Fischerstiege 4-8

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Haus: Fischerstiege 4-8 Grund-Informationen
Fischerstiege 10.JPG
Aliasadressen =Fischerstiege 4-8, =Sterngasse 8
Ehem. Konskriptionsnummer Stadt, vor 1862: 376, 375, 374 | vor 1821: 406, 405, 404 | vor 1795: 450, 451, 452, 453
Baujahr 1951-1953
Architekt Otto Niedermoser, Hans Petermair


Das Haus - Architektur und Geschichte

Relief "Stoffhandel" von Oskar Bottoli

Der Neubau wurde, nachdem das Vorgängerhaus am 12.3.1945 einer Bombe zum Opfer fiel, von Otto Niedermoser und Hans Petermair erbaut. Das unter Denkmalschutz Haus steht im Besitz der Gemeinde Wien und beherbergt 66 Gemeindewohnungen. [1]

Die beiden Reliefs an der Fassade beziehen sich auf Berufsgruppen, die früher hier angesiedelt waren: "Fischhandel" und "Stoffhandel". Sie wurden von Oskar Bottoli 1953 geschaffen.

Heute ist hier Sitz des Verlags Bahoe Book, der sich auf politische Themen (vor allem die aufständische und revolutionäre Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung) spezialisiert hat

Vorgängerhäuser

Vorgängerhaus 376, Fischerstiege 4, die Badestube

Zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert befand sich hier ein Badehaus, das unter den Namen Schenkhenbad, Scheukhenbad und Stephansbad bekannt war. Gegründet wurde das Bad von Chun von Schenkhen. 1482 schenkte der damalige Besitzer Sigmund Gwalczhofer das Bad der Kirche Sankt Stephan, mit der gleichzeitigen Auflage, fünfmal wöchentlich am St. Ursula-Altar im Stephansdom eine Messe lesen zu lassen. Damit kam das Bad im Volksmund zu seinem Namen "Stephansbad".

1534 verkauften die Domherren das Bad an das Bader-Ehepaar Leonhard und Lucia Siber. Ab 1737 wird die Badstube nicht mehr erwähnt.

Das Haus wurde 1807 neu erbaut, 70 Jahre später wurde es wieder zum Stiftungshaus: Rosalia Kalcher stiftete es für arme Bürger in Wien. Diese Schenkung wurde auch an einer ehemals hier angebrachten Gedenktafel festgehalten. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Haus am 7.2.1939 ins Staatseigentum des Deutschen Reiches einverleibt.

Vorgängerhaus 375, Fischerstiege 6

Erstmals erwähnt wird hier 1394 ein Haus. 1670 war der frühbarocke Bildhauer Johann Frühwirth Besitzer des Hauses.

1893 wurde statt dem alten Haus ein neues erbaut, Besitzer waren "Georg König & Brüder", die es 1940 an die Tuchfirma "Silesia" (von Spies und Tipany) verkauften.

Am 12.3.1945 fiel auch dieses Haus einer Brandbombe zum Opfer, 1951 kaufte die Stadt Wien das Gebäude und ließ es abreißen.

Vorgängerhaus 374, Fischerstiege 8

Um 1558 standen hier noch zwei kleine Häuser, die später (durch Johanna Glück, 1787) zu einem verbunden wurden. Das eine der beiden war als "Hermelin Haus" bekannt.

Im Jänner 1918 wurde das Gebäude ebenfalls von den Georg König & Brüder gekauft und wurde wie das Nebenhaus 1945 durch eine Bombe zerstört.

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode [2] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Fischerstiege 4-8 195201 römisch In den Jahren 1951 und 1952 wurden mittelalterliche Keramikfragmente sowie ein Schlussstein mit Inschrift (Daniel Gra 1597) gefunden.



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Quellen