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== Das Palais Todesco - Architektur und Geschichte == | == Das Palais Todesco - Architektur und Geschichte == | ||
Das Palais wurde 1861 bis 1864 für die Bankiers Eduard und Moriz von Todesco errichtet. Hansen und Förster gestalteten auch das Innere prunkvoll, so ist hier einer seiner schönsten privaten Festsäle entstanden. Hansen holte zur Ausstattung berühmte Künstler, wie Carl Rahl, der ein Deckengemälde gestaltete, oder Gustav Gaul, der den Tanzsaal in seiner Pracht erschuf. | Das Palais wurde 1861 bis 1864 für die Bankiers Eduard und Moriz von Todesco errichtet. Hansen und Förster gestalteten auch das Innere prunkvoll, so ist hier einer seiner schönsten privaten Festsäle entstanden. Hansen holte zur Ausstattung berühmte Künstler, wie Carl Rahl, der ein Deckengemälde gestaltete, oder Gustav Gaul, der den Tanzsaal in seiner Pracht erschuf. | ||
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Ab 1947 befand sich hier die Zentrale der Österreichischen Volkspartei, die 1992 aus Kostengründen in die [[Lichtenfelsgasse 5-7]] übersiedelte. Die Büroräume des Bundesparteiobmannes der ÖVP wurden 1976 von Franz Fehringer und Herbert Prader gestaltet. <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1423.htm</ref> | Ab 1947 befand sich hier die Zentrale der Österreichischen Volkspartei, die 1992 aus Kostengründen in die [[Lichtenfelsgasse 5-7]] übersiedelte. Die Büroräume des Bundesparteiobmannes der ÖVP wurden 1976 von Franz Fehringer und Herbert Prader gestaltet. <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1423.htm</ref> | ||
== Alte Ansichten == | |||
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File:Palais Todesco-ca.1865.jpg|Das Palais um 1865 | |||
File:Der Salon Todesco002.jpg|ehemalige Innenausstattung des Palais | |||
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== Vorgängerhäuser == | == Vorgängerhäuser == | ||
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Nach dem Wiederaufbau entschloss man sich schließlich 1589 ihn abzureißen, brachte jedoch schon damals zur Erinnerung an seine Standhaftigkeit während der Türkenbelagerung die Gedenktafel an. | Nach dem Wiederaufbau entschloss man sich schließlich 1589 ihn abzureißen, brachte jedoch schon damals zur Erinnerung an seine Standhaftigkeit während der Türkenbelagerung die Gedenktafel an. | ||
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== Gedenktafeln == | |||
=== Gedenktafel Kärntnerturm === | |||
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Hier stand der Kärntnerturm.<br /> | |||
Donnerstag, den 14. Oktober 1529 wiesen <br /> | Donnerstag, den 14. Oktober 1529 wiesen <br /> | ||
an dieser Stelle Salm und Reischach <br /> | an dieser Stelle Salm und Reischach <br /> | ||
auch den letzten und heftigsten Angriff<br /> | auch den letzten und heftigsten Angriff<br /> | ||
Suleimanns zurück. <br /> | Suleimanns zurück. <br /> | ||
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=== Gedenktafel für Ludwig Förster === | === Gedenktafel für Ludwig Förster === | ||
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Zum Andenken an den<br /> | |||
Ringstraßenarchitekten<br /> | Ringstraßenarchitekten<br /> | ||
Prof. Ludwig Ritter von Förster<br /> | Prof. Ludwig Ritter von Förster<br /> | ||
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Erbauer des Palais Todesco<br /> | Erbauer des Palais Todesco<br /> | ||
Gestiftet von Felix Förster-Streffleur<br /> | Gestiftet von Felix Förster-Streffleur<br /> | ||
und seinen Freunden | und seinen Freunden<br /> | ||
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== Ausgrabungen == | == Ausgrabungen == | ||
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[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]] | ||
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2025]] | ||
<div align="right"> <sup>© Christiana Mazakarini</sup> </div> | <div align="right"> <sup>© Christiana Mazakarini</sup> </div> | ||
== Quellen == | == Quellen == |
Aktuelle Version vom 29. April 2025, 05:22 Uhr
- Bezirk
- 1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Mahlerstraße 1
- =Walfischgasse 2
- =Kärntner Straße 51
- Konskriptionsnummer Stadt
- vor 1862: 1028
- vor 1847: 1028
- vor 1821: 1090
- vor 1795: 1057
- Baujahr
- 1861
- Architekten (Bau)
- heophil Hansen, Ludwig Förster
Das Palais Todesco - Architektur und Geschichte
Das Palais wurde 1861 bis 1864 für die Bankiers Eduard und Moriz von Todesco errichtet. Hansen und Förster gestalteten auch das Innere prunkvoll, so ist hier einer seiner schönsten privaten Festsäle entstanden. Hansen holte zur Ausstattung berühmte Künstler, wie Carl Rahl, der ein Deckengemälde gestaltete, oder Gustav Gaul, der den Tanzsaal in seiner Pracht erschuf.
In diesen Prunksälen wurden Empfänge abgehalten, zu den bekannten Gästen zählten Beust, Schmerling, Halm, Dingelstedt oder Laube, auch Hofmannsthal gehörte zu den regelmäßigen Besuchern. Hier fanden Theateraufführungen statt und 1893 sogar eine Vorstellung von lebenden Bildern.
Ab 1947 befand sich hier die Zentrale der Österreichischen Volkspartei, die 1992 aus Kostengründen in die Lichtenfelsgasse 5-7 übersiedelte. Die Büroräume des Bundesparteiobmannes der ÖVP wurden 1976 von Franz Fehringer und Herbert Prader gestaltet. [1]
Alte Ansichten
- Mahlerstraße 1
Vorgängerhäuser
Kärntnerturm
In Höhe des ersten Stockwerks, an der Ecke über der Nobelboutique Popp&Kretschmer, erinnert eine Tafel an den "Kärntnerturm", der einst hier stand.
Der Turm, ein Teil der Ringmauer, entstand um 1200, es handelte sich bei ihm um den stärksten Turm der Stadtbefestigung. Unter ihm zogen sich weitläufige Gänge und Räume, die als Gefängnis verwendet wurden. 1296 wurden diese unterirdischen Verließe erweitert, da Herzog Albrecht I. gestattete, dass Wien widerspenstige Bürger hier gefangen halten durfte.
Später war der Turm für die Einkerkerung von Schwerverbrechern vorgesehen, im 15. Jahrhundert wurden auch Kriegsgefangene untergebracht. Der Turm war zur Zeit der ersten Türkenbelagerung 1529 der Punkt, der die meisten Angriffe überstehen musste; dabei erlitt er schwere Beschädigungen. An dieser Stelle wurde auch der letzte und stärkste Angriff der Türken zurückgeschlagen, die siegreichen Helden waren Salm und Reischach.
Nach dem Wiederaufbau entschloss man sich schließlich 1589 ihn abzureißen, brachte jedoch schon damals zur Erinnerung an seine Standhaftigkeit während der Türkenbelagerung die Gedenktafel an.
Bis 1857 wurde das Areal schließlich als Artilleriedepot verwendet, die Häuser waren als Tischlerkasematten bekannt.
Gedenktafeln
Gedenktafel Kärntnerturm
Gedenktafel | Text der Tafel |
---|---|
Hier stand der Kärntnerturm. |
Gedenktafel für Ludwig Förster
Gedenktafel | Text der Tafel |
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Zum Andenken an den |
Unternehmen
Niederlassung des Hutfabrikanten Peter Habig
In dem Palais eröffnete 1874 der damals bekannte Hutmacher Peter Habig (* 29. Jänner 1839 Salmünster, † 4. Jänner 1916, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 17) sein Geschäftslokal. Habig produzierte Seiden- und Chemise-Galette-Hüte, das Werk befand sich in der Wiedner Hauptstraße 29. Habig gründete den Klub österreichischer Hutfabrikanten und setzte sich für Treueprämien für Betriebstreue seiner Arbeiter ein. Im Technischen Museum richtete er auf eigene Kosten eine Musterwerkstätte eines Hutmachers ein.
Ausgrabungen
Ausgrabungscode [2] | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
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186302 | römisch | Im Jahr 1863 fand ein Arbeiter bei den Grabungen im Stadtgraben am ehemaligen Kärntner Tor eine Münze: einen As des Domitian. |
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