritenkirche 2018-03-10 GuentherZ GD Maultasch 0342.jpg Margarete von Tirol (Margarete Maultasch) Margarete Maultasch (1318-1369)

Die Gräfin von Tirol, Margarete Maultausch,
war die Enkelin von Graf Meinhard II., dem
"Vater des Landes Tirol". Die seit 1335
regierende Landesfürstin übergab am
26. Jänner 1363 das Land Tirol an den
österreichischen Herzog Rudolf IV. den Stifter.
Dies bedeutete die Einbeziehung Tirols in den
habsburgischen Länderkomplex.
Margarete Maultasch starb am 3. Oktober 1369
in Wien und liegt im Chor der Minoritenkirche
begraben.
Land Tirol

Wien01 Minoritenplatz002a Minoritenkirche 2018-03-10 GuentherZ GD MarioFloris 0345.jpg Mario Floris in memoria

Prof. Dott. Mario Floris
Cittando illustre di Cagliari
1911 - 2006
Stimato medico, uomo saggio
e fine politico presente nel ricordo del
centro Culturale Sardo di Vienna
Vienne 24 Settembre 2009

Wien01 Minoritenplatz002a Minoritenkirche 2018-03-10 GuentherZ GD Franco-Bavaria 0344.jpg KÖHV Franco-Bavaria Wien KÖHV Franco-Bavaria Wien

zum Gedenken
an die verstorbenen Bundesbrüder



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Quellen

  1. Leopold Mazakarini: Wien, Minoritenkirche, Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde, Wien, 1959. S. 21
  2. Leopold Mazakarini: Wien, Minoritenkirche, Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde, Wien, 1959. S. 23
  3. Leopold K. Mazakarini, Die Minoritenkirche, Beschriftung: Christiana Mazakarini