Dorotheergasse
Dorotheergasse | |
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Benennung | 1862 |
Benannt nach | Dorotheerkloster |
Straßenlänge | 323,80 Meter[1] |
Gehzeit | 3,90 Minuten |
Vorherige Bezeichnungen | Färbergasse, Unter den Verbern, St. Dorotheengasse |
Namensgebung und Geschichte
Um 1300 fand sich für die Straße noch der Name Färbergasse, später "Unter den Verbern", nach den flämischen Tuchfärbbern, die von Herzog Leopold VI. nach Wien geholt worden waren und sich hier angesiedelt hatten.
Seit dem 15. Jahrhundert scheint erstmals der Name "St. Dorotheengasse" auf, nach dem 1414 hier entstandenen Dorotheerkloster. 1581 wurde das Königinkloster errichtet, das bis in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts bestand.
Während dem 17. Jahrhundert entwickelte sich die Gasse zu einer Nobelgegend, es siedelten sich immer mehr Hofwürdenträger und Adlige an und erbauten schöne Palais, die heute noch das Straßenbild prägen. Die hochrangige Besiedlung war wohl auch daran Schuld, dass hier 1688 das erste Gebiet war, das eine Probebeleuchtung mit Straßenlaternen erhielt.
Ausgrabungen
In der Römerzeit lag hier die Lagervorstadt, die canabae legionis. In dieser Siedlung fand die Verwaltung des Legionärlagers statt, aber auch Kaufleute, Handwerke und Gastwirte und die Familien der Soldaten siedelten sich hier an. Etwa 200 nach Chr. entwickelte sich auch die Anlage von Thermen und Tempelanlagen, die Ende des 3. Jahrhunderts aber verlassen wurden. im 4. Jahrhundert wurde die Vorstadt planiert und in ein spätrömisches Gräberfeld umgewandelt. Es finden sich daher einige Ausgrabungen in der Gegend.
Adresse | Ausgrabungscode | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
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Dorotheergasse | 190704 | römisch | Im Jahr 1907 wurden bei Betonierungsarbeiten entlang der Strecke Dorotheergasse 1 bis 16 eine römische Grabenanlage und eine Straße angeschnitten. |
Dorotheergasse 5-7 | 191205 | römisch/Mittelalter | Im Jahr 1912 wurden mehrere römische Gruben angeschnitten, dabei stieß man auf römische und mittelalterliche Funde wie Keramik, Münzen und Ziegel. |
Dorotheergasse 5-7/Bräunerstraße 3 | 202206 | Mittelalter | Römische Lagersiedlung, mittelalterlich-neuzeitliche Siedlungsreste, Mauerreste von mittelalterlich-neuzeitlichen Vorgängerverbauungen |
Häuser der Gasse
- Dorotheergasse 1
- Dorotheergasse 2-4
- Dorotheergasse 3
- Dorotheergasse 5-7
- Dorotheergasse 6-8, Franz Grillparzer und Café Hawelka
- Dorotheergasse 9, Palais Starhemberg und Gedenktafel für Konradin Kreutzer
- Dorotheergasse 10, ehemaliges Palais Dietrichstein, Doblingerhaus
- Dorotheergasse 11, ehemaliges Eskelespalais beziehungsweise Nákopalais und Jdisches Museum
- Dorotheergasse 12, Sterbehaus Ignaz Edler von Born, ehem. Freimaurergroßloge
- Dorotheergasse 13, ehemaliger Dorotheerhof
- Dorotheergasse 14
- Dorotheergasse 15
- Dorotheergasse 16, Evangelische Kirche H. B.
- Dorotheergasse 17, Dorotheum
- Dorotheergasse 18, Evangelische Kirche A. B.
- Dorotheergasse 19
- Dorotheergasse 20-24
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at