Barbarakirche: Unterschied zwischen den Versionen

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<div class="kirche-infobox">
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<span class="kirche-badge">Frühbarock</span>
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<span class="kirche-badge">Byzantinischer Ritus</span>
<span class="kirche-badge">Zentralpfarre (ukr. uniert)</span>
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__TOC__
 
== Architektur und Geschichte ==
[[File:Barbarakirche 1851.jpg|thumb|left|Die Barbarakirche, 1851 <ref>Oestreichische Illustrirte (Illustrierte) Zeitung, 7.7.1851, S 12</ref>]]
Zwischen 1652 und 1654 wurde anstelle einer Kapelle die Barbarakirche im frühbarocken Stil erbaut. 1775 wurde sie von Maria Theresia der griechisch-katholischen Kirche übertragen. Ihr Ziel war, damit eine Ausbildungsstätte der griechisch-katholischen Geistlichkeit im Habsburgerreich zu erhalten, sie wurde „Barbareum“ genannt. 1784 wurde das Seminar aufgehoben und eine Pfarre eingerichtet.
 
Die ehemals freistehende Kirche ist heute nahezu in das Hauptpost-Gebäude integriert. Die frühhistorische Fassade (1852) ist ein Werk von Paul Wilhelm Sprenger, er hatte den Auftrag, die Kirche in ihrem Bestand zu erhalten, sie aber der Zeit angepasst auszustatten.
 
Die Barbarakirche ist heute die Zentralpfarre der Ukrainischen Unierten Kirche in Österreich und das Ordinariat für die Byzantinisch-Gläubigen. Sie ist der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht, deren Existenz jedoch historisch nicht belegt ist.
 
Die frühbarocke Barbarakirche ist die Hauptkirche der Griechisch-katholischen Kirche in Österreich.
 
== Die Kirche innen ==
 
Die gesamte Innenausstattung der Kirche ist im Stil des Rokoko gehalten, sie stammt aus der Zeit um 1780, es sind hier Großteils Werke von Arsenius Marković (Bildhauerarbeiten) und Moses Subotić (Malereien) zu sehen.
 
Die reich vergoldete Ikonostase (Bilderwand, die in orthodoxen Kirchen den Altarraum (Bema) vom Kirchenschiff (Naos) trennt) und das Altarensemble wurden ca. 1780 geschaffen. Hier sieht man Türen mit Bildern der Heiligen Stephanus, Michael, Nikolaus und Johannes. Darüber befinden sich Bilder von Maria mit Kind, Christus, sowie Szenen der Dreifaltigkeit, des Abendmahls und der zwölf Apostel. Sie wurden teilweise von Efrem Klein geschaffen. 
 
Im Chor befindet sich ein Vorbereitungsaltar mit Feiertagswechselikonen, er wurde von Moses Subotić geschaffen.
 
Ein freistehender Marmorblockaltar mit Heiligem Grab und Ziborium (kelchartiges Gefäß mit einem Deckel, in dem sich Hostien befinden) ist aus dem Jahr 1780.
Ein Sakramentaltar
 
Der Tabernakel ist in Form einer Kirche gestaltet, er wurde Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt.
Das Bild der Heiligen Barbara ist ebenfalls ein Werk von Moses Subotić, es soll große Ähnlichkeit mit Maria Theresia haben.
Die Madonnenikone stammt aus dem Jahr 1600.
 
Wandmalereien aus den Jahren 1983–1985 von Svjatoslav Hordynskyj zeigen Christus Pantokrator umgeben von Engeln, ostkirchliche Heilige und Szenen aus dem Neuen Testament im Altarraum und im Kirchenschiff.
 
An den Seitenwänden der Chorempore befinden sich die Darstellung der Taufe der Kiewer Rus durch den heiligen Großfürsten Wladimir I. im Jahr 988 und die Befreiung Wiens nach der Türkenbelagerung 1683 mit Hilfe ukrainischer Kosaken.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Barbarakirche_(Wien)</ref>
 
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File:Barbarakirche Wien Ikonostasis.jpg|Ikonostase und Altar
File:Barbarakirche(Wien) Altartisch.JPG| Marmorbklockaltar <ref>Foto: C.Stadler/Bwag</ref>
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Seit 1916 werden hier die Reliquien des Erzbischofs von Polock, des Heiligen Josephat Kuncewycz, verwahrt.
 
Hier steht auch ein Prozessionskreuz mit Email und Bergkristall geschmückt, das in der Mitte ein Brustbild Christi in Petit-Point-Technik gestickt enthält - angeblich soll es Maria Antoinette (Tochter von Maria Theresia) angefertigt haben.
 
Im Tympanon ist ein modernes Mosaikbild der Heiligen Barbara zu sehen, es stammt aus dem Jahr 1956.
 
== Sagen und Legenden: Die Legende der Heiligen Barbara ==
 
''Barbara war eine Jungfrau im dritten Jahrhundert. Der Überlieferung nach war sie die Tochter von Dioscuros (einem König oder reicher Kaufmann) und lebte im kleinasiatischen Nikomedia (heute Izmit, Türkei). Sie soll sich geweigert haben, ihre Jungfräulichkeit und ihren christlichen Glauben aufzugeben, weshalb ihr Vater sie köpfen ließ.''
 
== Gedenktafeln ==
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! Bild
! Text der Tafel
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<div style="text-align:center; border:2px darkred outset; padding:2px; font-style:italic; font-size:90%; width:420px; overflow:auto; white-space:nowrap;">
Zum Gedenken an das 50‑jährige Jubiläum der Ukrainischen<br />
Freien Universität – 1921 in Wien gegründet, später<br />
nach Prag und München verlegt – wurde diese Tafel unter<br />
dem Rektorat von W. Janiw am 12. August 1973 enthüllt.<br />
1921–1971
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|
<div style="text-align:center; border:2px darkred outset; padding:2px; font-style:italic; font-size:90%; width:420px; overflow:auto; white-space:nowrap;">
Dem Andenken der Helden 1914–1918 der k.u.k. Infanterie‑Regimenter<br />
FM Graf Clerfayt Nr. 9 (Stryj), Freiherr v. Kummer Nr. 24 (Kolomea),<br />
Erzherzog Ludwig Salvator Nr. 58 (Stanislau), Philipp Hzg. v. Württemberg Nr. 77 (Sambor),<br />
FM Freiherr v. Kövess Nr. 95 (Czortków).<br />
Gewidmet von ihren Kameraden – 1934.
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|
|}
<div style="text-align:center; border:2px darkred outset; padding:2px; font-style:italic; font-size:90%; width:420px; overflow:auto; white-space:nowrap;">
Erzherzog Wilhelm von Habsburg‑Lothringen<br />
1895–1948
</div>
|}
|}


== Wien – Eine Stadt stellt sich vor ==
Die Barbarakirche trägt das Schild '''Nr. 38''' der Aktion
„[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien – Eine Stadt stellt sich vor]]“. 
Dieses Projekt stellt bedeutende Gebäude, Plätze und Denkmäler der Stadt vor und versieht sie mit erklärenden Informationstafeln.


== Architektur und Geschichte ==
<div style="display:flex; flex-wrap:wrap; gap:1rem; align-items:flex-start; margin-top:0.8em;">


Die frühbarocke Barbarakirche ist die Hauptkirche der Griechisch-katholischen Kirche in Österreich. Die frühhistorische Fassade (1852) ist ein Werk von Paul Wilhelm Sprenger.
<!-- Linke Spalte: Bild -->
<div style="flex:1 1 250px; max-width:250px;">
[[File:Wien - Barbarakirche 20180509-02.jpg|250px|Tafel der Aktion „Wien – Eine Stadt stellt sich vor“ an der Barbarakirche]]
</div>


Im Tympanon ist ein modernes Mosaikbild der Heiligen Barbara zu sehen, es stammt aus dem Jahr 1956.
<!-- Rechte Spalte: Tafeltext -->
<div style="flex:2 1 300px;">
<div style="border-left:5px solid #a80f11; background:#fdf7f7; padding:0.6em 0.8em; font-size:95%; line-height:1.5;">
<b>Griechisch-katholische</b><br />
Kirche St. Barbara<br />
Erbaut 1652–1654<br />
Frühhistorische Fassade von 1852
</div>
</div>


Die gesamte Innenausstattung der Kirche ist im Stil des Rokoko gehalten, sie stammt aus der Zeit um 1780, es sind hier großteils Werke von Arsenius Marković (Bildhauerarbeiten) und Moses Subotić (Malereien) zu sehen.
</div>




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[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]] 
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude]]


== Quellen ==
== Quellen ==
<references />

Aktuelle Version vom 15. August 2025, 07:44 Uhr

Die Kirche

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Postgasse 8-12
Konfession
Griechisch-katholisch
Baujahr
1652, Umbau: 1852
Architekten (Umbau)
Paul Sprenger
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Frühbarock Rokoko‑Interieur Byzantinischer Ritus Zentralpfarre (ukr. uniert)

Architektur und Geschichte

Die Barbarakirche, 1851 [1]

Zwischen 1652 und 1654 wurde anstelle einer Kapelle die Barbarakirche im frühbarocken Stil erbaut. 1775 wurde sie von Maria Theresia der griechisch-katholischen Kirche übertragen. Ihr Ziel war, damit eine Ausbildungsstätte der griechisch-katholischen Geistlichkeit im Habsburgerreich zu erhalten, sie wurde „Barbareum“ genannt. 1784 wurde das Seminar aufgehoben und eine Pfarre eingerichtet.

Die ehemals freistehende Kirche ist heute nahezu in das Hauptpost-Gebäude integriert. Die frühhistorische Fassade (1852) ist ein Werk von Paul Wilhelm Sprenger, er hatte den Auftrag, die Kirche in ihrem Bestand zu erhalten, sie aber der Zeit angepasst auszustatten.

Die Barbarakirche ist heute die Zentralpfarre der Ukrainischen Unierten Kirche in Österreich und das Ordinariat für die Byzantinisch-Gläubigen. Sie ist der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht, deren Existenz jedoch historisch nicht belegt ist.

Die frühbarocke Barbarakirche ist die Hauptkirche der Griechisch-katholischen Kirche in Österreich.

Die Kirche innen

Die gesamte Innenausstattung der Kirche ist im Stil des Rokoko gehalten, sie stammt aus der Zeit um 1780, es sind hier Großteils Werke von Arsenius Marković (Bildhauerarbeiten) und Moses Subotić (Malereien) zu sehen.

Die reich vergoldete Ikonostase (Bilderwand, die in orthodoxen Kirchen den Altarraum (Bema) vom Kirchenschiff (Naos) trennt) und das Altarensemble wurden ca. 1780 geschaffen. Hier sieht man Türen mit Bildern der Heiligen Stephanus, Michael, Nikolaus und Johannes. Darüber befinden sich Bilder von Maria mit Kind, Christus, sowie Szenen der Dreifaltigkeit, des Abendmahls und der zwölf Apostel. Sie wurden teilweise von Efrem Klein geschaffen.

Im Chor befindet sich ein Vorbereitungsaltar mit Feiertagswechselikonen, er wurde von Moses Subotić geschaffen.

Ein freistehender Marmorblockaltar mit Heiligem Grab und Ziborium (kelchartiges Gefäß mit einem Deckel, in dem sich Hostien befinden) ist aus dem Jahr 1780. Ein Sakramentaltar

Der Tabernakel ist in Form einer Kirche gestaltet, er wurde Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt. Das Bild der Heiligen Barbara ist ebenfalls ein Werk von Moses Subotić, es soll große Ähnlichkeit mit Maria Theresia haben. Die Madonnenikone stammt aus dem Jahr 1600.

Wandmalereien aus den Jahren 1983–1985 von Svjatoslav Hordynskyj zeigen Christus Pantokrator umgeben von Engeln, ostkirchliche Heilige und Szenen aus dem Neuen Testament im Altarraum und im Kirchenschiff.

An den Seitenwänden der Chorempore befinden sich die Darstellung der Taufe der Kiewer Rus durch den heiligen Großfürsten Wladimir I. im Jahr 988 und die Befreiung Wiens nach der Türkenbelagerung 1683 mit Hilfe ukrainischer Kosaken.[2]

Seit 1916 werden hier die Reliquien des Erzbischofs von Polock, des Heiligen Josephat Kuncewycz, verwahrt.

Hier steht auch ein Prozessionskreuz mit Email und Bergkristall geschmückt, das in der Mitte ein Brustbild Christi in Petit-Point-Technik gestickt enthält - angeblich soll es Maria Antoinette (Tochter von Maria Theresia) angefertigt haben.

Im Tympanon ist ein modernes Mosaikbild der Heiligen Barbara zu sehen, es stammt aus dem Jahr 1956.

Sagen und Legenden: Die Legende der Heiligen Barbara

Barbara war eine Jungfrau im dritten Jahrhundert. Der Überlieferung nach war sie die Tochter von Dioscuros (einem König oder reicher Kaufmann) und lebte im kleinasiatischen Nikomedia (heute Izmit, Türkei). Sie soll sich geweigert haben, ihre Jungfräulichkeit und ihren christlichen Glauben aufzugeben, weshalb ihr Vater sie köpfen ließ.

Gedenktafeln

Bild Text der Tafel
Wien01 Postgasse008a 2017-06-09 GuentherZ GD FreieUkrainischeUni 0101.jpg

Zum Gedenken an das 50‑jährige Jubiläum der Ukrainischen
Freien Universität – 1921 in Wien gegründet, später
nach Prag und München verlegt – wurde diese Tafel unter
dem Rektorat von W. Janiw am 12. August 1973 enthüllt.
1921–1971

Wien01 Postgasse008a 2018-05-25 GuentherZ GD GefalleneWK1 0293.jpg

Dem Andenken der Helden 1914–1918 der k.u.k. Infanterie‑Regimenter
FM Graf Clerfayt Nr. 9 (Stryj), Freiherr v. Kummer Nr. 24 (Kolomea),
Erzherzog Ludwig Salvator Nr. 58 (Stanislau), Philipp Hzg. v. Württemberg Nr. 77 (Sambor),
FM Freiherr v. Kövess Nr. 95 (Czortków).
Gewidmet von ihren Kameraden – 1934.

Wien01 Postgasse008a 2017-06-09 GuentherZ GD WilhelmFranz vonHabsburg-Lothringen 0100.jpg

Erzherzog Wilhelm von Habsburg‑Lothringen
1895–1948

Wien – Eine Stadt stellt sich vor

Die Barbarakirche trägt das Schild Nr. 38 der Aktion „Wien – Eine Stadt stellt sich vor“. Dieses Projekt stellt bedeutende Gebäude, Plätze und Denkmäler der Stadt vor und versieht sie mit erklärenden Informationstafeln.

Tafel der Aktion „Wien – Eine Stadt stellt sich vor“ an der Barbarakirche

Griechisch-katholische
Kirche St. Barbara
Erbaut 1652–1654
Frühhistorische Fassade von 1852




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Quellen

  1. Oestreichische Illustrirte (Illustrierte) Zeitung, 7.7.1851, S 12
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Barbarakirche_(Wien)
  3. Foto: C.Stadler/Bwag