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Das Dominikanerkloster gab dem Teilstück zwischen Wollzeile und der Schönlaterngasse schon im 14. Jahrhundert seinen Namen "Predigergasse" - das Kloster war auch als "Predigerkloster" bekannt. Im 15. Jahrhundert kam auch der Name "Auf dem Steg" vor, das Areal war höher gelegen als die Umgebung. Die Absenkung erfolgte erst 1851, weshalb nun auch Stufen in die [[Dominikanerkirche]] führen. | Das Dominikanerkloster gab dem Teilstück zwischen Wollzeile und der Schönlaterngasse schon im 14. Jahrhundert seinen Namen "Predigergasse" - das Kloster war auch als "Predigerkloster" bekannt. Im 15. Jahrhundert kam auch der Name "Auf dem Steg" vor, das Areal war höher gelegen als die Umgebung. Die Absenkung erfolgte erst 1851, weshalb nun auch Stufen in die [[Dominikanerkirche]] führen. | ||
Zwischen Wollzeile und | Zwischen Wollzeile und Bäckerstraße war ein Haus Namensgeber: Das Haus zum blauen Bock ([[Postgasse 1-3]]) führte zu der Bezeichnung "Bockgasse" (zwischen 1786 und 1848). | ||
Der Platz vor dem Kloster schließlich taucht als "Predigerplatz" (1563) oder "Dominikanerplätzl" (1770) auf. | Der Platz vor dem Kloster schließlich taucht als "Predigerplatz" (1563) oder "Dominikanerplätzl" (auch: Dominikanerplatz) (1770 bis 1857) auf. | ||
== Häuser der Gasse == | == Häuser der Gasse == | ||
* [[Postgasse 1-3]] | * [[Postgasse 1-3]] - Zum Blauen Bock, großes Dominikanerhaus, Café Engländer. | ||
* [[Postgasse 2]], | * [[Postgasse 2]] - Dominikanerhof, Wohnbau der Dominikaner (Assanierungsfonds 1936–1939) nach Entwürfen von Kurt Klaudy, Georg Lippert und Paul Meissner; bedeutender Eingriff in die Blockstruktur des Quartiers. | ||
* [[Postgasse 4]] | * [[Postgasse 4]] - Dominikanerkirche "Santa Maria Rotonda" | ||
* [[Postgasse 4A]] | * [[Postgasse 4A]] | ||
* [[Postgasse 5]] | * [[Postgasse 5]] | ||
* [[Postgasse 6]] | * [[Postgasse 6]] - ehemals teilweise im Besitz der Jesuiten. Später kam es an Joseph Gerold, den Universitätsbuchdrucker. Der Konvent der Prediger (Dominikaner) hatte hier auch Nutzungsrechte. | ||
* [[Postgasse 7]], | * [[Postgasse 7-9]] - ehemalige Universitätsbibliothek, heute Universitätsarchiv. wHier war das Collegium Ducale, südöstliche Ecke mit der St. Benediktskapelle; Archivfächer und Verwaltung lagen dort früher. Ein Fresko aus dem 18. Jahrhundert hat überlebt. | ||
* [[Postgasse 8-12]] | * [[Postgasse 8-12]] - ehem. Hauptmautgebäude mit Barbarakirche. Großes Komplex-Ensemble, das vor allem das Postverwaltungsgebäude umfasst. Das Areal besteht aus mehreren ursprünglich getrennten kleinen Objekten (Hausnummern 8, 10, 12 etc.). Historisch waren Teile davon das Hauptmautgebäude, Häuser mit Schildnamen wie „Zum Biber“, Besitz Konvent der Prediger, geteilte Parzellen. Später in das Hauptpostgebäude integriert. Heute Umbauten- und Entwicklungsvorhaben (z. B. Projekt Postgasse 8, Hotel/Wohnungen + Dachausbau). | ||
* [[Postgasse 11-13]] - Neubau 1902 von Theodor Karl Bach; Vorgängerhäuser seit 1627 als Quartier ungarischer Priesterstudenten (Vorläufer des späteren Pazmaneums). | |||
* [[Postgasse 11-13]] | * [[Postgasse 14]] - Historisches Wirtshaus *Beim Czaak* (Traditionsgasthaus); repräsentiert die langlebige Gastronomie am Übergang zu Fleischmarkt/Schwedenplatz. | ||
* [[Postgasse 14]] | |||
* [[Postgasse 15]] | * [[Postgasse 15]] | ||
* [[Postgasse 16]] | * [[Postgasse 16]] - Gebäude von 1958, Architekten Norbert Schlesinger und Bruno Doskar. Vorgänger: zwei Soldatenquartierhäuser (zuerst dokumentiert 1686/1687), die genutzt wurden, dann im Laufe der Zeit umgebaut und zu einem neuen Bau 1958 vereint. | ||
* [[Postgasse 17]] | * [[Postgasse 17]] | ||
* [[Postgasse 18]] | * [[Postgasse 18]] | ||
* [[Postgasse 19]] | * [[Postgasse 19]] | ||
== Alte Ansichten == | |||
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Postgasse Wien Museum Online 1.jpg|Blick Richtung Dominikanerkirche, um 1850/70 <ref>Emil Hütter (Künstler), 1., Postgasse 8-10 - Barbarakirche, griechisch-unierte Kirche, und Barbarastift sowie Universitäts-Bibliothek, 1850–1870, Wien Museum Inv.-Nr. 14545, CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77907/)</ref> | |||
Postgasse Wien Museum Online 2.jpg|Blick Richtung Norden<ref>Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse - Allgemein - Blick von Höhe Bäckerstraße gegen Norden, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/10063, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/158321/)</ref> | |||
Postgasse Wien Museum Online 3.jpg|Blick Richtung Norden<ref>Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse 9 - ehemalige Universitätsbibliothek (Postsparkassenamt), Ansichtskarte, ca. 1906, Wien Museum Inv.-Nr. 30756, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59185/)</ref> | |||
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== Galerie == | |||
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2009-09-18-wien-by-RalfR-19.jpg|Beschilderung | |||
Wien 01 Postgasse a.jpg|Blick Dominikanerkirche | |||
Wien-Innenstadt, Baukomplex Postgasse 8-12.JPG|Blick Hauptpost | |||
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== Praktische Hinweise == | |||
; Erreichbarkeit | |||
: U3 Stubentor / U4 Schwedenplatz; Bus 3A (Riemergasse / Stubentor). Zugang zum Universitätsarchiv über Postgasse 9. <ref>Universitätsarchiv Wien: Lageplan Postgasse 9.</ref> | |||
; Besichtigungstipps | |||
: Höfe der *Alten Post* (*Posthöfe*), Universitätsarchiv in der *Alten Universität*, Ensemble an Dominikanerbastei/Wollzeile. | |||
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! style="background:#800000; color:#A9A9A9; padding:.45rem .6rem; text-align:left;" | Postgasse – Überblick | |||
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; Benennung | |||
: 1862 nach dem Postverwaltungsgebäude ("Alte Post") | |||
; Anlage | |||
: historischer Amts- und Universitätsbereich zwischen [[Wollzeile]]/[[Fleischmarkt]] und [[Dominikanerbastei]] | |||
; Lage/Charakter | |||
: gemischte Amts-/Wohnnutzung; Hofanlagen und Durchgänge (*Alte Post*, Universitäts-Trakte) | |||
; Prägende Bauten | |||
: "Alte Post" (8-12), Alte Universität/Universitätsarchiv (9), Dominikaner-Konventnähe | |||
; Kultur | |||
: Verwaltungs- und Wissenschaftsstandort; Traditionsgastronomie (*Beim Czaak*) | |||
; Aktuell diskutiert | |||
: behutsame Revitalisierung der Alten Post (Posthöfe) und Öffnung der Höfe | |||
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→ kreuzende Straßen: [[Wollzeile]] | [[Bäckerstraße]] | [[Predigergasse]] | [[Barbaragasse]] | [[Schönlaterngasse]] | [[Fleischmarkt]] | [[Auwinkel]] | [[Schwedenplatz]] | |||
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[[Kategorie: Straßennamen | [[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]] | ||
== Quellen == | == Quellen == |
Aktuelle Version vom 21. September 2025, 05:29 Uhr
Postgasse | |
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Bezirk | 1., Innere Stadt |
Benennung | 1862 |
Benannt nach | Hauptpostgebäude |
Straßenlänge | 432,51 Meter [1] |
Gehzeit | 5,21 Minuten |
Vorherige Bezeichnungen | Predigergasse, Auf dem niederen Steig, Bockgasse, Predigerplatz, Dominikanerplätzl |
Namensgebung und Geschichte
Die Postgasse wurde 1862 nach dem Hauptpostgebäude benannt, das sich noch heute hier befindet. Es ersetzte das Hauptmautgebäude.
Der Straßenverlauf hatte in Abschnitten schon zahlreiche Namen.
Das Dominikanerkloster gab dem Teilstück zwischen Wollzeile und der Schönlaterngasse schon im 14. Jahrhundert seinen Namen "Predigergasse" - das Kloster war auch als "Predigerkloster" bekannt. Im 15. Jahrhundert kam auch der Name "Auf dem Steg" vor, das Areal war höher gelegen als die Umgebung. Die Absenkung erfolgte erst 1851, weshalb nun auch Stufen in die Dominikanerkirche führen.
Zwischen Wollzeile und Bäckerstraße war ein Haus Namensgeber: Das Haus zum blauen Bock (Postgasse 1-3) führte zu der Bezeichnung "Bockgasse" (zwischen 1786 und 1848).
Der Platz vor dem Kloster schließlich taucht als "Predigerplatz" (1563) oder "Dominikanerplätzl" (auch: Dominikanerplatz) (1770 bis 1857) auf.
Häuser der Gasse
- Postgasse 1-3 - Zum Blauen Bock, großes Dominikanerhaus, Café Engländer.
- Postgasse 2 - Dominikanerhof, Wohnbau der Dominikaner (Assanierungsfonds 1936–1939) nach Entwürfen von Kurt Klaudy, Georg Lippert und Paul Meissner; bedeutender Eingriff in die Blockstruktur des Quartiers.
- Postgasse 4 - Dominikanerkirche "Santa Maria Rotonda"
- Postgasse 4A
- Postgasse 5
- Postgasse 6 - ehemals teilweise im Besitz der Jesuiten. Später kam es an Joseph Gerold, den Universitätsbuchdrucker. Der Konvent der Prediger (Dominikaner) hatte hier auch Nutzungsrechte.
- Postgasse 7-9 - ehemalige Universitätsbibliothek, heute Universitätsarchiv. wHier war das Collegium Ducale, südöstliche Ecke mit der St. Benediktskapelle; Archivfächer und Verwaltung lagen dort früher. Ein Fresko aus dem 18. Jahrhundert hat überlebt.
- Postgasse 8-12 - ehem. Hauptmautgebäude mit Barbarakirche. Großes Komplex-Ensemble, das vor allem das Postverwaltungsgebäude umfasst. Das Areal besteht aus mehreren ursprünglich getrennten kleinen Objekten (Hausnummern 8, 10, 12 etc.). Historisch waren Teile davon das Hauptmautgebäude, Häuser mit Schildnamen wie „Zum Biber“, Besitz Konvent der Prediger, geteilte Parzellen. Später in das Hauptpostgebäude integriert. Heute Umbauten- und Entwicklungsvorhaben (z. B. Projekt Postgasse 8, Hotel/Wohnungen + Dachausbau).
- Postgasse 11-13 - Neubau 1902 von Theodor Karl Bach; Vorgängerhäuser seit 1627 als Quartier ungarischer Priesterstudenten (Vorläufer des späteren Pazmaneums).
- Postgasse 14 - Historisches Wirtshaus *Beim Czaak* (Traditionsgasthaus); repräsentiert die langlebige Gastronomie am Übergang zu Fleischmarkt/Schwedenplatz.
- Postgasse 15
- Postgasse 16 - Gebäude von 1958, Architekten Norbert Schlesinger und Bruno Doskar. Vorgänger: zwei Soldatenquartierhäuser (zuerst dokumentiert 1686/1687), die genutzt wurden, dann im Laufe der Zeit umgebaut und zu einem neuen Bau 1958 vereint.
- Postgasse 17
- Postgasse 18
- Postgasse 19
Alte Ansichten
- Historische Ansichten rund um die Postgasse / Alte Post
Blick Richtung Dominikanerkirche, um 1850/70 [2]
Blick Richtung Norden[3]
Blick Richtung Norden[4]
Galerie
- Impressionen aus der Postgasse
Praktische Hinweise
- Erreichbarkeit
- U3 Stubentor / U4 Schwedenplatz; Bus 3A (Riemergasse / Stubentor). Zugang zum Universitätsarchiv über Postgasse 9. [5]
- Besichtigungstipps
- Höfe der *Alten Post* (*Posthöfe*), Universitätsarchiv in der *Alten Universität*, Ensemble an Dominikanerbastei/Wollzeile.
Postgasse – Überblick |
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→ kreuzende Straßen: Wollzeile | Bäckerstraße | Predigergasse | Barbaragasse | Schönlaterngasse | Fleischmarkt | Auwinkel | Schwedenplatz
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
- ↑ Emil Hütter (Künstler), 1., Postgasse 8-10 - Barbarakirche, griechisch-unierte Kirche, und Barbarastift sowie Universitäts-Bibliothek, 1850–1870, Wien Museum Inv.-Nr. 14545, CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77907/)
- ↑ Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse - Allgemein - Blick von Höhe Bäckerstraße gegen Norden, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/10063, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/158321/)
- ↑ Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse 9 - ehemalige Universitätsbibliothek (Postsparkassenamt), Ansichtskarte, ca. 1906, Wien Museum Inv.-Nr. 30756, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59185/)
- ↑ Universitätsarchiv Wien: Lageplan Postgasse 9.