Himmelpfortgasse 15

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Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Himmelpfortgasse 15
Konskriptionsnummer
vor 1862: 953
vor 1821: 1010
vor 1795: 979
Baujahr
1563 (in der Literatur genannt; Datierung unsicher)
Architekten (Bau)
unbekannt
Denkmalschutz
BDA: Sog. Paltisches Haus, Unterschutzstellung (§3), HERIS-ID 33160, Gst.-Nr. 969
Besonderheiten
spätbarocke Fassade, Renaissance-Portal, Schlosserzeichen
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das Paltische Haus - Architektur und Geschichte

Das genaue Baujahr des Paltischen Hauses ist nicht bekannt, es könnte 1563 errichtet worden sein. Die Fassade ist spätbarock, das Portal ist im Stil der Renaissance, am Haus befindet sich ein Schlosserzeichen. [1] Laut Denkmalliste entstand der Kern durch Aufstockung des straßenseitigen Hauses, die Anlage eines Stiegenhauses und die Erweiterung um einen Hintertrakt; im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts wurden Vorder- und Hintertrakt miteinander verbunden.

Die heute prägende Giebelfassade wird um 1690 angesetzt. Sie ist durch Ortsteinquader gefasst und durch eine vertikale Fensterbindung mit hohen Parapeten, Kordongesimsen und einem Dreiecksgiebel auf Voluten gegliedert; das genutete Korbbogenportal (um 1563) liegt in der abgesetzten rechten Achse. Im ersten Hof sind offene Pawlatschen sowie ein größerer Brunnen mit steinerner Schale überliefert; ein Rundbogenportal mit Gitter (17. Jahrhundert) führt in den zweiten Hof mit dem hinteren Renaissancetrakt.

1779 kaufte es Karl Abraham Wetzlar Freiherr von Plankenstern, der damals als reichster Mann Wiens galt. Zu dieser Zeit dürfte es den Namen "Kleinbäurisches Haus" getragen haben, in keinem Häuserregister scheint der Name jedoch - entgegen der Bezeichnung Paltisches Haus - auf.

Hier könnte sich ehemals auch der Sitz einer Buchdruckerei befunden haben, die dem Ritter von Steinsberg gehört hatte.

In der NS-Zeit (1941) wurde das Haus eingezogen, aber 1948 der rechtmäßigen Besitzerin zurückgegeben. [2]

Magischer Salon

Unter den bekannten Wiener Adressen des Salon Hofzinser wird auch Himmelpfortgasse 15 genannt. Der Zauberkünstler Johann Nepomuk Hofzinser prägte mit seinen Stunden der Täuschung die Wiener Salonmagie des 19. Jahrhunderts. Weitere seiner Salons befanden sich in der Wollzeile 36-38, der Walfischgasse 8 und in der Drachengasse 2.[3]

Vorgängerhäuser

Die frühesten Nennungen von Hauseigentümern in diesem Bereich reichen nach Paul Harrer-Lucienfeld um 1400 zurück (unter anderem Nikolaus Rusticus, Leb Herwart und Andre Hantlas). In der Folge lässt sich ein, dem Schottenstift grunddienstbares, Haus nachweisen, das 1435 samt zugehörigem Stadel an Hans Haringseer und seine Frau Anna verkauft wurde; Haringseer wurde später Bürgermeister (1444–1446).

In der Besitzerfolge erscheinen in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Handwerker- und Bürgernamen (unter anderem aus dem Umfeld von Zinngießern, Steinmetzen und Hofbediensteten). Ein bemerkenswerter Akzent liegt um 1563, wo ein Hofquartierbuch die Bemerkung „paut daran“ verzeichnet; der Renaissanceumbau bzw. die Erweiterung des Hauses wird in der Denkmalliste in diese Zeit gelegt.

Für das 18. Jahrhundert nennt Harrer-Lucienfeld unter anderem den Übergang an Sidonie Agnes Fürstin Liechtenstein (1700) sowie später an den Obristwachtmeister Albert Freiherr von Eisenstein (1774). 1779 kam das Haus an Karl Abraham Wetzlar Freiherr von Plankenstern. In der Topographie von de Luca (1794) wird das Haus unter der damaligen Nummer als „Kleinbäurisches Haus“ bezeichnet; in diesem Zusammenhang wird auch eine Buchdruckerei erwähnt, die dem Ritter von Steinsberg zugeschrieben wird.


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Quellen

  1. Bundesdenkmalamt: Denkmalliste Wien (Stand 30.06.2025), Eintrag Sog. Paltisches Haus, Himmelpfortgasse 15
  2. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Himmelpfortgasse_15
  3. Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL): Hofzinser, Johann Nepomuk (abgerufen am 13.12.2025): https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_H/Hofzinser_Johann-Nep_1806_1875.xml