Antifaschistisches Wien

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Antifaschistisches Wien
Wien ist geprägt von den Auswirkungen des Faschismus. Zwischen 1934 und 1938 übte der Ständestaat "Austrofaschismus" aus, während des zweiten Weltkriegs 1938 bis 1945 wurde Vermögen arisiert und Menschen in Konzentrationslagern umgebracht, und noch heute gibt es nationalsozialistisches Gedankengut (wie Neonazismus oder Rechtsradikalismus). Und so, wie ein Teil der Bevölkerung damit oder sogar dafür lebte, kämpfte und kämpft immer noch der andere Teil dagegen an. Im Staatsvertrag von 1955 verpflichtete sich die Republik Österreich, faschistischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Wien eine Menge an antifaschistischen Denkmälern und Gedenkstätten errichtet, einige davon auch im 1. Bezirk.


Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten der Inneren Stadt

Gedenktafel Am Hof
  • Denkmal für Opfer des Faschismus am Platz Am Hof 9-10: Das Denkmal erinnert an die Feuerwehrmänner Georg Weissel, Ludwig Ebhart, Josef Schwaiger, Rudolf Haider, Hermann Plackholm und Johann Zak, das Mahnmal wurde von Bildhauer Mario Petrucci 1947 geschaffen.
  • Zwei Gedenktafeln am Ballhausplatz 2 - sie erinnern an den ermordeten Dollfuß und an Angehörige des österreichischen auswärtigen Dienstes
  • Mahnmal am Morzinplatz: Dort, wo einst das Hotel Metropol stand, wurde 1985 von Leopold Grausam ein Mahnmal aufgestellt. Die Bronzefigur und der Block aus Mauthausener symbolisieren das Schicksal der Verfolgten.
  • Gedenktafel an 12 Ermordete im Parlament: 1988 wurde die Gedenktafel im Parlament angebracht. Sie nennt die Namen der 12 Parlamentarier aus vier unterschiedlichen Parteien, die in der NS-Zeit ermordet wurden.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 2. Bezirk

  • Gedenkstein am Mexikoplatz: Der Stein erinnert daran, dass Mexiko das einzige Land war, das 1938 beim Völkerbund offiziell gegen die Besetzung Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland protestierte.
  • Gefangenenhaus in der Schiffamtsgasse 1: Das ehemalige Schiffamtsgebäude, das bereits 1688 erbaut wurde, nutzte man ab 1912 als Gefangenenhaus. Hier hielten die Nazis politische Häftlinge gefangen, monatelang hielt man hier Tausende Antifaschisten fest. Das Haus wurde von Bomben zerstört, heute befindet sich hier das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. 

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 3. Bezirk

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 8. Bezirk

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 9. Bezirk

  • Glasfenster in der Votivkirche, Rooseveltplatz: Hier erinnert ein Glasfenster mit der Abbildung der Todesstiege im KZ Mauthausen daran, dass 120.000 Menschen über sie in den Tod gingen.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 10. Bezirk

  • Am Betriebsbahnhof Favoriten in der Gudrunstraße 153-159 erinnert eine kleine Gedenktafel an eine Antifaschistische Gruppe, die Geld für Familien von Inhaftierten gesammelt hatten.
  • In der Gudrunstraße 187, im heutigen bfi, erinnert eine Tafe ldaran, dass hier das Elektrowerk Braun-Boveri stand, und dessen sieben Bertriebsangehörige dem NS-Regime zum Opfer gefallen waren.
  • Gedenktafel in der Hasengasse 35-37: In der Wohnhausanlage erinnert eine Tafel an drei hingerichtete Opfer des Widerstandes
  • Eine Gedenktafel in der Leibnitzgasse 10 erinnert an NS-Opfer der slowakischen und tschechischen Minderheiten in Wien.
  • Im Haus der Fernmeldestreckenleitung der ÖBB in der Laxenburger Straße 4 ist eine Tafel zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus Matthäus Klest (1903-42) und Josef Steurer (+ 1942) angebracht.
  • An einer neu errichteten Wohnhausanlage in der Dieselgasse 5C befindet sich eine Gedenktafel an Widerstandskämpfer.
  • Das Denkmal von Heinrich Sussmann am Reumannplatz enthält die Namen der Konzentrationslager, in denen Favoritner BürgerInnen ums Leben gekommen sind

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 11. Bezirk

  • Eyzinggasse 12: Das Denkmal, das an die zehn Mitarbeiter erinnert, die als Widerstandskämpfer des Gaswerks hingerichtet wurden, ist nicht öffentlich zugänglich.
  • Im Haus der heutigen Technischen Services der ÖBB in der Grillgasse 48 ist ein Denkmal von Architekt Rudolf Hönigsfeld aufgestellt, das an 10 OPfer des Werks gedenkt.
  • An der Rückseite des Dr.-Franz-Klein-Hofes in der Grillgasse/Am Kanal findet sich eine Gedenktafel an Franz Mayer und Johann Zabinsky, die 1934 für die Rechte der Arbeiter starben.
  • Ein Gedenkstein in der 1. Haidequerstraße erinnert an Opfer der Simmeringer E-Werke und der Saurer-Werke.
  • Beim Gasthaus "Zur Bast" in der Haidestraße / Oriongasse befindet sich ein Gedenkstein, der mahnt, dass hier ein Nebenlager des KZ Mauthausen befand.
  • Beim Kinderfreunde-Lokal im Strindberghof in der Rinnböckstraße 55 wurde Otto Koblicek ermordert, als er verhindern wollte, dass die Rote Armee das Gaswerk zerstört. Daran erinnert eine Gedenktafel.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 12. Bezirk

  • Am ehemaligen Bahnhof Meidling bei der Edelsinnstraße / Koppreitergasse ist eine Gedenkstätte an vier Straßenbahner angebracht, die in der NS-Zeit ermordet wurden. Erinnert wird hier auch an die Koppreiter-Remise, die 1945 von einer Bombe getroffen wurde.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 13. Bezirk

  • Am Betriebsbahnhof Speising in der Hetzendorfer Straße 188 findet sich eine Gedenktafel an drei ermordete Straßenbahner und einer KPÖ-Kämpferin.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 14. Bezirk

  • Am Friedhof Baumgarten in der Waidhausenstraße 52 befindet sich ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus, gestaltet von Leopold Grausam jun.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 15. Bezirk

  • In der Avedikstraße 2, am Gebäude der ÖBB-Zugförderungsleitung Wien-West, ist eine Gedenktafel für hingerichtete Mitarbeiter der ÖBB angebracht.
  • In der Schwendergasse 51 befindet sich im Betriebsbahnhof Rudolfsheim der Wiener Verkehrsbetriebe eine Gedenktafel an den Widerstandskämpfer Johann Gärtner, der 1944 hingerichtet wurde,

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 16. Bezirk

  • In der Kleingartenanage des Flötzersteig 20A stand ein Schutzhaus, das als Treffpunkt des Schutzbundes diente. Daran erinnert eine hier angebrachte Gedenktafel.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 18. Bezirk

  • Der Betriebsbahnhof Währing in der Kreuzgasse 72 beherbergte eine Widerstandsgruppe unter der Leitung von Josef Kohlitz, der 1943 enthauptet wurde.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 20. Bezirk

  • Die Metallwarenfabrik Blau in der Hellwagstraße 6 wurde 1971 abgebrochen. Die ehemals hier angebrachte Gedenktafel an 2 Widerstandskämpfer wurde am neu erbauten Wohnhaus angebracht.
  • 1989 wurde am Höchstädtplatz ein Mahnmal von Fritz Weber und Alfred Hrdlicka enthüllt. Die an einer Ziegelmauer befestigte Skulptur Marsyas, eine mythologische Gestalt, die wegen ihres Übermutes von Apollon grausam bestraft wurde, stellt für den Bildhauer Hrdlicka den Inbegriff der Auflehnung gegen die Autorität dar.
  • Die Schule in der Karajangasse 16 wurde von den Nazis als Sammellager genutzt. Heute erinnert daran eine Gedenktafel.
  • Gedenktafel in der Stromstraße 39-45 beim Gerlhof: hier erinnert man sich an die Widerstandskämpfer Johann Sebesta (1900–1942), Karl Hodac (1901–1942) und Walter Schopf (1922–1943).
  • Der Gedenkstein in der Wexstraße 13 erinnert an sechs geköpfte Straßenbahner.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 21. Bezirk

  • In der Brünner Straße 57, bei der ehemaligen Lokomotivenfabrik, erinnert ein Mahnmal an gestorbene Betriebsangehörige.
  • In der Gerichtsgasse 5, im Betriebsbahnhof Floridsdorf, steht ein von Manfred Schwinghammer gestaltetes Denkmal.
  • In der Prager Straße 20 wurde in der Brauerei Schwechat ein Nebenlager des KZ-Mauthausen betrieben.
  • Am Areal Silberergasse / Rosenbergstraße wurde ein Gedenkwald für die Opfer des NS-Regimes gepflanzt. Seit 1988 befindet sich auch ein Gedenkstein.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 22. Bezirk

  • Hier, in der Arbeiterstrandbadstraße, befand sich der Militärschießplatz Kagran, der auch als Hinrichtungsstätte diente. Seit 1984 erinnert daran ein Gedenkstein.
  • In der U-Bahnstation Zentrum Kagran ist eine Gedenktafel an fünf Straßenbahner angebracht.
  • Eine Gedenktafel am Mälzelplatz erinnert daran, dass hier das Hauptquartier des Schutzbundes von Kagran tätig war.

Antifaschistische Denkmäler und Gedenkstätten - 23. Bezirk

  • In der Fabrik "Austro-Fiat" in der Carlbergergasse 40-42 bildete sich ein Zentrum des Widerstandskampfes. An neun ermordete Arbeiter erinnert hier ein Denkmal von Leopold Grausam.
  • Rechts von der Fabrikseinfahrt der Akkumulatorenfabrik Varta in der Siebenhirtenstraße 12 befindet sich ein Denkmal, es ist nicht öffentlich zugänglich.

Verschwundene Gedenkstätten

Einige Gedenkstätten verschwanden durch Renovierungsarbeiten oder Absiedelung von Unternehmen, sie werden zumindest hier erwähnt, soferne noch rekonstruiert werden kann, wo sie sich tatsächlich befanden.



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© Christiana Mazakarini

Quellen