Postgasse

Aus City ABC

Postgasse

Wien 01 Postgasse a.jpg

Bezirk 1., Innere Stadt
Benennung 1862
Benannt nach Hauptpostgebäude
Straßenlänge 432,51 Meter [1]
Gehzeit 5,21 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Predigergasse, Auf dem niederen Steig, Bockgasse, Predigerplatz, Dominikanerplätzl


Namensgebung und Geschichte

Die Postgasse wurde 1862 nach dem Hauptpostgebäude benannt, das sich noch heute hier befindet. Es ersetzte das Hauptmautgebäude.

Der Straßenverlauf hatte in Abschnitten schon zahlreiche Namen.

Das Dominikanerkloster gab dem Teilstück zwischen Wollzeile und der Schönlaterngasse schon im 14. Jahrhundert seinen Namen "Predigergasse" - das Kloster war auch als "Predigerkloster" bekannt. Im 15. Jahrhundert kam auch der Name "Auf dem Steg" vor, das Areal war höher gelegen als die Umgebung. Die Absenkung erfolgte erst 1851, weshalb nun auch Stufen in die Dominikanerkirche führen.

Zwischen Wollzeile und Bäckerstraße war ein Haus Namensgeber: Das Haus zum blauen Bock (Postgasse 1-3) führte zu der Bezeichnung "Bockgasse" (zwischen 1786 und 1848).

Der Platz vor dem Kloster schließlich taucht als "Predigerplatz" (1563) oder "Dominikanerplätzl" (auch: Dominikanerplatz) (1770 bis 1857) auf.

Häuser der Gasse

  • Postgasse 1-3 - Zum Blauen Bock, großes Dominikanerhaus, Café Engländer.
  • Postgasse 2 - Dominikanerhof, Wohnbau der Dominikaner (Assanierungsfonds 1936–1939) nach Entwürfen von Kurt Klaudy, Georg Lippert und Paul Meissner; bedeutender Eingriff in die Blockstruktur des Quartiers.
  • Postgasse 4 - Dominikanerkirche "Santa Maria Rotonda"
  • Postgasse 4A
  • Postgasse 5
  • Postgasse 6 - ehemals teilweise im Besitz der Jesuiten. Später kam es an Joseph Gerold, den Universitätsbuchdrucker. Der Konvent der Prediger (Dominikaner) hatte hier auch Nutzungsrechte.
  • Postgasse 7-9 - ehemalige Universitätsbibliothek, heute Universitätsarchiv. wHier war das Collegium Ducale, südöstliche Ecke mit der St. Benediktskapelle; Archivfächer und Verwaltung lagen dort früher. Ein Fresko aus dem 18. Jahrhundert hat überlebt.
  • Postgasse 8-12 - ehem. Hauptmautgebäude mit Barbarakirche. Großes Komplex-Ensemble, das vor allem das Postverwaltungsgebäude umfasst. Das Areal besteht aus mehreren ursprünglich getrennten kleinen Objekten (Hausnummern 8, 10, 12 etc.). Historisch waren Teile davon das Hauptmautgebäude, Häuser mit Schildnamen wie „Zum Biber“, Besitz Konvent der Prediger, geteilte Parzellen. Später in das Hauptpostgebäude integriert. Heute Umbauten- und Entwicklungsvorhaben (z. B. Projekt Postgasse 8, Hotel/Wohnungen + Dachausbau).
  • Postgasse 11-13 - Neubau 1902 von Theodor Karl Bach; Vorgängerhäuser seit 1627 als Quartier ungarischer Priesterstudenten (Vorläufer des späteren Pazmaneums).
  • Postgasse 14 - Historisches Wirtshaus *Beim Czaak* (Traditionsgasthaus); repräsentiert die langlebige Gastronomie am Übergang zu Fleischmarkt/Schwedenplatz.
  • Postgasse 15
  • Postgasse 16 - Gebäude von 1958, Architekten Norbert Schlesinger und Bruno Doskar. Vorgänger: zwei Soldatenquartierhäuser (zuerst dokumentiert 1686/1687), die genutzt wurden, dann im Laufe der Zeit umgebaut und zu einem neuen Bau 1958 vereint.
  • Postgasse 17
  • Postgasse 18
  • Postgasse 19

Alte Ansichten

Galerie

Praktische Hinweise

Erreichbarkeit
U3 Stubentor / U4 Schwedenplatz; Bus 3A (Riemergasse / Stubentor). Zugang zum Universitätsarchiv über Postgasse 9. [5]
Besichtigungstipps
Höfe der *Alten Post* (*Posthöfe*), Universitätsarchiv in der *Alten Universität*, Ensemble an Dominikanerbastei/Wollzeile.
Postgasse – Überblick
Benennung
1862 nach dem Postverwaltungsgebäude ("Alte Post")
Anlage
historischer Amts- und Universitätsbereich zwischen Wollzeile/Fleischmarkt und Dominikanerbastei
Lage/Charakter
gemischte Amts-/Wohnnutzung; Hofanlagen und Durchgänge (*Alte Post*, Universitäts-Trakte)
Prägende Bauten
"Alte Post" (8-12), Alte Universität/Universitätsarchiv (9), Dominikaner-Konventnähe
Kultur
Verwaltungs- und Wissenschaftsstandort; Traditionsgastronomie (*Beim Czaak*)
Aktuell diskutiert
behutsame Revitalisierung der Alten Post (Posthöfe) und Öffnung der Höfe


Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Emil Hütter (Künstler), 1., Postgasse 8-10 - Barbarakirche, griechisch-unierte Kirche, und Barbarastift sowie Universitäts-Bibliothek, 1850–1870, Wien Museum Inv.-Nr. 14545, CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77907/)
  3. Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse - Allgemein - Blick von Höhe Bäckerstraße gegen Norden, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/10063, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/158321/)
  4. Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Postgasse 9 - ehemalige Universitätsbibliothek (Postsparkassenamt), Ansichtskarte, ca. 1906, Wien Museum Inv.-Nr. 30756, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59185/)
  5. Universitätsarchiv Wien: Lageplan Postgasse 9.