Akademiestraße 5-7: Unterschied zwischen den Versionen
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== Das Haus, Palais Corso, Grand Hotel - Architektur und Geschichte == | |||
Der alte Trakt (Akademiestraße 7) wurde 1861-1865 von Carl Tietz als „Wohnhaus Schneider“ erbaut, der neue Trakt – ebenfalls von Tietz – im Jahr 1869. Der neue Teil (Kärntner Ring 9-13) wurde 1911 durch einen Neubau ersetzt (von Baschkis und Bahr). | |||
Bereits 1871 wurden beide Gebäude als Grand Hotel der Wien Hotel AG genutzt - die Weltausstellung war beschlossen worden, man rechnete mit einem großen Besucheransturm. Damit galt das Grand Hotel als eines der drei großen Luxushotels, neben dem Imperial und dem Bristol. Es hatte damals eine prächtige Ausstattung (architektonische Innengestaltung: Josef Storck und Gustav Gugitz), die Deckengemälde waren von Eisenmenger gemalt worden, die Zwickelbilder von Bitterlich, trotzdem stand es immer im Schatten des Imperial. Zu Beginn war der edle "Wiener Jockeyclub" hier eingemietet, doch dieser übersiedelte 1883 in den Philipphof (der im zweiten Weltkrieg zerstört wurde).<ref>Bartel F. Sinhuber, Zu Gast im alten Wien, Amalthea, 1997, Wien, S. 46</ref> | |||
Die Russen wollten es während der Besatzungszeit abreißen lassen (sie hatten es innen komplett verwüstet), die Bank Austria (damals CA-BV) übernahm jedoch die Renovierung als Hotel und verkaufte es 1957 an den Bund. Dieser stellte es bis 1979 der Internationalen Atomenergiebehörde zur Verfügung, deren Zentrale nach Wien verlegt wurde (1979 übersiedelte die IAEO dann nach Kagran, in das neue Gebäude der Uno-City). | |||
Lange Zeit wurde überlegt, wie das Gebäude weiter genutzt werden sollte, bis 1990 die Entscheidung getroffen wurde, es wieder zu einem Grand Hotel zu adaptieren. Kurz zog das Casino Austria noch ein (bis das Palais Esterhazy fertig renoviert war), dann begann 1991 der 2,2 Milliarden Schilling teure Umbau zum 5-Sterne Hotel (damals noch das Hotel „Corso“, daher auch der Name Palais Corso). Die Fassade besteht unverändert, das Innere wurde jedoch komplett erneuert. | |||
=== Beschreibung des Schneider'schen Hauses 1865 === | |||
Zur Bauzeit war das Gebäude als Wohnhaus geplant. Das Kellergeschoss sollte zur Lagerung von Holz genutzt werden, das Erdgeschoss war für Verkaufsgewölbe, eine Dienerwohnung und Stallungen mit Remisen vorgesehen, der Mezzanin mit zwei kleinen Wohnungen, Warenlager und Futterboden. Der fünfte Stock war mit einem Atelier für einen Maler geplant worden.<ref>Karl Weiss, Alt- und Neu-Wien in seinen Bauwerken, Gerolds Sohn, 1865, S. 143</ref> | |||
== | == Ausgrabungen == | ||
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! Ausgrabungscode | |||
! zeitliche Lagerung | |||
! Beschreibung der Fundstücke | |||
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| 191208 | |||
| römisch/Mittelalter | |||
| Im Jahr 1912 wurden römische Terra Sigillata und mittelalterliche grautonige Keramik mit Stempel ("Kreuzen") im Schutt gefunden | |||
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== Ansichten == | |||
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File:Mahlerstrasse 10.jpg|Rückseite des Gebäudes | |||
File:Vienna. The Grand Hotel LCCN91732199.jpg|1860 | |||
File:Wien Kärntner Ring 9 Schneider'sches Haus Grand Hotel (1866).jpg|1866 (Schneidersches Haus) | |||
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[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]] | |||
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== Quellen == |
Aktuelle Version vom 25. Januar 2025, 20:13 Uhr
- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Akademiestraße 5-7
- =Mahlerstraße 10-12
- =Kärntner Ring 9-13
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: keine - Glacis vor der Wasserkunstbastei
- vor 1821: keine - Glacis vor der Wasserkunstbastei
- vor 1795: keine - Glacis vor der Wasserkunstbastei
- Baujahr
- 1861-1865
- Architekten (Bau)
- Carl Tietz, Adolf Ringer
Das Haus, Palais Corso, Grand Hotel - Architektur und Geschichte
Der alte Trakt (Akademiestraße 7) wurde 1861-1865 von Carl Tietz als „Wohnhaus Schneider“ erbaut, der neue Trakt – ebenfalls von Tietz – im Jahr 1869. Der neue Teil (Kärntner Ring 9-13) wurde 1911 durch einen Neubau ersetzt (von Baschkis und Bahr).
Bereits 1871 wurden beide Gebäude als Grand Hotel der Wien Hotel AG genutzt - die Weltausstellung war beschlossen worden, man rechnete mit einem großen Besucheransturm. Damit galt das Grand Hotel als eines der drei großen Luxushotels, neben dem Imperial und dem Bristol. Es hatte damals eine prächtige Ausstattung (architektonische Innengestaltung: Josef Storck und Gustav Gugitz), die Deckengemälde waren von Eisenmenger gemalt worden, die Zwickelbilder von Bitterlich, trotzdem stand es immer im Schatten des Imperial. Zu Beginn war der edle "Wiener Jockeyclub" hier eingemietet, doch dieser übersiedelte 1883 in den Philipphof (der im zweiten Weltkrieg zerstört wurde).[1]
Die Russen wollten es während der Besatzungszeit abreißen lassen (sie hatten es innen komplett verwüstet), die Bank Austria (damals CA-BV) übernahm jedoch die Renovierung als Hotel und verkaufte es 1957 an den Bund. Dieser stellte es bis 1979 der Internationalen Atomenergiebehörde zur Verfügung, deren Zentrale nach Wien verlegt wurde (1979 übersiedelte die IAEO dann nach Kagran, in das neue Gebäude der Uno-City).
Lange Zeit wurde überlegt, wie das Gebäude weiter genutzt werden sollte, bis 1990 die Entscheidung getroffen wurde, es wieder zu einem Grand Hotel zu adaptieren. Kurz zog das Casino Austria noch ein (bis das Palais Esterhazy fertig renoviert war), dann begann 1991 der 2,2 Milliarden Schilling teure Umbau zum 5-Sterne Hotel (damals noch das Hotel „Corso“, daher auch der Name Palais Corso). Die Fassade besteht unverändert, das Innere wurde jedoch komplett erneuert.
Beschreibung des Schneider'schen Hauses 1865
Zur Bauzeit war das Gebäude als Wohnhaus geplant. Das Kellergeschoss sollte zur Lagerung von Holz genutzt werden, das Erdgeschoss war für Verkaufsgewölbe, eine Dienerwohnung und Stallungen mit Remisen vorgesehen, der Mezzanin mit zwei kleinen Wohnungen, Warenlager und Futterboden. Der fünfte Stock war mit einem Atelier für einen Maler geplant worden.[2]
Ausgrabungen
Ausgrabungscode | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
---|---|---|
191208 | römisch/Mittelalter | Im Jahr 1912 wurden römische Terra Sigillata und mittelalterliche grautonige Keramik mit Stempel ("Kreuzen") im Schutt gefunden |
Ansichten
- Das Gebäude
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