Heldenplatz

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Heldenplatz

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Benennung 1878 (Erstnennung: 1817)
Benannt nach den beiden Reiterdenkmälern (Helden)
Straßenlänge 539,81 Meter [1]
Gehzeit 6,5 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Promenadenplatz, Neuer Paradeplatz, Äußerer Burgplatz, Burgbasteigarten


Namensgebung und Geschichte

Mitten im Gelände der Hofburg liegt der Heldenplatz, der nach den beiden Reiterdenkmälern benannt ist, die sich hier befinden.

Der Platz selbst entstand erst, als Napoleon die Sprengung der Burgbastei (1809) befahl. Einige Zeit hieß der Platz "Promenadenplatz", "Neuer Paradeplatz" oder auch "Äußerer Burgplatz". Kaiser Franz Joseph hatte geplant, den Platz als Kaiserforum zu widmen - ein rechteckiger Platz sollte den Leopoldinischen Trakt, die Neue Hofburg, die Habsburgischen Sammlungen und eine nie erbaute Kopie der Neuen Burg am Areal des Volksgartens miteinander verbinden -, diese Pläne wurden jedoch nicht vollendet.

Aus den Amtsräumen des Bundespräsidenten (Leopoldinischer Trakt) hat man Blick über den gesamten Platz, der seit den 1930-Jahren immer wieder als Areal für Massenveranstaltungen dient. So hat er traurige Berühmtheit erlangt, als Adolf Hitler hier die Massen begeisterte (15.3.1938, Verkündung des Anschlusses Österreichs an Deutschland), aber auch Papst Johannes Paul II. (1983) sprach hier seinen Segen aus und letztlich fand am 3.10.2015 auch ein Fest für Menschlichkeit für Asylwerber (Voices for refugees) statt.[2]

Vorgängeranlage - Äußerer Burgplatz, Burgbasteigarten

Der Platz an der Burgbastei im Jahr 1797. In der Mitte der Pavillon "Ochsenmühle", ganz rechts die Kaffeehütte. [3]

Als der Bereich noch zur Burgschanze gehörte (Äußerer Burgplatz, Burgbastei), wurde er als Erholungsgebiet genutzt, schon 1773 wurden hier Bäume gepflanzt. 1785 gab das Kaiserhaus den Bereich für die Bevölkerung frei, man konnte hier Lustwandeln. Der kreisförmig angelegte Weg führte dazu, dass der Rundweg eingehalten werden musste, es ging um "Sehen und Gesehen werden".

Als Treffpunkte fand man hier zwei beliebte Lokale, die "Ochsenmühle" und die "Kaffeemühle". Ochsenmühlen waren Mühlen, die von Ochsen angetrieben wurden und dabei im Kreis liefen. Im 19. Jahrhundert errichtete man ein Kaffeehaus, das daran erinnerte: Besucher gingen entlang einer Wandelbahn immer im Kreis. Das Kaffeezelt in der Mitte der Anlage wurde von Johann Evangelist Milani betrieben, der auch ein Café am Kohlmarkt 6 innehatte. 1822 folgte ein zweites Lokal mit diesem Namen im Volksgarten.

Als die Befestigungswerke vor der Burg zwischen 1816 und 1819 abgerissen wurden, verschwand auch der Burgbasteigarten.

Die Reiterdenkmäler

Die beiden Denkmäler wurden von Anton Dominik von Fernkorn geschaffen, entworfen hatte sie der Architekt Eduard van der Nüll, die Sockel sind ein Werk von August Sicardsburg. Richtung Volksgarten steht das Denkmal für Erzherzog Karl (Sieger der Schlacht bei Aspern), Richtung Neue Burg das Denkmal von Prinz Eugen von Savoyen.

Das Erzherzog Karl-Denkmal

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Datierung: 1853
Künstler: Anton Dominik Fernkorn/Eduard van der Nüll

Das Erzherzog Karl-Denkmal aus Sicht des Jahres 1913

Das ältere der beiden Denkmäler ist das des Erzherzogs Karl. Der Erzherzog hatte sich im Jahr 1809 als Sieger über Napoleon in der Schlacht bei Aspern verdient gemacht.

Es wurde am 22.5.1860 enthüllt und feiert den Feldherren als militärische Glorifizierung der Habsburger. Pikantes Detail: Die eigentliche Enthüllung war am 50. Jahrestag der Schlacht bei Aspern im Jahr 1859 geplant gewesen, in diesem Zeitraum scheiterten die Habsburger jedoch bei der Schlacht bei Solferino in demütigender Weise.

Die Statue steht auf einem achtseitigen Steinsockel, einem Werk von Eduard van der Nüll, der mit Tafeln und Appliken (kaiserlichen Emblemen, Wappen, Doppeladler, Schlachtennamen) geschmückt ist. Die Inschriften wurden von Theodor von Karajan verfasst, die Freigabe des Textes erfolgte durch Grillparzer.

Das Besondere an der Darstellung ist die Position des Pferdes: Es steht auf den Hinterbeinen, in einer aufbäumenden Haltung - statisch wurde hier eine unübertreffliche Leistung vollbracht.

Das Bronzemodell, das Fernkorn bereits 1847 gefertigt hatte, findet sich heute noch im niederösterreichischen Schloss Dobersberg.

Das Prinz Eugen-Denkmal

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Datierung: 1865
Künstler: Anton Dominik Fernkorn / Franz Pönninger /
Die Statue von Prinz Eugen wurde 1865 fertiggestellt. Auch sie wurde kurz vor einer Niederlage, der Schlacht von Königgrätz, am 18.10.1865, enthüllt, Anlass war der 202. Geburtstag von Eugen von Savoyen.

Während der Arbeit an dem Denkmal erlitt der Künstler Fernkorn mehrere Schlaganfälle, es wurde daher von seinen Schülern, in erster Linie durch Franz Pönninger, vollendet. Da die Schüler die technische Perfektion ihres Meister nicht erreicht hatten, ist diese Statue nicht so perfekt modelliert, wie die des Erzherzog Karls, das Pferd erhielt auch nicht die Stabilität, weshalb der Schweif des Rosses als zusätzliche Stütze am Sockel dient.

Auf einem achteckigen Sockel mit Inschriftentafeln und Bronze-Applikationen (kaiserliche Embleme, Wappen, Schlachtennamen und Früchten) thront das bronzene Standbild von Prinz Eugen am Pferd. Die Steinmetzarbeiten führten Josef Kranner (?) und Joseph Budowitz aus.

Die Inschriften am Denkmal besagen:

  • Vorderseite oben: Prinz Eugen der edle Ritter
  • darunter: Von Kaiser Franz Josef I. errichtet 1865
  • Links: Dem weisen Ratgeber dreier Kaiser
  • Rechts: Dem ruhmreichen Sieger über Österreichs Feinde

Häuser des Platzes



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. http://www.volkshilfe.at/news/save-the-date-solidaritaetskonzert-kundgebung?gclid=CjwKEAjw7uKwBRDUlJvRo-z6rgMSJACbmSBhLIBw66x0m9U2PI3yQHXTKpRY6yUHKIq1n6ZB0cJMaxoCDqrw_wcB
  3. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien: Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig S. 207