Akademiestraße 12: Unterschied zwischen den Versionen
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: 1860-1862 | |||
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: [[Ferdinand Fellner der Ältere]] | |||
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__TOC__ | |||
== Die Handelsakademie - Architektur und Geschichte == | |||
Die Handelsakademie eröffnete 1857 als zweite HAK in Österreich-Ungarn im ehemaligen Zeughaus in der Renngasse und begann mit 5 Lehrern und 59 Schülern. Ihr Gründer war Theodor Friedrich [[Hornbostel, Theodor Friedrich|Hornbostel]], dem als ehemaliger Handelsminister die wirtschaftliche Bildung wichtig war. | |||
1860 wurde ein neues Gebäude im Stil des romantischen Historismus durch den Architekten Josef Horky und Eduard Kaiser erbaut, die Fassade stammte von Ferdinand Fellner dem Älteren und 1862 - für die Besiedelung mit der Schule - fertig gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt war an der Stelle noch ein Teil des Glacis. Die Ausführung des Grundrisses hatte <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1049.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1130.htm</ref> | |||
Die HAK war damit das erste öffentliche Ringstraßengebäude, das fertig gestellt wurde. Das vierte Stockwerk wurde erst 1909 durch Eduard Frauenfeld hinzugefügt, die originale Dachbekrönung blieb dabei großteils erhalten.<ref>Felix Czeike: Wiener Bezirkskulturführer: I, Innere Stadt, 2. Auflage, Jugend und Volk, Wien, 1985, S. 2</ref> Das Haus wurde in einem E-förmigen Grundriss errichtet – in der Mitte ist das Stiegenhaus, an beiden Seiten liegen Innenhöfe. | |||
Im Gebäude, das heute unter Denkmalschutz<ref>https://tools.wmflabs.org/denkmalliste/index.php?action=EinzelID&ID=27627</ref> steht, ist der Festsaal besonders auffällig: er wird durch eine aufwändig gestaltete Türe mir Rundbögen und Rosetten betreten. Die Regale und Säulchen in der Bibliothek sind noch original aus dem Jahr 1909. In diesem Jahr erfolgte auch die Aufstockung durch Eduard Frauenfeld jun. | |||
Auf dem Areal der Akademiestraße 12 war einmal ein Gräberfeld. | |||
Einst wurden hier "Abiturientenkurse" angeboten, Maturanten der AHS konnten eine zusätzliche kommerzielle und betriebswirtschaftliche Ausbildung erhalten. <ref>Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 6</ref> | |||
== Adam Smith-Denkmal und Christopher-Columbus-Denkmal== | |||
An den Seiten des Eingangsportals sind zwei Statuen angebracht: Adam Smith und Christopher Columbus. Beide wurden von Josef Cesar 1862 geschaffen. | |||
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Image:Akademiestraße 13.jpg|Adam Smith-Denkmal | |||
File:Akademiestraße 14.jpg|Christopher-Columbus-Denkmal | |||
</gallery> | |||
'''Enthüllung''': 1862<br /> | |||
'''Künstler''': Josef Cesar<br /> | |||
Adam Smith (* 5. Juni 1723 Kirkcaldy, Schottland, † 17. Juli 1790 Edinburgh) war ein schottischer Moralphilosoph und Aufklärer und begründete die klassische Nationalökonomie. | |||
Christopher Columbus (*um 1451 in der Republik Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid), Seefahrer und Entdecker, bereitete durch die Kolonien in Amerika den Weg für einen internationalen Handel. | |||
[[ | == Gedenktafeln == | ||
| [[Bernhard Wilhelm Ohligs]] | |||
| Wiederinstandsetzung der damaligen HAK | |||
{| class="wikitable" width="100%" | |||
! Bild | |||
! Text der Tafel | |||
|- | |||
| [[File:Wien01 Akademiestraße012 2018-03-22 GuentherZ GD B.W.Ohligs 1006.jpg|rotate|250px]] | |||
| Die<br /> | |||
Wiener Handelsakademie<br /> | |||
in dankbarer Erinnerung<br /> | |||
Herrn B.W. Ohligs<br /> | |||
dem ersten Förderer<br /> | |||
<br /> | |||
|- | |||
| [[File:Wien01 Akademiestraße012 2018-03-22 GuentherZ GD Wiederinstandsetzung 1008.jpg|250px]] | |||
| Die Wiener Handelsakademie wurde im Jahre 1939 der Kauf-<br /> | |||
mannschaft entzogen und im Jahre 1954 zurückgestellt. Der<br /> | |||
Fonds der Wiener Kaufmannschaft hat sich unter seinen<br /> | |||
Präsidenten<br /> | |||
Nat.Rat. Kom.Rat Dkfm. Rudolf Kristofics-Binder <br /> | |||
und<br /> | |||
Nat.Rat Kom.Rat Otto Mitterer<br /> | |||
deren Wiederinstandsetzung besonders angelegen sein lassen.<br /> | |||
Ihre Bemühungen fanden die besondere Unterstützung aller<br /> | |||
Gremien der Sektion Handel sowie der Kammer der gewerb-<br /> | |||
lichen Wirtschaft für Wien, unter ihrem Präsidenten<br /> | |||
Dr. Martin Kink.<br /> | |||
Diese Anstalt wurde in den Jahren 1954 - 1957 unter dem<br /> | |||
Direktor Hofrat Prof. Ernst Meithner instandgesetzt und <br /> | |||
neu eingerichtet. <br /> | |||
Bei der Instandsetzung und Einrichtung haben außerdem folgende Herren durch maßgeblichen persönlichen Einsatz mitgewirkt. <br /> | |||
Vorsteher Kommerzialrat Oskar Christof, Obmann-Stellvertreter der Sektion Handel <br /> | |||
Kammerrat Kommerzialrat Johann Dvoracek <br /> | |||
Vorsteher Kommerzialrat Hans Ehgartner, Obmann-Stellvertreter der Sektion Handel <br /> | |||
Rechnungsdirektor Josef Fischer <br /> | |||
Vorsteher Kammerrat Kommerzialrat Eugen Frisch <br /> | |||
Vorsteher-Stellvertreter Kommerzialrat Willi Lugert <br /> | |||
Vorsteher Kammerrat Heinrich Matza <br /> | |||
Vorsteher Kammerrat Kommerzialrat Direktor Dr. Wilhelm Mayerhofer <br /> | |||
Landtagsabgeordneter Gemeinderat Kammerrat Kommerzialrat Richard Mazur <br /> | |||
Vorsteher Kommerzialrat Friedrich Radovsky <br /> | |||
Vizepräsident Kommerzialrat Siegmund Stienitzka <br /> | |||
Hofrat Kammerrat Eduard Strauss, Stellvertretender Vorsitzender <br /> <br /> | |||
Kammerrat Kommerzialrat Wilhelm Tichy, Obmann-Stellvertreter der Sektion Handel | |||
Landtagsabgeordneter Gemeinderat Kommerzialrat Mathias Tschak <br /> | |||
Landtagsabgeordneter Gemeinderat Dr. Hans Wollinger, Leitender Sekretär … <br /> | |||
|} | |||
== Ausgrabungen == | == Ausgrabungen == | ||
Das Areal wurde von den Römern als Begräbnisstätte genutzt. | Das Areal wurde von den Römern als Begräbnisstätte genutzt. Die zahlreichen Grabungen, die hier vorgenommen wurden, belegen das. | ||
Die zahlreichen Grabungen, die hier vorgenommen wurden, belegen das. | |||
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! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> | |||
! zeitliche Lagerung | |||
! Beschreibung der Fundstücke | |||
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| 196601 | |||
| römisch | |||
| Im Jahr 1966 wurde bei der Anlegung eines Bohrloches bei der Handelsakademie eine 5 bis 6 m hohe und 1 m breite Mauer (vielleicht römisch) angeschnitten. Sie bestand aus Bruchsteinen, der unterste Teil zeigte eine Einfassung aus Quadern. | |||
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|186201 | |||
| römisch | |||
| Beim Bau der Handelsakademie stieß man auf einen römischen Grabstein mit Inschrift. | |||
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| 197705 | |||
| Neuzeit | |||
| Durch Grabungen für den Bau der U-Bahn wurden Tierknochen und neuzeitliche Keramik gefunden. | |||
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| 189804 | |||
| römisch | |||
| Im Zuge von Arbeiten im Erdreich wurden 1989 Fragmente von Grabädikulen, Mauern und Brunnen, sowie römische Münzen gefunden. | |||
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[[Kategorie:Schulen und Universitäten]] | [[Kategorie:Architekten:Ferdinand Fellner I]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Architekten:Eduard Frauenfeld jun.]] | ||
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]] | |||
[[Kategorie:1. Bezirk - Denkmäler]] | |||
[[Kategorie:1. Bezirk - Denkmalschutz]] | |||
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]] | |||
[[Kategorie:1. Bezirk - Schulen und Universitäten]] | |||
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]] | |||
== Quellen == |
Aktuelle Version vom 22. Februar 2025, 06:13 Uhr
- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Akademiestraße 12
- =Karlsplatz 4
- =Bösendorferstraße 8
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: keine, Glacis vor der Wasserkunstbastei
- vor 1821: keine, Glacis vor der Wasserkunstbastei
- vor 1795: keine, Glacis vor der Wasserkunstbastei
- Baujahr
- 1860-1862
- Architekten (Bau)
- Ferdinand Fellner der Ältere
Die Handelsakademie - Architektur und Geschichte
Die Handelsakademie eröffnete 1857 als zweite HAK in Österreich-Ungarn im ehemaligen Zeughaus in der Renngasse und begann mit 5 Lehrern und 59 Schülern. Ihr Gründer war Theodor Friedrich Hornbostel, dem als ehemaliger Handelsminister die wirtschaftliche Bildung wichtig war.
1860 wurde ein neues Gebäude im Stil des romantischen Historismus durch den Architekten Josef Horky und Eduard Kaiser erbaut, die Fassade stammte von Ferdinand Fellner dem Älteren und 1862 - für die Besiedelung mit der Schule - fertig gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt war an der Stelle noch ein Teil des Glacis. Die Ausführung des Grundrisses hatte [1], [2]
Die HAK war damit das erste öffentliche Ringstraßengebäude, das fertig gestellt wurde. Das vierte Stockwerk wurde erst 1909 durch Eduard Frauenfeld hinzugefügt, die originale Dachbekrönung blieb dabei großteils erhalten.[3] Das Haus wurde in einem E-förmigen Grundriss errichtet – in der Mitte ist das Stiegenhaus, an beiden Seiten liegen Innenhöfe.
Im Gebäude, das heute unter Denkmalschutz[4] steht, ist der Festsaal besonders auffällig: er wird durch eine aufwändig gestaltete Türe mir Rundbögen und Rosetten betreten. Die Regale und Säulchen in der Bibliothek sind noch original aus dem Jahr 1909. In diesem Jahr erfolgte auch die Aufstockung durch Eduard Frauenfeld jun.
Auf dem Areal der Akademiestraße 12 war einmal ein Gräberfeld.
Einst wurden hier "Abiturientenkurse" angeboten, Maturanten der AHS konnten eine zusätzliche kommerzielle und betriebswirtschaftliche Ausbildung erhalten. [5]
Adam Smith-Denkmal und Christopher-Columbus-Denkmal
An den Seiten des Eingangsportals sind zwei Statuen angebracht: Adam Smith und Christopher Columbus. Beide wurden von Josef Cesar 1862 geschaffen.
- Denkmäler
Enthüllung: 1862
Künstler: Josef Cesar
Adam Smith (* 5. Juni 1723 Kirkcaldy, Schottland, † 17. Juli 1790 Edinburgh) war ein schottischer Moralphilosoph und Aufklärer und begründete die klassische Nationalökonomie.
Christopher Columbus (*um 1451 in der Republik Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid), Seefahrer und Entdecker, bereitete durch die Kolonien in Amerika den Weg für einen internationalen Handel.
Gedenktafeln
| Bernhard Wilhelm Ohligs | Wiederinstandsetzung der damaligen HAK
Ausgrabungen
Das Areal wurde von den Römern als Begräbnisstätte genutzt. Die zahlreichen Grabungen, die hier vorgenommen wurden, belegen das.
Ausgrabungscode [6] | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
---|---|---|
196601 | römisch | Im Jahr 1966 wurde bei der Anlegung eines Bohrloches bei der Handelsakademie eine 5 bis 6 m hohe und 1 m breite Mauer (vielleicht römisch) angeschnitten. Sie bestand aus Bruchsteinen, der unterste Teil zeigte eine Einfassung aus Quadern. |
186201 | römisch | Beim Bau der Handelsakademie stieß man auf einen römischen Grabstein mit Inschrift. |
197705 | Neuzeit | Durch Grabungen für den Bau der U-Bahn wurden Tierknochen und neuzeitliche Keramik gefunden. |
189804 | römisch | Im Zuge von Arbeiten im Erdreich wurden 1989 Fragmente von Grabädikulen, Mauern und Brunnen, sowie römische Münzen gefunden. |
Gehe weiter zu Akademiestraße 13 | Bösendorferstraße 9 | Karlsplatz 5
Gehe zurück zu Akademiestraße | Karlsplatz | Bösendorferstraße | Straßen des 1. Bezirks
Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/1049.htm
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/1130.htm
- ↑ Felix Czeike: Wiener Bezirkskulturführer: I, Innere Stadt, 2. Auflage, Jugend und Volk, Wien, 1985, S. 2
- ↑ https://tools.wmflabs.org/denkmalliste/index.php?action=EinzelID&ID=27627
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 6
- ↑ https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll