Ertlgasse 1

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Haus: Ertlgasse 1 Grund-Informationen
Rotenturmstr 11.JPG
Aliasadressen =Ertlgasse 1, =Rotenturmstraße 11, =Kramergasse 10
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 531, 532, 637 | vor 1821: 572, 573, 678 | vor 1795: 634, 635, 625
Baujahr 1895
Architekt Ludwig Richter


Das Gebäude - Architektur und Geschichte

1895 erbaute Ludwig Richter auf dem Areal, auf dem einst drei Häuser standen, ein neues Gebäude im neobarocken Stil. In ihm war auch der Stephanskeller untergebracht, der ehemals in Haus Stephansplatz 2 zu finden war. Das Haus wurde 1935 von der Ersten Österreichischen Sparcasse erworben.

Am 12.3.1945 schlug schräg eine Bombe in das Haus ein und riss in die obersten Stockwerke ein Loch in der Breite von drei Fenstern. Die Fußgängerpassage auf Seite der Rotenturmstraße wurde erst 1963 durch Franz Klimscha angebaut.

Vorgängerhäuser

Das Haus 531 existierte zwischen 1463 und 1845, auch von Haus 532 ist nichts Relevantes zu berichten, beide Häuser wurden zugunsten eines Neubaus 1845 abgerissen, der 1894 dem Bau von Ludwig Richter weichen musste.

Haus 637 wird erstmals 1433 erwähnt. Mitte des 16. Jahrhunderts hieß es „Zum goldenen Einhorn“ und war in Besitz von Bartholomäus Prandtner, der Bürgermeister der Stadt war. Prandtner verschaffte sich selbst ein Denkmal am Stephansdom: Er ließ an der Außenwand das „Prandtnersche Passionsrelief“ anbringen. Im 17. Jahrhundert gehörte das Haus Konrad von Richthausen, der als Freiherr von Chaos bekannt wurde. [1]

1832 ist das Haus als "Zum Landmächen" bekannt. [2]

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Der Freiherr von Chaos

Persönlichkeit Johann Konrad Richthausen
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Johann Konrad Richthausen (27.11.1604 - 25.7.1663) war eigentlich Münzmeister in Brünn und Wien, betätigte sich jedoch als Alchimist. Mit dieser Tätigkeit soll er sich der Goldmacherei verschrieben haben, und soll damit sogar (durch Täuschung?) Erfolg gehabt haben. 1653 wurde er wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten verhaftet, bald jedoch rehabilitiert. 1659 wurde er zum Grafen ernannt, wobei er sich den Namen von Chaos selbst ausgesucht hatte. Testamentarisch legte er fest, dass sein Erbe der Chaos’schen Stiftung zufallen solle und begründete ein Waisenhaus, das Chaos‘sche Stiftungshaus (heute Kärntner Straße 30). Im 17. Bezirk ist eine Straße nach ihm benannt, die Richthausenstraße.



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Quellen

  1. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 61
  2. Franz Haller: Adressenbuch des bürgerlichen Handelsstandes in der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien für das Jahr 1832, Eigenverlag, 1833, Wien, S. 5