Schwarzenbergplatz
| Schwarzenbergplatz | |
|---|---|
| Benennung | 1880 |
| Benannt nach | Fürst Karl-Philipp von Schwarzenberg, Kriegsherr |
| Straßenlänge | 174,11 Meter [1] |
| Gehzeit | 2,10 Minuten |
| Vorherige Bezeichnungen | Stalinplatz, Vorstädte vor dem Kärntnertor und dem Stubentor |
Namensgebung und Geschichte
Der Schwarzenbergplatz erstreckt sich zwischen 1., 3. und 4. Bezirk. An seinem Ende befindet der Hochstrahlbrunnen.
Benannt ist der Platz seit 1880 nach Fürst Karl-Philipp von Schwarzenberg, der als Sieger der Schlacht bei Leipzig Ruhm erlangt hat. Die Fläche entstand erst durch Abriss der Stadtbefestigung, und reichte ursprünglich nur vom Ring bis zu Lothringerstraße. Die Erweiterung und Umnumerierung wurde erst 1904 vorgenommen. Für die Detailplanung der Platzgestaltung war Heinrich Ferstel bereits 1863 beauftragt worden.[2]
Im Mittelalter befanden sich hier die Vorstädte vor dem Kärntnertor und vor dem Stubentor.
1865 wurde über den damals noch vorhandenen Wienfluss die Schwarzenbergbrücke errichtet, sie erübrigte sich, als 1895 der Fluss eingewölbt wurde.
Zwischen 1946 und 1956 wurde der südliche Teil des Platzes in "Stalinplatz" umbenannt.
Umbauten
Durch den starken Verkehr und die hier zusammentreffenden öffentlichen Verkehrsmittel ist der Platz seit jeher unwirtlich, teilweise sogar gefährlich. Eine internationale Ausschreibung zur Umgestaltung des Platzes ließ 1998 den spanischen Architekten Alfredo Arribas als Sieger hervorgehen. Er gestaltete den Platz mit zahlreichen Lichtinstallationen, so baute er Bodenleuchten entlang der Platzachse ein, zwei Lichtmaststraßen verlaufen zwischen Ring und Hochstrahlbrunnen.
Der Hochstrahlbrunnen
- Hochstrahlbrunnen – Leuchtbrunnen am Schwarzenbergplatz
Der Hochstrahlbrunnen wurde anlässlich der Fertigstellung der I. Wiener Hochquellenwasserleitung nach viermonatiger Bauzeit am 24. Oktober 1873 in Betrieb genommen. 1906 erfolgte die Umgestaltung zu einem Leuchtbrunnen; seither leuchtet er nachts in wechselnden Farben. Seit 2013 wird eine energieeffiziente LED-Beleuchtung eingesetzt. [3]
Seine Düsenanordnung ist symbolisch als „Wasser-Kalender“ konzipiert: Am Beckenrand sitzen 365 kleine Springbrunnen (Tage des Jahres). Sechs Springbrunnen zwischen Beckenrand und innerer Insel stehen – gemeinsam mit der Insel (dem Sonntag) – für die sieben Wochentage. Zwölf hohe Strahlen symbolisieren die Monate, 24 niedrigere die Stunden des Tages, und 30 Strahlen auf der mittleren Insel die Tage des Monats. [4][5]
| Steckbrief | |
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| Bezirk | 3., Landstraße[6] |
| Datierung / Eröffnung | 24. Oktober 1873 (I. Hochquellenleitung) |
| Umgestaltung | 1906 zum Leuchtbrunnen (nach »Fontaine lumineuse«); Kosten ~285.000 Kronen[7] |
| Stifter & Ausführung | Spende 200.000 Kronen durch Anton Gabrielli; Ausführung durch Bauunternehmer Gustav Bruck (im Auftrag der Stadt Wien)[8] |
| Symbolik | 365 Randdüsen = Tage; 12 hohe = Monate; 24 niedere = Stunden; 30 Inselstrahlen = Monatstage; 6 Beckenstrahlen + Insel = WochentageReferenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.
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| Technik & Betrieb | Saisonbetrieb etwa 21. März–Ende Oktober; seit 2013 LED-Beleuchtung; seit 2015 automatische Reduktion der Fontänenhöhe bei starkem Wind[9] |
| Ursprüngliche Anordnung (1873) | 1 Hochstrahl (Jahr), 4 Jahreszeitenstrahlen auf der inneren Insel, 365 Randstrahlen; Wasserverbrauch ca. 10.000 Eimer ≈ 566 m³/Stunde (historische Angabe)[10] |
Das Heldendenkmal der Roten Armee
Das Russendenkmal war auch Schauplatz eines Verbrechens, hier wurde die Schülerin Ilona Faber ermordet. Der Kriminalfall (siehe Kriminalfall: Der Mord an Ilona Faber) wurde nie restlos aufgeklärt.
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Enthüllung: 19.8.1945 Auf einem 20 Meter hohen Sockel steht ein 12 Meter großer Soldat, dahinter 8 Meter hohe abgerundete Balustraden mit 26 Säulen. |
Das Affen-Denkmal
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Enthüllung: 2011 Das Denkmal eines Affen mit Spraydose wurde zwar mit "Unbekannter Künstler 2011" beschriftet, erschaffen hat es, wie sich später herausstellte, Adalbert Wazek. |
Das Schwarzenberg-Denkmal
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Enthüllung: 20.10.1867 Die Idee hinter dem Auftrag war, den Niederschlag der Revolution 1848 und den neoabsolutistischen Gedenken zu feiern, natürlich richtete man damit auch einen Affront gegen Frankreich. Zeitgleich wurden auch zwei andere Denkmäler in Auftrag gegeben, die die gleiche Idee unterstützten: Das Denkmal Erzherzog Carls (er besiegte Napoleon bei Aspern 1809) und das Prinz Eugen-Denkmal, Deutschlands edlem Ritter, der die - von den Franzosen protegierten - Türken geschlagen hatte. Der Grundstein dafür wurde am 18.10.1863 gelegt, vier Jahre später - am 20.10.1867 - wurde es feierlich von Franz Josephs I. in Anwesenheit der Familie Schwarzenberg enthüllt. Die Wahl des Datums der Grundsteinlegung war wohlüberlegt, es handelte sich um das 50 jährige Jubiläum der Schlacht bei Leipzig. Der Fürst wird auf dem Pferd sitzend dargestellt, er steckt gerade den Degen gelassen ein, als Zeichen, dass er soeben der Frieden erreicht hatte. Auf dem Steinsockel ist eine Inschrift angebracht: "Dem siegreichen Heerführer der Verbündeten in den Kriegen von 1813 und 1814, Feldmarschall Fürsten Karl zu Schwarzenberg, Kaiser Franz Joseph, 1867." |
Donner-Denkmal
Schon im vierten Bezirk befindet sich das Denkmal von Georg Raphael Donner.
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Enthüllung: 1906 Das Denkmal wurde am 30.10.1906 enthüllt, im Zweiten Weltkrieg brachte man es in Gewahrsam, am 9.6.1947 wurde es wieder aufgestellt. |
Schräge Geschichten
Eine Rohrpost für die Wiener Leichen
1873 wurde der Zentralfriedhof in Simmering errichtet - Begräbnisse sollten weit außerhalb der Stadt stattfinden. Diese Entscheidung führte jedoch zu Unmut bei der Bevölkerung, Angehörige mussten für die Verabschiedung einen weiten Weg zurücklegen, und auch die logistischen Probleme waren nicht unerheblich, die Leichen mussten nun mit Pferdewagen fortgebracht werden, der Transport war nicht billig.
So entstand die Idee, unterirdische Transporte zu ermöglichen. Ingenieur Franz von Felbinger und der Architekt Josef Hudetz arbeiteten einen Vorschlag aus, dass am Schwarzenbergplatz eine "Begräbnishalle mit pneumatischer Förderung" erbaut werden könne. In der Bestattungshalle solle die Aufbahrung vorgenommen werden, nach der Verabschiedung sollte der Sarg langsam versenkt werden und die Leiche - mit Hilfe von Druckluft - mit einer Geschwindigkeit von 70 kmh durch ein unterirdisches Tunnelsystem bis zum Zentralfriedhof geschossen werden.
Einziger Hinderungsgrund für die Umsetzung war schließlich die finanzielle Situation der Stadt in der Zeit der Wirtschaftskrise 1873, das fehlende Geld und der hohe Aufwand für die unterirdischen Bauarbeiten waren ausschlaggebend, dass die Rohrpostanlage für die Wiener Leichen scheiterte.
Das Transportproblem selbst wurde erst 1918 gelöst, die Straßenbahnlinie 71, die heute noch am Schwarzenbergplatz abfährt, wurde für den Leichentransport genutzt. [11], [12], [13]
Häuser des Platzes
Im Ersten Bezirk finden sich folgende Häuser:
- Schwarzenbergplatz 1
- Schwarzenbergplatz 2
- Schwarzenbergplatz 3
- Schwarzenbergplatz 15
- Schwarzenbergplatz 16-17
Im 3. Bezirk liegen diese Gebäude:
- Schwarzenbergplatz 4
- Schwarzenbergplatz 5
- Schwarzenbergplatz 6
- Schwarzenbergplatz 7-8
- Schwarzenbergplatz 9
Zum vierten Berzik gehören diese Gebäude:
- Schwarzenbergplatz 10
- Schwarzenbergplatz 11
- Schwarzenbergplatz 12
- Schwarzenbergplatz 13
- Schwarzenbergplatz 14
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/1051.htm
- ↑ Inbetriebnahme 24.10.1873 und Leuchtbrunnen-Umbau 1906: Wikipedia „Hochstrahlbrunnen“. Beleuchtung/LED-Umrüstung: Stadt Wien (wien.at).
- ↑ Symbolik/Anordnung: Wikipedia; ergänzend Austria-Forum und SAGEN.at.
- ↑ Harald Havas, Wiener Sammelsurium, Metro Verlag, S. 18
- ↑ Bezirkszuordnung (Kategorie & Lage am Schwarzenbergplatz).
- ↑ Umbau 1906 inkl. Kostenangabe.
- ↑ Spende/Ausführung.
- ↑ Betrieb/Einwinterung, LED-Umstellung 2013, Windregelung 2015.
- ↑ Ursprüngliche Düsenlogik und Wasserverbrauch.
- ↑ http://orf.at/stories/2251624/2251625/
- ↑ http://ecosetter.com/als-die-wiener-1873-ihre-leichen-per-rohrpost-verschicken-wollten/
- ↑ Harald Havas, Wiener Sammelsurium. Metro Verlag, S. 181








