Fischerstiege 2

Aus City ABC

Haus: Fischerstiege 2 Grund-Informationen
Wien 01 Salvatorgasse a.jpg
Aliasadressen =Fischerstiege 2, =Salvatorgasse 8, =Sterngasse 13
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 378 (teilweise auch 379) | vor 1821: 408 | vor 1795: 455
Baujahr 1911-1913
Architekt Viktor Siedek


Das Domprobsthaus, Haus "Zum weißen Stern" - Architektur und Geschichte

Das heutige Gebäude wurde 1911 von Viktor Siedek erbaut.

Das Haus erlitt während dem 2. Weltkrieg nur Luftdruck-Schäden durch die umliegenden Bombentreffer - selbst wurde es nicht getroffen. Durch die Detonation fielen Zwischenwände um und die Fenster zerbarsten.

Vorgängerhäuser

Im 14. Jahrhundert bildeten die Häuser 378 und 379 das Stammhaus der Patrizierfamilie Würffel ("Würfelhäuser").

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war Oswald Reicholf der Jüngere unter den Besitzern. Reicholf war Anhänger von Ulrich Eyzing. Als dieser 1455 gestürzt wurden, fiel auch Reicholf in Ungnade und wurde schließlich, nachdem man ihm alle Güter und sein Haus genommen hatte, 1463 hingerichtet.

Danach gelangte das Haus in den Besitz von Matthias Corvinus, der es 1488 an Stephan Zápolya, den Stadthalter von Niederösterreich, verschenkte. Rasch erhielt das Gebäude daher den Namen „Graf-Stephan-Haus". Als die Ungarn aus Österreich abzogen, übertrug Maximilian I. das Gebäude an die Domprobsterei St. Stephan. [1]

1613 wurde der Hof in zwei Häuser geteilt.

Rosenmarie

An der Rückseite des Hauses war eine Marienstatue angebracht, die immer mit Rosen geschmückt war und die dem Bereich der heutigen Sterngasse ihren damaligen Namen gab: Rosenmariengässlein (nicht Rosmaringässlein).

Die Domprobste, die das Haus in Besitz hatten, verkauften es, als sie in die Singerstraße 22 (Haus 891) übersiedelten, an die Stadt. 1576 wurde das Haus geteilt, ab da waren die Nummern 378 und 379 immer in getrenntem Besitz.

Die Familie Würffel

Die Familie Würffel war ein angesehenes Rittergeschlecht, das zwischen 1285 und 1470 einige Wiener Bürgermeister und hohe Ratsherren hervorbrachte:

  • Heinrich II. (Münzmeister und Spitalmeister, Bürgermeister: 1353)
  • Niklas II. (Stadtrichter, Bürgermeister: 1368-1370)
  • Heinrich III. (Ratsherr und Hansgraf)
  • Paul I. (der Ältere) (Stadtrichter und Münzanwalt, Bürgermeister: 1396-97, 1401-1402, 1404-1405 und 1427)

Der letzte Spross war Hans III., mit ihm starb das Geschlecht aus.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus Ignaz Unterberger

Persönlichkeit Ignaz Unterberger
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In Haus Stadt 486 wohnte und starb der Maler Ignaz Unterberger (* 24. Juli 1742, Südtirol, † 4. Dezember 1797 ebenhier). Ignaz stammte aus einer Künstlerfamilie (sein Vater, Michelangelo Unterberger malte Altarbilder für den Stephansdom (Dreifaltigkeitsaltar) oder Michaelerkirche (Hochaltar-Bild "Engelsturz"), sein Großvater Christoph war Fassmaler und Vergolder). Ignaz Unterberger wurde von Graf Kaunitz gefördert und arbeitete ab 1795 als kaiserlicher Hofmaler.

Wohn- und Geburtshaus Josef Sonnleithner

Persönlichkeit Josef Sonnleithner
Joseph Sonnleithner.jpg

Am 3. März 1766 wurde in dem Haus der Hofbeamte, Theatersekretär, Librettist und Schriftsteller Josef Sonnleithner als Sohn des Komponisten und Juristen Christoph von Sonnleithner geboren. Neben vielen anderen Aktivitäten war er der Librettist der Oper Fidelio.

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode [2] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Fischerstiege 2 191203 römisch Im Jahr 1912 wurde eine 1,50 m starke römische (?) Mauer gefunden. Im Fundamentbereich zeigten sich ein Hypokaustum, Wasserleitungsrohre und vielerlei Ziegel der 13. Legion sowie Wandmalereien.
Salvatorgasse 8 191101 römisch Im Jahr 1911 wurden beim Umbau des Hauses eine Hypokaustanlage sowie Wandmalereireste und Marmorplatten einer Wandverkleidung gefunden.



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Quellen

  1. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 59
  2. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll