Graben 11
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Haus: Graben 11 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Palais Bartolotti-Partenfeld, "Haus "Zur Brieftaube" - Architektur und Geschichte
Das Palais in seiner heutigen Form entstand um 1720 nach Plänen von Johann Lukas von Hildebrandt. Von 1824 bis 1967 befand sich im Gebäude das Herrenmodegeschäft Josef Prix. Das Palais gehört heute der Firma "Zur Brieftaube" und ist zum Teil vermietet.
Das Palais Bartolotti-Partenfeld ist das einzige barocke Haus des Grabens, das heute noch existiert.
Im Stiegenhaus des Palais steht eine Figur des Heiligen Johannes von Nepomuk aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Treppen wurden aus dem Kaisersteinbrucher Kaiserstein gefertigt.
Der Haupteingang in der Dorotheergasse ist nicht so feudal, wie andere Barockpalais es sind; Es fehlt zB. die Prunktreppe oder ein Vestibül, trotzdem sind Wappen (auch eines mit der Zahl 666 – was das bedeutet?), die von Putten flankiert werden, zu sehen. Das Fehlen dieser Prunkzeichen deutet darauf hin, dass es sich hier weniger um einen Adelspalast als um ein Mietpalais gehandelt hat.
1735 kam das Palais in den Besitz des Architekten Franz Anton Pilgram, der es 1749 an seine Tochter Anna Maria vererbte.
In einer Fassadennische steht eine barocke Marienfigur.
Das Portal auf Seite der Dorotheergasse wurde 1967 im Zuge der Renovierung des Geschäftes freigelegt und von Franz Zajicek aufwendig restauriert Auch die Gewölbe wurden nach alten Plänen rekonstruiert.
Vorgängerhäuser
Auf dem Grundstück des ehemaligen Palais wird bereits 1364 die Apotheke des Heinrich von Eßlingen urkundlich erwähnt.
1446 gehörte das Haus Vinzenz Hackenberger, es besaß schon im Mittelalter für Festlichkeiten geeignete Räume. So veranstaltete König Ladislaus hier 1456 ein Tanzfest und zwei Jahre später Kaiserin Eleonore einen großen Ball. Als 1465 Herzog Sigmund von Tirol in Wien ein Turnier abhielt, bewirtete die Stadt hier die anwesenden Damen mit "Wein und Semmeln".
1520 befand sich das Gebäude im Besitz von Wolfgang Treu, 1584 von Dr. Georg Fürst, beide waren spätere Bürgermeister von Wien.
Von 1704 bis 1735 gehörte es der Familie Bartolotti, Freiherren von Partenfeld, nach dieser Familie ist das Palais benannt.
Zur Brieftaube
Das Haus erhielt nach einem hier angesiedelten Herrenmoden-Geschäft und dessen Hausschild aus dem Jahr 1860 seinen Namen. Das Geschäft wurde von Heinrich Eisert in der Mariahilfer Straße gegründet, den Namen wählte er, weil er Brieftaubenzüchter gewesen war. Eisert wurde am 10.1.1884 ermordet - Täter waren die Anarchisten Hermann Stellmacher und Anton Kammerer.
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus Johann Baptist Corti
Persönlichkeit | Johann Baptist Corti |
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Im Haus 1019 wohnte und starb der Cafétier Johann Baptist Corti (* 1816 Wien, † (Cholera) 14. Juni 1854, ebenhier). Der Sohn von Josef Corti, ebenfalls Cafetier, übernahm nach dem Tod seines Vaters die Kaffeehäuser am Josefsplatz, im Volksgarten und im Paradeisgartel (Cortisches Kaffeehaus). 1843 eröffnete der in der Kärntner Straße 49 das Café "Zum Kaiser von Österreich", Nach seinem frühen Tod übernahm seine Mutter die Lokale. |
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