Rotenturmstraße 21: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Februar 2016, 19:35 Uhr

Grund-Information
Wien Fleischmarkt 8.JPG

Rotenturmstraße 21

Aliasadressen =Rotenturmstraße 21, =Fleischmarkt 8, =Rotgasse 8
Ehem. Konskriptionsnummer 644
Baujahr 1897-1899
Architekt Viktor Siedek


Das Haus "Zu den drei Raben" - Architektur und Geschichte

Das heute noch hierstehende Gebäude wurde 1899 von Viktor Siedek erbaut, dafür wurden drei Häuser abgerissen, die zuvor hierstanden, und im Laufe der Jahre zu einem zusammengeschmolzen waren. Die drei alten Häuser waren bereits um 1376 bzw. 1396 Teil der Stadt.

Konstantinos Rigas Velestinlis

Links neben dem Eingangstor zu Haus 21 ist die Gedenktafel für Rigas Velestinlis (1757-1798) angebracht.

Velestinlis war ein griechischer Freiheitsdichter, der hier eine Druckerei betrieben hatte. Valestnlis kämpfte für das griechische Volk gegen die Unterdrückung durch die Türken. Er war dazu mittellos nach Wien gekommen, zog sich jedoch hier rasch Feinde zu, wie den Bischof von Belgrad und den Kaufmann Eleutherios Oikonomos, die ihn als Verschwörer anzeigten.

Rigas Welestinlis
1757 - 1798 Hier stand die Druckerei von Markides Puliu
wo Rigas Welestinlis im Jahre 1797
seine revolutionären Werke
zur Befreiung der Griechen und der
Balkan-Völker drucken ließ.
Wer frei denkt, denkt gut
1957 Die Griechen von Wien

Beim Versuch sich nach Griechenland abzusetzen, wurde er noch vor seiner Einschiffung in Triest verhaftet. Er versuchte sich mit dem Dolch selbst das Leben zu nehmen, was jedoch misslang. Mit drei seiner Freunde wurde er dann in Fesseln an Belgrad ausgeliefert, wo der dortige Pascha ihn hinrichten ließ.

Angeblich wurde er lebendigen Leibes zwischen Brettern zersägt.

Wohnhaus Marie von Ebner-Eschenbach

Weiters wohnte hier Marie von Ebner-Eschenbach, die – als sie den Wiener Ingenieur (und ihren Cousin) Moritz von Ebner-Eschenbach heiratete – nach Wien zog. 1879 machte sie eine Uhrmacherlehrer, was damals für eine Frau ziemlich ungewöhnlich war (Siehe letzter Stadtspaziergang, Uhrenmuseum!). 1880 veröffentlichte sie ihre Erzählung „Lotti die Uhrmacherin“ die autobiographische Elemente enthält, und in der sie von ihrer Wohnung in der Rotenturmstraße schreibt:

.... Es war ein trauliches Gemach, dessen Fenster auf einen kleinen Platz sah – einen sehr kleinen, denn er wurde von nur vier Häusern gebildet; doch war er luftig und hell und gewährte den Anblick eines beträchtlichen Stückes Himmel, was gewiß kein geringer Vorzug war. Es will etwas heißen, im Herzen der Zivilisation zu wohnen, im Mittelpunkt der Hauptstadt, tausend Schritte vom Dome, den zu sehen viele Leute tausend Meilen weit hergezogen kommen, und dabei von seinem Fenster aus Wetterbeobachtungen fast wie Knauer und das Studium des Sternenlaufes fast wie ein Chaldäer betreiben zu können, Wolken und Vögel ziehen und der Sonne und dem Mond ins Gesicht zu sehen…



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