Blutgasse 3

Aus City ABC

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Blutgasse 3
=Singerstraße 11
Konskriptionsnummer
vor 1862: 847, 882, 883, 884
vor 1821: 897, 936, 937, 938
vor 1795: 866, 871, 872, 873
Baujahr
Spätes Mittelalter / Umbau: 1960-1966
Architekten (Bau)
Carl Mayer unbekannt / Umbau: Friedrich Euler, Herbert Thurner
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das Gebäude - Architektur und Geschichte

Pawlatschen im ersten Hof
Seitenhof
Seitenhof

Der Gebäudekomplex der Nummern 3 bis 9 bildet die Blutgassenhöfe, wobei die Nummern 3 und 5 zum ältesten Baubestand gehören. Der ganze Komplex, der zu den schönsten Gegenden der Innenstadt gehört, war die erste Fußgängerzone Wiens.

Im Rahmen der Sanierung des Blutgassen-Viertels im Jahr 1964 (Wiederaufbau des Komplexes, da er zerbombt war) war auch geplant, eine Fußgeherpassage zu errichten, die vom Stephansplatz durch das Deutsche Haus hindurch, die Blutgasse überquerend durch das Pawlatschenhaus bis zur Kumpfgasse und von dort bis zum Parkring führen sollte. Entlang dieses Fußgängerdurchganges sollten Lokale für Geschäfte und Boutiquen errichtet werden. Wie man sieht, ist aus diesen Plänen nichts geworden.

Das Haus Blutgasse 3 stammt im Kern noch aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und bestand ursprünglich aus drei Teilen, die 1558 bis 1550 zusammengefasst und um einen Hof erweitert wurden. Die drei ehemals hier stehenden „Stöcklgebäude“, die bis ins Jahr 1558 genannt werden, konnten durch eine Bauuntersuchung im Jahr 2002 nachgewiesen werden (Grabungscode 200211).

Innenhof

1733 wurden die Gebäude aufgestockt und mit neuen barocken Fassaden versehen – auch die Pawlatschen wurden eingebaut. Die beiden Pawlatschenhäuser bilden eine Passage, die bis zur Grünangergasse führt. Durch schmale Gänge gibt es auch eine Verbindung zum Fähnrichhof.

Im hinteren Bereich des Gebäudes gibt es noch ein gotisches und ein Renaissance-Fenster im Erdgeschoß. Der Abgang zum Keller ist mit einem steinernen Rundbogenportal gestaltet, der Keller selbst ist noch aus der ersten Bauphase und hat Mauern aus Bruchsteinwerk. Auch die fünf rundbogigen Schlitzfenster sind aus dem Mittelalter.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus des Schauspielers und Theaterdirektors Fritz Klingenbeck

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Fritz Klingenbeck (* 22. April 1904 Brünn, † 19. Oktober 1990, ebenhier) hatte nach einer kaufmännischen Lehre Tanz und Choreographie in Berlin studiert, ab 1929 war er als Tanzlehrer in Wien tätig und besuchte das Reinhardt-Seminar. Er erhielt zahlreiche Engagements als Choreograph und Bewegungsregisseur am Burgtheater, Josefstädter Theater, den Kammerspielen, der Scala und dem Volkstheater und betätigte sich ab 1939 als Regisseur von Opern. Er war der Begründer des Galerietheaters (1957), dessen Direktor er bis 1965 blieb. Auch an der Josefstadt war er als Direktor eingesetzt.

Wohnhaus des Schriftstellers Franz Nissel

Franz Nissel (* 14. März 1831 Wien, † 20. Juli 1893 Bad Gleichenberg) brach das Schottengymnasium ab, hatte jedoch schon damals sein erster Werk - das Trauerspiel "Die Inquisitoren" - verfasst. Nissel war Autor zahlreicher Bühnenstücke, wie "Ein Wohltäter", "Agnes von Meran" oder "Die Zauberin am Stein".

Nach ihm ist die Nisselgasse im 14. Bezirk benannt.

Wohnhaus des Bildhauers Fritz Wotruba

1966 wurde die Wohnung von Fritz Wotruba durch die Architekten Herbert Thurner und Friedrich Euler eingerichtet.[1]

Lokale

Das Camäleon

In dem Haus befindet sich ein Lokal namens Camäleon, das berühmt ist für seine Schweizer Käsefondues. In netter Atmosphäre - im Sommer sitzt man heraußen in der wunderschönen Blutgasse - serviert der Besitzer oft selbst.

Persönliche Meinung der Autorin: Ja!.jpg

Das Naturdenkmal - Morgenländische Platane

THEMA: was ist hier zu finden
Naturdenkmal 726 2014-05-02 (49) Wien01 Singerstrasse11 Platane GuentherZ.JPG

Naturdenkmalnummer: Nr. 726
Pflanze: Morgenländische Platane
Am 20.10.1987 wurde die Morgenländische Platane, auch Platanus orientalis, aufgrund ihres Alters (mehr als 250 Jahre) und ihres Stammumfanges von 250 cm (geschützt. Da in dem Baum ein Rest des Gitters des im Jahre 1732 aufgelassenen Friedhofes von St. Stephan eingewachsen ist, handelt es sich um ein Naturgebilde von hohem kulturhistorischem Wert.


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Quellen