Schottenbastei

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Schottenbastei

Wien 01 Schottenbastei a.jpg

Benennung 1862 (Erstnennung:1532)
Benannt nach Bastei
Straßenlänge 205,36 Meter [1]
Gehzeit 2,47 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Gässel zur Bastei, Elendbastei


Namensgebung und Geschichte

Der Straßenverlauf entstand durch Abriss der Bastei im Jahr 1862.,Als hier noch die Stadtummauerung stand, befanden sich darauf auch schon Gässlein und Häuserzeilen. Die Gebäude standen in zwei Reihen, die vordere Reihe entsprach dabei den heutigen geraden Nummern der heutigen Schottenbastei.

Die Basteihäuser

Auf der Schottenbastei[2]

Leider lässt sich die genaue Lage der ehemaligen Basteihäuschen nicht mehr genau rekonstruieren. Legt man Stadtpläne des 17. bis 19. Jahrhunderts jedoch übereinander, so lässt sich eine annähernde Lokalisierung erreichen. Die heute geraden Nummern umfassen dabei die Häuser Stadt 109 bis 126 und das Haus Stadt 1167, das auf der Höhe der heutigen Wipplingerstraße lag.

Die rückwärtige Reihe war unregelmäßiger angelegt: Die Häuser Stadt 106 bis 108 lagen im Bereich der Front des heutigen Hauses Helferstorferstraße 1.

Zwischen diesen und dem Schottenkloster befand sich das "Gässel zur Bastei", das die Häuserreihen trennte. Die Häuser Stadt 135 bis 129 lagen mit der Rückwand direkt an der Mauer des Schottenklosters.

Im Bereich der heutigen Häuser Helferstorferstraße 15-19 befanden sich weitere vier Objekte, die paarweise angelegt waren (Häuser Stadt 127 und 128 sowie 1168 und 1169).

Zwischen den Häuserreihen befand sich der ehemalige Schottensteig. Auf der Bastei gab es eine Sackgasse, die in Richtung der Schottengasse verlief und Taubengasse genannt wurde. Schon im Jahr 1862 wurde mit dem Bau neuer Häuser begonnen, die nach und nach einen Häuserblock bildeten.

Soldatenhäuseln

Im August 1582 beschossen die Soldaten, die die Tore bewachten, sich den mühsamen Weg aus den Vorstädten, wo sie wegen ihres geringen Solds wohnten, zu ersparen und bauten ohne jegliche Genehmigung Häuschen auf Die Bastei. Hier - in der Nähe ihrer Arbeitsstätte - verwendeten sie für die Erbauung Steine aus der Kurtine und den Seitenmauern, richteten sich nett ein und legten Gärten an. Der Stadt war das gar nicht recht, schon im folgenden Jahr kamen erste Befehle auf Abbruch der Häuser, die jedoch ignoriert wurden. 1611 schließlich gab die Stadt nach und entschied, dass Soldaten in der Stadt leben sollen. Man erbaute für sie 150 "Soldatenhäuseln", die sie fortan mit ihrer Familie nutzen sollten, der Grund wurde ihnen dafür gratis zur Verfügung gestellt.

Die Bastei war damit stark belebt, und da die Stadtguardia schlecht entlohnt wurde, entwickelte sich der Bereich zu einer unheimlichen Gegend: Prostituierte verkehrten hier, erhielten von den Soldaten Unterschlupf und begaben sich schließlich in deren Obhut. Bei Ehen mit den Damen der Nacht konnte die Guardia sogar den Lohn einkassieren, das Zuhältertum entwickelte sich. 1741 wurde die Stadtguardia aufgehoben, die Bewachung der Stadt wurde vom Militär übernommen. Erst da beruhigte sich die Situation, die Häuseln wurden abgerissen, an ihrer Stelle entstanden Privathäuser.

Häuser der Straße



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Wien seit 60 Jahren, ein Album für die Jugend, Gerlach&Wiedling, Wien, 1908, S. 34