Wien 1177

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THEMA: Wien zur Babenbergerzeit was ist hier zu finden
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Es gilt als gesichert, dass Wien nach Abzug der Römer weiterhin besiedelt war. Nach Zerstörung des Lagers Vindobona im Jahr 400 boten die massiven Mauern immer noch Schutz. Der nebenstehende Plan zeigt diese Situation Wiens zwischen 400 und 1177.


Abbildung: Plan von Wien zur Babenberger Zeit [1]


Beschreibung des Plans

Der Plan des "Wien 1177" [2], dem Jahr als Heinrich II. Jasomirgott starb, zeigt heute noch bekannte Gebäude und Plätze:

Häuser innerhalb des ehemaligen Legionslagers

Noch außerhalb der Stadt

Wien zwischen 400 und 1177

Die älteste nichtrömische Siedlung in Wien lag nördlich zwischen Hohem Markt (III) und Ruprechtskirche (II). Etwa dort, wo heute die Ankeruhr steht, befand sich früher der "Berghof", der Sitz des Häuptlings der Siedlung. Zwischen dem Berghof und St. Ruprecht lag der wahrscheinlich älteste Markt von Wien, der "Kienmarkt".

Eine zweite Siedlung entstand rund um den Petersplatz (V). Mit der Zeit wuchsen die beiden Dörfer zusammen, bis im 11. Jahrhundert der nördliche Teil des Römerlagers komplett verbaut war. Wien galt da schon als Handelsplatz, wirkliche Bedeutung erlangte es aber erst, als die Babenberger 1155 Wien zu ihrem Amtssitz erwählten. Platz innerhalb der römischen Mauern war da nur noch in der westlichen Ecke, am heutigen Platz "Am Hof" (VI), diesen nutzte Heinrich II. Jasomirgott (damals noch Herzog von Bayern) zur Errichtung seines Palastes, Häusern für seine Dienerschaft und zwei Kapellen. Der freiliegende Platz bis zur Stadtmauer wurde als Turnierplatz benötigt.

Dass Wien mit den römischen Mauern nicht das Auslangen fand, war offensichtlich damals schon klar, denn Heinrich siedelte und förderte außerhalb der Befestigung bereits weitere Bewohner: Die iroschottischen Mönche, die er geholt hatte, erhielten das Gebiet bei der heutigen Freyung, um die Schottenkirche mit Kloster zu erbauen, und auch im Bereich des 1147 geweihten Stephansdoms, dessen Grundstein 1137 gelegt wurde, siedelten sich nun Händler an (VIII und IX).

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts war Wien also schon wesentlich größer, als der Plan zeigt. Heinrichs Nachfolger mussten den Ausbau der Stadt nun zielgerichtet vornehmen. Das größte Vorhaben gelang Leopold V., er errichtete einen fünf Kilometer langen Mauerring um Wien, das gelang ihm mit dem Lösegeld, dass er durch die Gefangenschaft von Richard Löwenherz erhalten hatte. Die Stadtummauerung, die 1198 fertiggestellt wurde, war von so guter Qualität, dass sie bis zu ihrer Demolierung im Wesentlichen erhalten blieb.

Mehr über die Stadtmauer in der Babenbergischen Zeit kann hier gelesen werden: Die Türme der Babenbergischen Stadtmauer.


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Quellen

  1. Archiv Wien, Archiv Verlag, Blatt W 01006
  2. Plan aus einem Buch aus dem Jahr 1824, ÖNB