Rotenturmstraße 8-10
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Haus: Rotenturmstraße 8-10 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Haus - Architektur und Geschichte
Das Doppelhaus wurde 1960 erbaut.
Vorgängerhäuser
Die Familie Siebenbürger
Das zuvor hier stehende Haus Lugeck 2 war viele Jahre in Besitz der Familie Siebenbürger. Vorerst gehörte das Gebäude Hedwig, die es ihrem Mann Sigmund überschrieb, der es an seinen Vetter Martin vererbte. Martin Siebenbürger war Bürgermeister Wiens, hatte aber mit der Bildung einer eigenen Partei und der Unterstützung der Machtübernahme durch die österreichischen Stände das Kaiserhaus verärgert. 1522 wurde ihm der Prozess gemacht, bei dem er zur Hinrichtung am Wiener Neustädter Blutgericht verurteilt wurde. Nachdem das Haus konfisziert wurde, kam es 1525 doch wieder an die Witwe Helene zurück, die es ihrem Sohn Thomas vererbte. Auch er war Bürgermeister von Wien (1560-1561).
1875 erbaute Wilhelm Fraenkel im Auftrag des Wiener Bauvereins den „Germaniahof“, er wurde 1945 zerstört. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich im Parterre des Gebäudes das Kaffee Ostmark. [1]
Sagen und Legenden
Einst trug das Haus Lugeck 1 (Haus 735), in dem sich auch ein Warenhaus befunden haben soll, den Namen "Zum schwarzen Bär". Den Namen hatte es erhalten, weil unterhalb des ersten Stockwerkes zwei steinerne Bären angebracht waren, die einander die Köpfe zusteckten. Noch heute ist in einem Erker des Daches eine Bärenfigur zu sehen.
1439 kam das Haus in den Besitz des Ratsherren Erasmus Ponhaimer, der es seinem Sohn Hanns und seinem Schwiegersohn Georg Talhaimer vererbte. [2] Diesem Georg Talhaimer wird folgende Legende zugeschrieben:
Der Bärenhäuter | Relevante Orte: Lugeck 1-2 |
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Am 10.11.1444 trug sich bei Warna eine Schlacht zu, bei der die Türken gegen die Kreuzfahrer gekämpft hatten. Sultan Murad II. schlug die Gegner vernichtend, der König von Polen und Ungarn, Władysław III. fiel hier. Wenige konnten entkommen, und flüchteten sich in einen nahe gelegenen Wald, darunter auch der Landsknecht Georg Talhammer. Er irrte im finsteren Wald umher und war der Verzweiflung nahe, als ihm eine Gestalt erschien, die ihm Hilfe versprach, Georg solle reich und angesehen sein, allerdings müsse Georg sich dafür in ein Bärenfell hüllen und dürfe sich drei Jahre lang mehr waschen, sonst würde seine Seele an den Teufel fallen. Georg wurde im Augenblick an den Stadtrand von Wien befördert, in seinen Taschen befand sich ein Beutel mit Gold, das niemals versiegte. Der Bärenhäuter verbrachte nun vertragsgetreu drei Jahre im Fell, wusch sich nicht, schnitt weder Haare, Bart noch Nägel und war schließlich so schmutzerstarrt, dass Jeder einen weiten Bogen um ihn machte und die Kinder ängstlich: "Der Bärenhäuter kommt" riefen. Durch den sich immer wieder füllenden Geldbeutel konnte er seinem Quartiergeber reichlich zahlen, und gab den wenigen Menschen in seinem Umfeld weise Ratschläge. Allmählich erhielt er den Ruf eines Wahrsagers und Zauberers, immer mehr Neugierige suchten ihn auf, um sich einen Rat abzuholen. Dem Teufel gefiel das nicht so gut, denn er erkannte, dass er die Seele womöglich verlieren würde. Im dritten Jahr erschien er daher dem Georg und erklärte, ihm, dass in nächster Zeit ein reicher Wiener Bürger bei ihm vorsprechen wolle. Georg dürfe ihm nur unter der Bedingung einen Rat erteilen, dass er eine der drei Töchter des Bürgers zur Frau erhalten solle. Tatsächlich kam der reiche Wiener und Georg schlug ihm den Handel Rat gegen Tochter vor. Da Georg ihm eine große Summe Gold zusagte, erklärte sich der Bürger einverstanden, und schon ein paar Tage später sollte die Hochzeit stattfinden. Die drei Töchter waren von der Hässlichkeit des Bräutigams erschüttert, die beiden älteren verweigerten die Eheschließung. Die Jüngste erklärte sich jedoch bereit, und die Hochzeit zwischen der stinkenden Gestalt im Bärenfall und dem hübschen Mädchen wurde abgehalten. In alle Frühe des ersten Ehetages tauchte der mitleidige Teufel plötzlich vor Georg auf, wusch ihn am Fluss, hüllte ihn in kostbare Gewänder und setzte ihn in einen Wagen, mit dem er zu seiner Braut fuhr. Als der nun schöne Georg aus dem Wagen stieg, freute sich die junge Braut sehr, die beiden älteren Schwestern gerieten aber vor Neid außer sich. Die eine erhängte sich, die andere stürzte sich in den Brunnen des Hauses. Durch diese Selbstmorde hatte der Teufel nun anstelle Georgs Seele gleich zwei erhalten. Georg aber lebte mit seiner Frau noch viele Jahre glücklich und in Reichtum am Lugeck. Der kleine steinerne Bär soll uns noch heute vor zu großem Neid warnen. In dem Haus trug sich übrigens tatsächlich ein Doppelmord zweier Schwestern zu. [3], [4] |
Shopping
Herrenboutique Sandberg
Die Boutique in dem Haus wurde von den Architekten Albertoni & Winterstein in Bronze und sonnigem Grün ausgestattet. Spacig sind vor allem die Umkleidekabinen.[5]
Ausgrabungen
Adresse | Ausgrabungscode | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
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Rotenturmstraße 8-10 | 196002 | Mittelalter | Im Jahr 1960 wurden im Zuge des Neubaus und der erforderlichen Grundaushebung mehrere mittelalterliche Keramikbruchstücke gefunden |
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Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/145.htm
- ↑ Richard Groner: Wien wie es war: Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Wien-München, Molden, 1966, S. 50
- ↑ Karl-Andreas Nitsche: Der Bär: Fabeln, Märchen, Geschichten und Gedichte aus aller Welt - ein Lesebuch, epubli, 2015, S. 32
- ↑ J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Pest 1862, S. 337 f.
- ↑ http://www.nextroom.at/building.php?id=31310