Strauchgasse 1-3: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
|- | |- | ||
|style="background-color:#f1f1f1;width=15%" | Aliasadressen | |style="background-color:#f1f1f1;width=15%" | Aliasadressen | ||
|style="background-color:#f1f1f1;" | =[[Strauchgasse]] 1-3, =[[Wallnerstraße]] 10, =[[Heidenschuß]] 3, =[[Naglergasse]] | |style="background-color:#f1f1f1;" | =[[Strauchgasse]] 1-3, =[[Wallnerstraße]] 10, =[[Heidenschuß]] 3, =[[Naglergasse]] 31 | ||
|- | |- | ||
|style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer | |style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer | ||
|style="background-color:#ffffff;" | 237, 242, 243, 244, 245, 250, 251, 252, 253 | |style="background-color:#ffffff;" | vor 1862: 237, 242, 243, 244, 245, 304, 305 | vor 1821: 244, 250, 251, 252, 253, 331, 332 | vor 1795: 209, 208, 207, 206, 205, 203, 204 | ||
|- | |- | ||
|style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr | |style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr |
Version vom 1. November 2016, 07:27 Uhr
Grund-Information | |
---|---|
Montenuovopalais | |
Aliasadressen | =Strauchgasse 1-3, =Wallnerstraße 10, =Heidenschuß 3, =Naglergasse 31 |
Ehem. Konskriptionsnummer | vor 1862: 237, 242, 243, 244, 245, 304, 305 | vor 1821: 244, 250, 251, 252, 253, 331, 332 | vor 1795: 209, 208, 207, 206, 205, 203, 204 |
Baujahr | 1851 |
Architekt | Josef Winter |
Montenuovopalais - Architektur und Geschichte
Das Gebäude aus dem Jahr 1851 wurde im Auftrag des Fürsten Wilhelm Albrecht von Montenuovo von Josef Winter erbaut. An der Fassade ist an der Ecke eine Statue angebracht, sie erinnert an eine ähnliche, die an einem der Vorgängerhäuser befestigt gewesen war. Es handelt sich dabei um einen säbelschwingenden Osmanen zu Pferde.
Ab 1863 war das Palais erst als Mietobjekt, ab 1871 als Eigentum, in Besitz der Anglo-österreichischen Bank, sie hatte hier ihre Kanzleien und gestaltete das Haus allmählich zu einem Bankpalast um. Im Zuge dessen wurde der Hof überdacht und zu Kassahalle umfunktioniert. Als die Bank liquidiert wurde, übernahm die Creditanstalt den Bau und ließ ihn zu einem Büro- und Geschäftshaus umbauen.
Der zweite Weltkrieg hiterließ auch hier schwere Schäden. Am 10.9.1944 schlug in das Dach auf Seite der Naglergasse eine Bombe ein, und zerstörte drei Stockwerke. Eine weitere Bombe am gleichen Tag ließ auf Seite der Wallnerstraße das vierte und dritte Stockwerk einstürzen.
Nach dem Wiederaufbau wurde das Palais vom Hauptwirtschaftsamt der Stadt Wien genutzt.
Georgsbrunnen
1852 wurde der Brunnen im Hof angelegt, er zeigt eine bronzene Reiterstatue mit dem Heiligen Georg und ist ein Werk von Anton Dominik Fernkorn.
Vorgängerhäuser
Haus 237, "Zum Heidenschuß"
Das größte der ehemaligen Häuser wurde bereits 1365 namentlich erwähnt und trug schon da den Namen ""do der Heiden scheusst". Die Figur mit dem oben bereits erwähnten Reiter zeigte einen Sarazenen mit Pfeil und Bogen. Ob es sich tatsächlich um einen Türken oder doch einen Tartaren handelte, ist nicht gesichert.
Die Häuser 242, 243, 244 und 305
Die drei historisch eher uninteressanten Häuser wurden zwischen 1376 und 1380 erstmals urkundlich erwähnt. 1849 bis 1852 erwarb sie alle Fürst Montenuovo.
Haus Stadt 245
Dieses Haus war das letzte dieses Häuserblocks und lag bereits an der Ecke Wallnerstraße/Strauchgasse. Es war es dem Schottenstift dienstbar. Ursprünglich standen hier jedoch zwei Häuser:
Haus A
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Gebäudes stammt aus dem Jahr 1368. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam es in den Besitz von Sigmund Maroltinger, der es seinen vier Kindern vererbte, und wurde 1512 verkauft. Aus einem nicht näher genannten Grund wurde das Haus vom Schottenprälaten eingezogen und 1560 wieder veräußert. 1566 kaufte es der kaiserliche Seidensticker Francisco Medina, der unter anderem 1547 die Perlenstickerei für das Gebetbuch Ferdinands I. herstellte. Vor 1586 wurde das Gebäude mit dem Haus Stadt 244 zu einem verbaut. (Für weitere Geschichte siehe Haus Stadt 244)
Haus B
Haus B wird 1384 erstmals in einer Urkunde genannt. Es gehörte bis 1558 den Rittern von Losenstein. 1693 kaufte es Wolfgang Graf von Oettingen. Ab diesem Zeitpunkt hatte es stets dieselben Besitzer wie Haus Stadt 244.
Haus Stadt 304
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus des Malers Willibrord Josef Mähler
Mähler Willibrord Josef, * 1787 Ehrenbreitstein bei Koblenz, Rheinland-Pfalz, † 20. Juni 1860 Stadt 245 (1, Strauchgasse 1, Wallnerstraße 10, Heidenschuss 3), Maler. Studierte in Dresden und ab 1803 an der Wiener Akademie der bildenden Künste, war aber zugleich Beamter der Geheimen Kabinettskanzlei. Er verkehrte mit Familien, die aus dem Rheinland stammten; durch Stephan von Breuning wurde er mit Beethoven bekannt gemacht, den er mehrmals porträtierte. Eine Reihe von ihm geschaffener Komponistenbildnisse kam durch Sonnleithner an die Gesellschaft der Musikfreunde (darunter Porträts von Eybler, Gyrowetz, Hummel, Kozeluch u. Salieri). In Anerkennung seiner Leistungen während des Wiener Kongresses wurde Mähler 1819 wirklicher Offizial der Geheimen Hof- und Staatskanzlei, aber auch Leiter des Lithographischen Büros. 1849 wurde er Einreichungs-Protokoll-Direktor.
Wohn- und Sterbehaus des Barocktischlers Johann Indau
In den Jahren 1682 bis 1690 wohnte der Barocktischler Johann Indau in diesem Gebäude 304. Sein Name blieb vor allem durch sein "Wienerisches Architekturbuch" bekannt. Von ihm stammt aber auch der Gnadenaltar der Mariazeller Wallfahrtskirche. Am 7. Februar 1690 starb er in diesem Haus
Johann Indau, † 7. Februar 1690 Wien, Barocktischler, war vor allem wegen des "Wienerisches Architekturbuches" bekannt, das mehrere Auflagen erlebte. Indau war neben Kunsttischler und Zeichner, Architekt und Kunstschriftsteller auch Kupferstecher. Der Gnadenaltar der Mariazeller Wallfahrtskirche ist von seiner Hand.
Er bekam zwischen 1682 und 1688 fünf Kinder in seinem Haus in der Naglergasse, von denen drei früh starben. Er starb selber auch da, an "Hectica", am 7. Februar 1690.
"Wienerisches Architectur-Kunst- und Säulen-Buch / Worinnen die gründlche Unterrichtung deren fünff Säulen / sambt allen nothwendigen Zugehörungen der Architectur, dessen Manier und leiche Invention noch biß dato proportonirlicher nicht gefunden worden. So zu sonderbahrmen Nutzen u. Gebrauch eines jedwedern Bau-Herrn / Ingenieurs, Bau-Meisters / Stein- u. Maurer-Meisters / Tischlers / Mahlers. an das Tag-Liecht gebracht worden." (Augsburg, 1772)
Gehe weiter zu Strauchgasse 2 | Wallnerstraße 11
Gehe zurück zu Heidenschuß | Naglergasse | Strauchgasse | Wallnerstraße | Straßen des 1. Bezirks