Naglergasse: Unterschied zwischen den Versionen

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== Namensgebung und Geschichte ==  
== Namensgebung und Geschichte ==  


Die Naglergasse als Verlängerung des Grabens war ein Teil des früheren Stadtgrabens, und hieß wegen dem früheren Wohnsitz der Nadler (Nadelerzeugern) bereits ab 1432 "Unter den Nadlern". Durch Verballhornung wurde aus ''Nadl'' "Nagl". Die Nadler wurden auch ''Drahtzieher'' genannt, da sie Drähte aus Kupfer und Eisen erzeugten.
Die Naglergasse als Verlängerung des Grabens war ein Teil des früheren Stadtgrabens, und hieß wegen dem früheren Wohnsitz der Nadler (Nadelerzeugern) bereits ab 1432 "Unter den Nadlern". Durch Verballhornung wurde aus ''Nadl'' "Nagl". Die Nadler wurden auch ''Drahtzieher'' genannt, da sie Drähte aus Kupfer und Eisen erzeugten. Sie übten nach der Zunftordnung von 1378 hier ihr Gewebe aus. 


Der hintere Teil hieß früher Hinter St. Pankraz (nach einer ehemaligen Kapelle auf Nummer 24).
Der hintere Teil hieß früher "Hinter St. Pankraz" nach einer ehemaligen Kapelle auf Nummer 24 - der Name hielt sich bis in 16. Jahrhundert. <ref>Richard Groner: Wien wie es war. Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Fritz Molden-Verlag, 1965, Wien, S. 395</ref>


Zur Zeit der Römer verlief hier (vom Graben) die Befestigung des römischen Lagers bis zum Heidenschuss. Der heute noch auffällige Knick gegen Ende der Gasse war der Eckpunkt der Befestigungsanlage. Der starke Abfall des Haarhofs entspricht dem Wall, der vor der Befestigungsanlage lag.   
Zur Zeit der Römer verlief hier (vom Graben) die Befestigung des römischen Lagers bis zum Heidenschuss. Der heute noch auffällige Knick gegen Ende der Gasse war der Eckpunkt der Befestigungsanlage. Der starke Abfall des Haarhofs entspricht dem Wall, der vor der Befestigungsanlage lag.   

Version vom 25. Juli 2024, 18:11 Uhr

Naglergasse

Wien 01 Naglergasse a.jpg

Benennung 1432
Benannt nach Nadelerzeugern
Straßenlänge 241,46 Meter [1]
Gehzeit 2,91 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Unter den Nadlern, Hinter St. Pankraz


Namensgebung und Geschichte

Die Naglergasse als Verlängerung des Grabens war ein Teil des früheren Stadtgrabens, und hieß wegen dem früheren Wohnsitz der Nadler (Nadelerzeugern) bereits ab 1432 "Unter den Nadlern". Durch Verballhornung wurde aus Nadl "Nagl". Die Nadler wurden auch Drahtzieher genannt, da sie Drähte aus Kupfer und Eisen erzeugten. Sie übten nach der Zunftordnung von 1378 hier ihr Gewebe aus.

Der hintere Teil hieß früher "Hinter St. Pankraz" nach einer ehemaligen Kapelle auf Nummer 24 - der Name hielt sich bis in 16. Jahrhundert. [2]

Zur Zeit der Römer verlief hier (vom Graben) die Befestigung des römischen Lagers bis zum Heidenschuss. Der heute noch auffällige Knick gegen Ende der Gasse war der Eckpunkt der Befestigungsanlage. Der starke Abfall des Haarhofs entspricht dem Wall, der vor der Befestigungsanlage lag.

Zu Beginn der Naglergasse lag das Peilertor.

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Naglergasse 2-12 190201 römisch/Mittelalter In den Jahren 1901 und 1902 wurden auf 94 m Länge die Lagerumfassungsmauer mit Berme und Graben sowie ein Torturm freigelegt. Die Mauer war als Fundament für die nun abgetragenen Häuser verwendet worden. Weiters wurden zwei Kanalstücke und ein Straßenstück aufgedeckt wie auch eine mittelalterliche (?) Grube.

Häuser der Gasse



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Richard Groner: Wien wie es war. Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Fritz Molden-Verlag, 1965, Wien, S. 395