Morzinplatz

Aus City ABC

Morzinplatz

Wien 01 Morzinplatz a.jpg

Benennung 1888
Benannt nach Vinzenz Graf Morzin, Oberst
Straßenlänge 152,56 Meter [1]
Gehzeit 1,84 Minuten
Vorherige Bezeichnungen keine - Gelände eines Donauarms


Namensgebung und Geschichte

ehem. Wohnhaus erbaut von Ludwig Tischler für Carl Quidenus, einst Morzinplatz 5

Interessant an dem Platz: es gibt nur 3 Hausnummern – Haus 1 und 2, und das Haus 4 (ehemaliger Leopold-Figl-Hof – Rückseite, hier war auch der Eingang des Hotels, dass sich einst befunden hat.). Nummer drei ist nicht als Hausnummer gekennzeichnet (ist jedoch die Rückseite von Salzgries 2).

Der Morzinplatz wurde 1888 angelegt und ist nach Graf Morzin benannt, der ein reicher Hofkämmerer und Oberst war. Er vermachte sein gesamtes Vermögen (eine Million Gulden) der Stadt Wien für die Armen, Waisen und körperbehinderten Kinder, daher wohl auch die Benennung des Platzes nach ihm. Eigentlich waren Morzins Eltern Italiener und hießen „de Mauro“.

NS-Mahnmal

✡ Jüdisches Wien

In den letzten Jahren entwickelten Künstlerinnen und Künstler Projekte für bisher wenig berücksichtigte Opfer der Nationalsozialisten. Das hier stehende Denkmal erinnert an die Opfer der Gestapo.

Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft (Morzinplatz)

✡ Jüdisches Wien – Erinnerungsort am ehemaligen Gestapo-Hauptquartier (Hotel Métropole)

Steckbrief
Enthüllung / Datierung 1951 (Gedenkstein); 1985 (heutiges Mahnmal, Neugestaltung); 1999 (Erweiterung)
Künstler Leopold Grausam (Bildhauer und Steinmetzmeister)
Material Granitquader (aus dem Steinbruch des KZ Mauthausen) und Bronzefigur
Standort Grünfläche Morzinplatz, 1010 Wien (ehem. Hotel Métropole / Gestapo-Leitstelle)
Status bestehend


Inschrift (Auszug & Hinweise)

– »Niemals vergessen« (Aufsatzstein); flankiert vom roten Dreieck (Politische) und dem Judenstern; 1999 Ergänzung um Rosa Winkel und Schwarzen Winkel.
– Aus dem Gedenkstein von 1951 (Auszug): Hier stand das Haus der Gestapo … Österreich aber ist wieder auferstanden …

Mit dem Text “niemals vergessen” und der Bronzefigur eines KZ-Häftlings erinnert das Denkmal an den Naziterror. Warum ausgerechnet hier das Denkmal steht ist leicht erklärt – hier war Sitz der Gestapo-Zentrale.

Das Hotel Métropole am Morzinplatz 3 wurde 1938 von der Gestapo beschlagnahmt und in eine Gestapo-Zentrale umgewandelt. Etwa 50.000 Menschen wurden hier verhört, viele gefoltert und in Konzentrationslager deportiert. Das Gebäude wurde 1945 zerstört, an seiner Stelle entstand ein Neubau.

Das Denkmal zeigt einen Davidstern und den Rosa Winkel, zum Andenken an die jüdischen und homosexuellen Opfer der Nazis.

Die Projekte wurden bislang als temporäre Installationen realisiert.

Mahnmal Gestapo

Hier stand das Haus
der GESTAPO
Es war für die Bekenner
Österreichs die Hölle
Es war für viele von ihnen
Der Vorhof des Todes
Es ist in Trümmer gesunken
Wie das tausendjährige
Reich Österreich aber
ist wiederauferstanden
und mit ihm unsere Toten
die unsterblichen Opfer

Ein weiterer Gedenkstein erinnert an Georgy Halpern und andere ermordete Kinder.

Gedenkstein Georgy Halpern

In Erinnerung an
Georgy Halpern 1935 - 1944
der bis 1939 mit seinen Eltern
Julius und Serafine in der
Rotenturmstraße 29 lebte. Die
Familie floh 1939 nach Frankreich
und Georgy kam Ende 1943 in das
Kinderheim von Izieu. Am 6. April
1944 wurden er und 43 Kinder
sowie ihre Erzieherinnen festgenommen,
ins Sammellager Drancy verbracht,
am 13. April ins KZ Auschwitz
deportiert und sofort ermordet.
Opfer waren auch
folgende Wiener Kinder:
Hans Ament, 10 Jahre
Renate Krochmal, 8 Jahre
Liane Krochmal, 6 Jahre
Martha Spiegel, 10 Jahre
Senta Spiegel, 8 Jahre
Sigmund Springer, 8 Jahre.
Im Gedenken an die Ermordung
von 1,5 Millionen jüdischen
Kindern und Jugendlichen
durch den Naziterror.

Häuser des Platzes



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at