Gonzagagasse 2-4
(Weitergeleitet von Salztorgasse 6-8)
- Bezirk
- 1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Gonzagagasse 2-4
- =Morzinplatz 4
- =Salztorgasse 6-8
- , =Franz-Josefs-Kai 31-33
- Konskriptionsnummer (Stadt)
- vor 1862: – (Glacis vor der Wasserkunstbastei)
- vor 1847: –
- vor 1821: –
- vor 1795: –
- Baujahr
- 1963-1967
- Architekt (Bau)
- Josef Vytiska
Leopol-Figl-Hof, ehem. Hotel Metropol - Architektur und Geschichte
Das Haus in Stahlbetonskelettbauweise wurde 1963 von Josef Vytiska erbaut. Es wurde nach Leopold Figl, dem ÖVP-Politiker, der das KZ überlebt hatte, benannt.
Am Hof befindet sich, am Balkon des 1. Stocks, ein Fries von Emil Roth. Es zeigt eine Darstellung des Galgens, Schafotts und Häftlinge. Roth gestaltete auch das Fußbodennatursteinmosaik im Innenbereich. An der Fassade auf Seite des Morzinplatzes findet sich ein Relieffries von Bildhauer Alfons Riedel.
Im Haus befindet sich außerdem ein Gedenkraum für die Opfer des Freiheitskampfes Österreichs (Eingang Salztorgasse).
Gedenkstätte der Opfer des Freiheitskampfes Österreichs
Seit 1968 betreut in diesem Haus das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes eine Gedenkstätte der Opfer des Freiheitskampfes Österreichs, die 2011 neu gestaltet wurde. Inhalt der Ausstellung ist die Tätigkeit der Gestapo, der Einsatz von Spitzel und die Verfolgung von Juden.
✡ Jüdisches Wien – Erinnerungsort im Leopold-Figl-Hof (ehem. Hotel Métropole)
| Steckbrief | |
|---|---|
| Einrichtung | 1968 (Gedenkraum im Neubau Leopold-Figl-Hof) |
| Neugestaltung / Ausstellung | 26. Mai 2011; Ergänzung um eine Ausstellung zu Opfern und Tätern der Gestapo (DÖW) |
| Träger / Betreuung | Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW); lokale Initiative unterstützt Öffnung/Programm |
| Standort | 1010 Wien, Salztorgasse 6 (Hintereingang des ehem. Hotel Métropole; vis-à-vis Mahnmal Morzinplatz) |
| Zugang | Eintritt frei; Besuche nach Vereinbarung; Führungen ab 5 Personen; barrierefrei nach Anmeldung |
| Themen (Auswahl) | Gestapo-Leitstelle Wien; Methoden des NS-Terrors; Verfolgung von Jüdinnen und Juden; Widerstand; Deportationen |
- Das Gebäude
Vorgängerhäuser
Das Treumann-Theater
Im frühen 19. Jhdt. stand hier ein Theater, das Treumann-Theater, ein Operettenhaus. Der Bauplatz wurde damals erst frei, da die Stadtmauer (Gonzagabastei), die hier verlief, abgerissen wurde. Gründer des Theaters war Karl Treumann. Das Theater, das 1860 eröffnet worden war - ein Werk von Ferdinand Fellner dem Älteren -, brannte 1863 vollständig ab. [1], [2]
Das Hotel Metropole
An Stelle des Theaters wurde 1871 ein Hotel erbaut, das durch Hitler eine traurige Berühmtheit erlangte.
Das Hotel war nach Plänen von Carl Schumann und Ludwig Tischler erbaut worden (Ausführung: Eduard Kaiser), es sollte Besucher der Weltausstellung 1863 beherbergen. Gerade rechtzeitig (im März 1873) eröffnete es feierlich seine Pforten.
Das NS-Regime wandelte das Hotel in die Zentrale der nationalsozialistischen Gestapo um. Zahlreiche Menschen wurden hier inhaftiert und gequält, unter anderem auch Bundeskanzler Kurt Schuschnigg.
Alte Ansichten
- Historische Ansichten
Der Brand des Treumanntheater am Franz Josefs Kai Wien 9. Juni 1863". Farblithographie. Druck & Verlag H. Gerhart, Wien.[3]
Das Hotel hatte erstaunlicher Weise den Krieg unbeschadet überstanden, eine kleine Bombe, die am 15.1.1945 eingeschlagen war, richtete kaum Schaden an. Doch am 18.2.1945 stürmten Plünderer das Hotel und legten Feuer. Sofort einlangende Hilfskräfte konnten das Feuer löschen, einer der Plünderer wurde bei dem Einsatz erschossen. Unentdeckt blieb jedoch eine Glut im Keller. sie sorgte dafür, dass drei Tage später der Keller, der mit Munitionsvorräten und Koks befüllt war, explodierte. Die Ruine wurde im Frühjahr 1945 gesprengt.
Auf Seite des Franz-Josefs-Kai war das „Café Residenz“ (1, Franz-Josefs-Kai 31), das besonders von „Börsianern" frequentiert wurde.
Gedenktafel
Eine Gedenktafel erinnert an den philippinischen Nationalhelden José Rizal.
Dr. José Rizal
(1861 - 1896)
Dr. José Rizal, philippinischer
Nationalheld, wohnte vom 20. bis
24. Mai 1887 im Hotel Metropole,
das sich an dieser Stelle befand.
Ein österreichischer Lehrer,
Professor Ferdinand Blumentritt
unterstützte Rizals Aktion in
Europa gegen die spanische
Kolonialherrschaft
Eine weitere Tafel erinnert an die zerstörten Häuser
Dieses Haus wurde an Stelle der in
den Kriegsjahren 1939/1945 zertörten
Wohnhäuser Wien 1., Morzinplatz 5,
Franz-Josefs-Kai 13 und 27, aus
Fondsmitteln des Bundesministeriums
für Bauten und Technik in den
Jahren 1963/67 wieder hergestellt.
→ weiter zuGonzagagasse 3 | Salztorgasse 7 | Franz-Josefs-Kai 35
← zurück zu Gonzagagasse | Morzinplatz | Salztorgasse | Franz-Josefs-Kai


![Der Brand des Treumanntheater am Franz Josefs Kai Wien 9. Juni 1863". Farblithographie. Druck & Verlag H. Gerhart, Wien.[3]](/images/b/bc/Treumann-Theater.jpg)


