Drachengasse 2
Haus: Drachengasse 2 | Grund-Informationen | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Das Gebäude - Architektur und Geschichte
Das fünfgeschossige Haus mit zwei Innenhöfen und 2 Haustoren wurde 1823-1825 von Ernst Koch für den griechischen Bankier Simon Georg Sina erbaut.
Simon Georg Baron von Sina
Sina errichtete hier das "Griechische Kaffeehaus", ein Treffpunkt für alle hier angesiedelten Griechen, in den Räumlichkeiten ist auch heute noch ein Kaffeehaus, nämlich das Café Vienne. Oberhalb der Ausschank hängt immer noch Sinas Porträt.
Baron Sina galt mit seinem Bank- und Handelsimperium als der zweitreichste Mann Österreichs, und half mit seinem Geld auch Notleidenden und Kriegsinvaliden, finanzierte aber auch den Unabhängigkeitskrieg der Balkanvölker (vor Allem Griechen und Serben) gegen die Türkei. Er hinterließ ein Vermögen von 50 Millionen Gulden für die griechisch-serbisch-orthodoxe Kirche in Wien.
Vorgängerhäuser
Die Häuser 689 und 691
Bevor der heutige Bau errichtet wurde, standen hier fünf kleine Häuschen, wovon eines ab 1707 - das mit Konskriptionsnummer 689 - das "Haus zum goldenen Drachen" war; ab 1796 findet sich der Name "Zu den drei Drachen". Diese Bezeichnung geht auf den Besitzer des Hauses, Johann Martin Drach, zurück und gab auch der parallel laufenden Drachengasse ihren Namen. Nachweisbar sind hier der kaiserliche Rat Hartmann Drach (um 1576–1655) und sein Sohn, der Gastwirt Johann Martin Drach (1629–1683), Mitglied des Inneren Rats und Infektions-Kommissarius des Kärntnerviertels. Das Haus trug um 1701 das Bild eines Drachen.
Das Haus mit der Nummer 691 war das Bacher`sche Haus, als damaliger Besitzer kommt in den Urkunden "Sekretär Dorst" vor. Später war ein Hotel hier, das einen Theatersaal hatte, der besonders von der tschechischen Kolonie als Versammlungssaal genutzt wurde. Einige Zeit lang war hier auch der Magische Salon des Johann Nepomuk Hofzinser.[1]
Theater Drachengasse
Hier ist auch das Theater Drachengasse untergebracht, das 1981 von Emmy Werner gegründet wurde. Ursprünglich war es als „Spielraum für kulturelle Aktivitäten von Frauen" gedacht, ist aber mittlerweile zur professionellen Bühne mit engster Bindung an die Freie Szene geworden – mit dem Ziel, TheatermacherInnen zu fördern.
Es gibt hier öfters Uraufführungen und auch experimentelles Theater, besonderes Interesse gilt immer noch der Förderung von Frauen.
Stein der Erinnerung
Bild | Anlass/Persönlichkeit | Text der Tafel |
---|---|---|
Datei:Xxx | 36 jüdische Frauen und Männer | Zum Gedenken an 36 jüdische Frauen und Männer, die hier beengt in Sammelwohnungen lebten, ehe die Nazis sie deportierten. Nur einer von ihnen hat überlebt.
|
Datei:Xxx | 33 jüdische Frauen und Männer | Zum Gedenken an 33 jüdische Frauen und Männer, die hier beengt in Sammelwohnungen lebten, ehe die Nazis sie deportierten. Nur einer von ihnen hat überlebt.
|
Gehe weiter zu Fleischmarkt 24 | Wolfengasse 2
Gehe zurück zu Drachengasse | Fleischmarkt | Wolfengasse | Straßen des 1. Bezirks
Quellen
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 3., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 241