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== Das " | == Das "Ziererhaus", auch "Lauberhaus" - Architektur und Geschichte == | ||
[[File:Neuer Markt 1 Wien Museum Online.jpg|thumb|left|Das Ziererhaus 1896 <ref>Unbekannt (FotografIn), 1., Kupferschmiedgasse 1 - Ecke Neuer Markt 1 - sog. "Lauberhaus" bzw. "Ziererhaus" - Fassadenansicht, um 1896 (Aufnahme), Wien Museum Inv.-Nr. 79000/8035, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/151802/)</ref>]] | |||
Das Haus wurde 1895 von Karl König auf einer Grundfläche von 581 Quadratmetern erbaut. Den Namen "Ziererhaus" erhielt es, weil der Besitzer Wilhelm Zierer war, der auch in der [[Argentinierstraße 25-27]] ein Palais besaß. Ab 1931 ist die "Allgemeine Versicherungs AG Anker" als Eigentümer angegeben. | |||
Im Zweiten Weltkrieg (am 11.4.1945) brannte das Haus nahezu vollständig ab, der Wiederaufbau wurde leider lieblos - einem Neubau gleich - vorgenommen.<ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Lauberhaus</ref> | |||
== Vorgängerhäuser == | == Vorgängerhäuser == | ||
Einst standen hier drei kleinere Häuser. | |||
=== Das Lauberhaus === | === Das Lauberhaus === | ||
Das Haus entstand durch den Zusammenschluss von drei kleineren Häusern | Das Haus entstand durch den Zusammenschluss von drei kleineren Häusern, das größte davon war das "Lauberhaus", es wurde bereits 1414 erstmals erwähnt. Damals trug es den Namen "Ziegelhaus", es dürfte also, in einer Zeit, als noch viele Gebäude in Wien holzgedeckt waren, bereits massiv gewesen sein. Ab 1596 sind immer wieder Apotheker als Besitzer angeführt, im Haus fand sich die Hofapotheke "Zum (schwarzen) Mohren" ("Ad nigrum hominem"). <ref> https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Lauberhaus</ref> | ||
Der Hausname "Lauberhaus" entstand durch eine hölzerne Laube, die sich direkt am Haus befand und unter der von Händlern Waren angeboten wurden. 1766 ließ der Apotheker Johann Friedrich Günther von Sternegg, damals Besitzer des Gebäudes, die hölzerne Laube durch eine aus Stein ersetzen. Auf der Laube richtete er eine Terrasse ein. | |||
In dem Laubengang befand sich die erste Tierhandlung der Stadt. | In dem Laubengang befand sich die erste Tierhandlung der Stadt. | ||
Das Haus und die Laube wurden 1894 abgerissen. | Das Haus und die Laube wurden 1894 abgerissen. | ||
=== Die zwei kleineren Gebäue === | |||
Auf Seite der Kärntner Straße befand sich ein kleines Gebäude, das 1420 erstmals urkundlich erwähnt wird. | |||
An der Rückseite dieses Hauses, am Neuen Markt gelegen, fand sich das zweite kleine Haus, es war der Philipp- und Jakob-Kapelle im Kölner Hof grunddienstbar und wurde 1414 erstmals urkundlich erwähnt. | |||
Beide Häuser wurden 1722 von Johann Friedrich Günther von Sternegg erworben. | |||
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten == | == Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten == | ||
=== Geburtshaus des Botanikers August Neilreich === | |||
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In dem Haus wurde der Botaniker und Sohn des Großhandlungsgesellschafters der Firma Kurzbeck, [[August Neilreich]] (* 12. Dezember 1803 ebenhier, † 1. Juni 1871 [[Bauernmarkt 9]]) geboren. | In dem Haus wurde der Botaniker und Sohn des Großhandlungsgesellschafters der Firma Kurzbeck, [[August Neilreich]] (* 12. Dezember 1803 ebenhier, † 1. Juni 1871 [[Bauernmarkt 9]]) geboren. | ||
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=== Wohnhaus des Wilhelm Zierer === | |||
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Im Haus wohnte auch dessen Besitzer, Dr. [[Wilhelm Zierer]], dem auch das "Ziererpalais" im 4. Bezirk ([[Argentinierstraße 25-27]]) gehörte. | Im Haus wohnte auch dessen Besitzer, Dr. [[Wilhelm Zierer]], dem auch das "Ziererpalais" im 4. Bezirk ([[Argentinierstraße 25-27]]) gehörte. | ||
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=== Glas- und Keramik-Geschäft Pawlata === | === Glas- und Keramik-Geschäft Pawlata === | ||
Seit 1955 ist in dem Haus das Geschäftslokal „Pawlata“ angesiedelt, das durch den Architekten Norbert Schlesinger gestaltet wurde und durch seine Keramikfassade auffiel. | Seit 1955 ist in dem Haus das Geschäftslokal „Pawlata“ angesiedelt, das durch den Architekten [[Norbert Schlesinger]] gestaltet wurde und durch seine Keramikfassade auffiel. | ||
=== Geschäftslokal === | === Geschäftslokal === | ||
1955 gestaltete der Architekt Wilhelm Cermak das Geschäftslokal Textilwaren Ginotex. | 1955 gestaltete der Architekt [[Wilhelm Cermak]] das Geschäftslokal Textilwaren Ginotex. | ||
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| Als 1896 das Haus umgebaut wurde, fand man eine tiefe Grube, die mit Schutt verfüllt war. Daraus wurde unter anderem eine gelbtonige Gesichtsurne geborgen. | | Als 1896 das Haus umgebaut wurde, fand man eine tiefe Grube, die mit Schutt verfüllt war. Daraus wurde unter anderem eine gelbtonige Gesichtsurne geborgen. | ||
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[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]] | ||
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]] | ||
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]] | ||
== Quellen == | == Quellen == |
Aktuelle Version vom 20. Mai 2024, 09:42 Uhr
- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Neuer Markt 1
- =Kärntner Straße 14
- =Kupferschmiedgasse 1
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: 1049
- vor 1821: 1113
- vor 1795: 1079
- Baujahr
- 1895
- Architekten (Bau)
- Karl König
Das "Ziererhaus", auch "Lauberhaus" - Architektur und Geschichte

Das Haus wurde 1895 von Karl König auf einer Grundfläche von 581 Quadratmetern erbaut. Den Namen "Ziererhaus" erhielt es, weil der Besitzer Wilhelm Zierer war, der auch in der Argentinierstraße 25-27 ein Palais besaß. Ab 1931 ist die "Allgemeine Versicherungs AG Anker" als Eigentümer angegeben.
Im Zweiten Weltkrieg (am 11.4.1945) brannte das Haus nahezu vollständig ab, der Wiederaufbau wurde leider lieblos - einem Neubau gleich - vorgenommen.[2]
Vorgängerhäuser
Einst standen hier drei kleinere Häuser.
Das Lauberhaus
Das Haus entstand durch den Zusammenschluss von drei kleineren Häusern, das größte davon war das "Lauberhaus", es wurde bereits 1414 erstmals erwähnt. Damals trug es den Namen "Ziegelhaus", es dürfte also, in einer Zeit, als noch viele Gebäude in Wien holzgedeckt waren, bereits massiv gewesen sein. Ab 1596 sind immer wieder Apotheker als Besitzer angeführt, im Haus fand sich die Hofapotheke "Zum (schwarzen) Mohren" ("Ad nigrum hominem"). [3]
Der Hausname "Lauberhaus" entstand durch eine hölzerne Laube, die sich direkt am Haus befand und unter der von Händlern Waren angeboten wurden. 1766 ließ der Apotheker Johann Friedrich Günther von Sternegg, damals Besitzer des Gebäudes, die hölzerne Laube durch eine aus Stein ersetzen. Auf der Laube richtete er eine Terrasse ein.
In dem Laubengang befand sich die erste Tierhandlung der Stadt.
Das Haus und die Laube wurden 1894 abgerissen.
Die zwei kleineren Gebäue
Auf Seite der Kärntner Straße befand sich ein kleines Gebäude, das 1420 erstmals urkundlich erwähnt wird.
An der Rückseite dieses Hauses, am Neuen Markt gelegen, fand sich das zweite kleine Haus, es war der Philipp- und Jakob-Kapelle im Kölner Hof grunddienstbar und wurde 1414 erstmals urkundlich erwähnt.
Beide Häuser wurden 1722 von Johann Friedrich Günther von Sternegg erworben.
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Geburtshaus des Botanikers August Neilreich
In dem Haus wurde der Botaniker und Sohn des Großhandlungsgesellschafters der Firma Kurzbeck, August Neilreich (* 12. Dezember 1803 ebenhier, † 1. Juni 1871 Bauernmarkt 9) geboren.
Wohnhaus des Wilhelm Zierer
Im Haus wohnte auch dessen Besitzer, Dr. Wilhelm Zierer, dem auch das "Ziererpalais" im 4. Bezirk (Argentinierstraße 25-27) gehörte.
Unternehmen
Glas- und Keramik-Geschäft Pawlata
Seit 1955 ist in dem Haus das Geschäftslokal „Pawlata“ angesiedelt, das durch den Architekten Norbert Schlesinger gestaltet wurde und durch seine Keramikfassade auffiel.
Geschäftslokal
1955 gestaltete der Architekt Wilhelm Cermak das Geschäftslokal Textilwaren Ginotex.
Ausgrabungen
Ausgrabungscode [4] | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
---|---|---|
189615 | römisch | Als 1896 das Haus umgebaut wurde, fand man eine tiefe Grube, die mit Schutt verfüllt war. Daraus wurde unter anderem eine gelbtonige Gesichtsurne geborgen. |
189745 | römisch | Unter dem Keller des Hauses traf man auf bis zu 11 Meter tiefe, mit Schutt ausgefüllte Schächte mit zahlreichen römischen Funden. Darunter römische Münzen. |
Weitere alte Ansichten
- Neuer Markt 1
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Quellen
- ↑ Unbekannt (FotografIn), 1., Kupferschmiedgasse 1 - Ecke Neuer Markt 1 - sog. "Lauberhaus" bzw. "Ziererhaus" - Fassadenansicht, um 1896 (Aufnahme), Wien Museum Inv.-Nr. 79000/8035, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/151802/)
- ↑ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Lauberhaus
- ↑ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Lauberhaus
- ↑ https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll