Christinengasse 1-3: Unterschied zwischen den Versionen

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2012 wurde das damals schon leerstehende Hotel an kasachstaner Investoren verkauft, heute ist hier das Hotel Ritz-Carlton. Es gehört zur Marriott-Kette.  
2012 wurde das damals schon leerstehende Hotel an kasachstaner Investoren verkauft, heute ist hier das Hotel Ritz-Carlton. Es gehört zur Marriott-Kette.  
Girozentrale und Bank der Österreichischen Sparkassen AG; ehemaliges Klubgebäude „Adeliges Casino", 1938-1945 Parteigebäude der NSDAP (Nationalsozialismus).
Adeliges Casino. 1784 begründet, hatte es zuerst seine Versammlungsräume im Trattnerhof (1, Graben), später in der Renngasse und bezog schließlich sein nach Plänen von Romano und Schwendenwein 1866/1867 am damaligen Kolowratring erbauten Palais (1, Schubertring 5, Fichtegasse 10 [Baukonsens 25. Juli 1856]).
1938 wählte die NSDAP das Haus zum Parteigebäude, 1945 erfolgte der Umbau zu einem Bankgebäude (siehe Girozentrale).
Girozentrale (1, Schubertring 5, Fichtegasse 10 [ Adeliges Casino ], Beethovenplatz 3 [Gutmannpalais]).
Gebäude
Das 1866/1867 von Johann Romano und August Schwendenwein erbaute Haus (ehemaliges Klubgebäude des "Adeligen Casinos", 1938 Parteigebäude der NSDAP [neue sehr vereinfachte Fassade]) wurde 1945 gemeinsam mit dem Gutmannpalais (erbaut von Carl Tietz) zu einem Bankgebäude (mit Kassensaal und neuem Portal) umgestaltet; 1956-1961 erfolgte durch Carl Kronfuss ein Umbau der Innenräume und Treppenhäuser. Der Entschluss der Girozentrale, aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens die in ihrem Besitz befindlichen Gebäude (Adeliges Casino und Gutmannpalais samt Christinenhof, Miethaus Borckenstein und Palais Ölzelt) in Stand zu setzen, wurde eines der umfangreichsten denkmalpflegerischen Unternehmen im Ringstraßenbereich (Planung Ernst Hiesmayr und Emil S. Lusser, restauratorische Arbeiten Hubert Bauer), wobei auch auf die originalgetreue Rekonstruktion der Fassaden Wert gelegt wurde; besonders schwierig war die Wiederherstellung an der Ringstraßenseite (insbesondere wegen der Veränderung der Portalsituation und der [verkürzten] Neuherstellung des Balkons).
Institut
Die Girozentrale, eine der drei Großbanken Österreichs, ist das Spitzeninstitut des Sparkassensektors, der größten Bankengruppe des Landes. Sie wurde am 17. Dezember 1937 unter dem Namen "Girovereinigung der Sparkassen" gegründet; am 29. Dezember 1939 wurde die "Girovereinigung" aufgelöst und das Vermögen auf die "Girovereinigung der Ostmärkischen Sparkassen" übertragen, am 18. Dezember 1957 wurde die "Girozentrale der Österreichischen Sparkassen AG" (GZ) gegründet (Grundkapital 20,02 Millionen Schilling, Bilanzsumme 5,2 Milliarden Schilling), der ab 1. Jänner 1960 ausschließlich Österreichische Sparkassen als Aktionäre angehörten.
Ab 1965 lautete der Name "Girozentrale und Bank der österreichischen Sparkassen AG". Die Hauptaufgaben der Bank liegen in der Realisierung qualifizierter Problemlösungen im Rahmen einer international tätigen Großbank; die Girozentrale hat die liquiden Mittel der ihr angeschlossenen Sparkassen zu verwalten und zu veranlagen (Liquiditätsreserven der Sparkassen), den Geldausgleich durchzuführen, den Sparkassen Kredite zu gewähren und als "Clearing-Stelle" für den bargeldlosen Zahlungsverkehr der Sparkassen zu fungieren. Die Girozentrale ergänzt die Dienstleistungspalette der Sparkassen, hat ein gut organisiertes, sektoreigenes Zahlungsverkehrssystem aufgebaut, besaß jedoch ursprünglich keine Zweigstellen (durch die Fusionierung der Girozentrale mit dem Österreichischen Credit-Institut verfügt die Girozentrale über 46 Zweigstellen in ganz Österreich).
Mittel- und Großbetriebe, private und institutionelle Anleger, öffentliche Institutionen und Gebietskörperschaften bilden im Wesentlichen den Kundenkreis der Bank. Eine Reihe von Tochtergesellschaften in den Bereichen Bausparen, Versicherung, Leasing, Factoring und Investmentfonds sind Marktführer in Österreich; als führende Investmentbank war die Girozentrale in den 1980er Jahren die initiativste Bank bei Börseneinführungen neuer heimischer Aktiengesellschaften und sorgte mit neuen Instrumenten für eine Belebung des Kapitalmarkts. Im Herbst 1991 erfolgte um 2,5 Milliarden Schilling der Kauf des Österreichischen Credit-Instituts von der Bank Austria (in deren Besitz es nach der Fusionierung der Österreichischen Länderbank mit der Zentralsparkasse und Kommerzialbank AG gekommen war) und am 12. Juni 1992 die Fusionierung zur nunmehrigen GiroCredit.


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Version vom 8. Februar 2016, 12:55 Uhr

Grund-Information
Fichtegasse 10-12.jpg

Palais Gutmann

Aliasadressen =Christinengasse 1-3, =Schubertring 5-7, =Fichtegasse 10-12, Beethovenplatz 2-3
Ehem. Konskriptionsnummer noch nicht erfasst
Baujahr 1865-1866 / 1869-1971
Architekt Anton Ölzelt (Beethovenplatz 2) und Carl Tietz (Beethovenplatz 3)


Die Verbauung der einzelnen Gebäude zu einem Haus

Der historische Gebäudekomplex aus vier Häusern, dem früheren „Palais Ölzelt“, dem „Adels Casino“ (ehemals Schubertring 5), dem „Palais Gutmann“ und dem „Mietpalais Borkenstein“ wurde im Zuge der Umbauten zum Teil abgerissen. Dazu gehört auch die frühere Girozentrale, die ab 1866 erbaut und zwischen 1938 und 1945 als Parteigebäude der NSDAP genutzt wurde.

Das Palais Ölzelt - Architektur und Geschichte

Anton Ölzelt erbaute das Gebäude zwischen 1865 und 1866 im Stil der Neorenaissance. Heute ist das Gebäude Teil des Hotels Carlton Ritz.

Das Palais Gutmann - Architektur und Geschichte

Das ehemalige Palais Gutmann wurde 1869-71 von Carl Tietz errichtet – Auftraggeber war Wilhelm Ritter von Gutmann, der gemeinsam mit Rothschild Besitzer der Witkowitzer Eisenwerke war. Auch dieses Haus ist im Stil der Neurenaissance errichtet, die Beletage hat noch eine historische Ausstattung.

Franz Klimscha baute das Haus 1941 um, ab 1942 ist hier der Sitz der Girozentrale nachweisbar (Adressbuch Lehmann).

Borkensteinsches Haus - Architektur und Geschichte

Der Sichtziegelbau im Neorenaissance-Stil wurde 1868-69 von Friedrich Schachner erbaut. Als Teil des Häuserblocks Schubertring 5 und 7 ist es schrittweise von der Girozentrale gekauft worden, und ging an das Nachfolgeunternehmen Erste Bank über.

2012 wurde das damals schon leerstehende Hotel an kasachstaner Investoren verkauft, heute ist hier das Hotel Ritz-Carlton. Es gehört zur Marriott-Kette.

Girozentrale und Bank der Österreichischen Sparkassen AG; ehemaliges Klubgebäude „Adeliges Casino", 1938-1945 Parteigebäude der NSDAP (Nationalsozialismus).

Adeliges Casino. 1784 begründet, hatte es zuerst seine Versammlungsräume im Trattnerhof (1, Graben), später in der Renngasse und bezog schließlich sein nach Plänen von Romano und Schwendenwein 1866/1867 am damaligen Kolowratring erbauten Palais (1, Schubertring 5, Fichtegasse 10 [Baukonsens 25. Juli 1856]).

1938 wählte die NSDAP das Haus zum Parteigebäude, 1945 erfolgte der Umbau zu einem Bankgebäude (siehe Girozentrale).

Girozentrale (1, Schubertring 5, Fichtegasse 10 [ Adeliges Casino ], Beethovenplatz 3 [Gutmannpalais]).

Gebäude

Das 1866/1867 von Johann Romano und August Schwendenwein erbaute Haus (ehemaliges Klubgebäude des "Adeligen Casinos", 1938 Parteigebäude der NSDAP [neue sehr vereinfachte Fassade]) wurde 1945 gemeinsam mit dem Gutmannpalais (erbaut von Carl Tietz) zu einem Bankgebäude (mit Kassensaal und neuem Portal) umgestaltet; 1956-1961 erfolgte durch Carl Kronfuss ein Umbau der Innenräume und Treppenhäuser. Der Entschluss der Girozentrale, aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens die in ihrem Besitz befindlichen Gebäude (Adeliges Casino und Gutmannpalais samt Christinenhof, Miethaus Borckenstein und Palais Ölzelt) in Stand zu setzen, wurde eines der umfangreichsten denkmalpflegerischen Unternehmen im Ringstraßenbereich (Planung Ernst Hiesmayr und Emil S. Lusser, restauratorische Arbeiten Hubert Bauer), wobei auch auf die originalgetreue Rekonstruktion der Fassaden Wert gelegt wurde; besonders schwierig war die Wiederherstellung an der Ringstraßenseite (insbesondere wegen der Veränderung der Portalsituation und der [verkürzten] Neuherstellung des Balkons).

Institut

Die Girozentrale, eine der drei Großbanken Österreichs, ist das Spitzeninstitut des Sparkassensektors, der größten Bankengruppe des Landes. Sie wurde am 17. Dezember 1937 unter dem Namen "Girovereinigung der Sparkassen" gegründet; am 29. Dezember 1939 wurde die "Girovereinigung" aufgelöst und das Vermögen auf die "Girovereinigung der Ostmärkischen Sparkassen" übertragen, am 18. Dezember 1957 wurde die "Girozentrale der Österreichischen Sparkassen AG" (GZ) gegründet (Grundkapital 20,02 Millionen Schilling, Bilanzsumme 5,2 Milliarden Schilling), der ab 1. Jänner 1960 ausschließlich Österreichische Sparkassen als Aktionäre angehörten.

Ab 1965 lautete der Name "Girozentrale und Bank der österreichischen Sparkassen AG". Die Hauptaufgaben der Bank liegen in der Realisierung qualifizierter Problemlösungen im Rahmen einer international tätigen Großbank; die Girozentrale hat die liquiden Mittel der ihr angeschlossenen Sparkassen zu verwalten und zu veranlagen (Liquiditätsreserven der Sparkassen), den Geldausgleich durchzuführen, den Sparkassen Kredite zu gewähren und als "Clearing-Stelle" für den bargeldlosen Zahlungsverkehr der Sparkassen zu fungieren. Die Girozentrale ergänzt die Dienstleistungspalette der Sparkassen, hat ein gut organisiertes, sektoreigenes Zahlungsverkehrssystem aufgebaut, besaß jedoch ursprünglich keine Zweigstellen (durch die Fusionierung der Girozentrale mit dem Österreichischen Credit-Institut verfügt die Girozentrale über 46 Zweigstellen in ganz Österreich).

Mittel- und Großbetriebe, private und institutionelle Anleger, öffentliche Institutionen und Gebietskörperschaften bilden im Wesentlichen den Kundenkreis der Bank. Eine Reihe von Tochtergesellschaften in den Bereichen Bausparen, Versicherung, Leasing, Factoring und Investmentfonds sind Marktführer in Österreich; als führende Investmentbank war die Girozentrale in den 1980er Jahren die initiativste Bank bei Börseneinführungen neuer heimischer Aktiengesellschaften und sorgte mit neuen Instrumenten für eine Belebung des Kapitalmarkts. Im Herbst 1991 erfolgte um 2,5 Milliarden Schilling der Kauf des Österreichischen Credit-Instituts von der Bank Austria (in deren Besitz es nach der Fusionierung der Österreichischen Länderbank mit der Zentralsparkasse und Kommerzialbank AG gekommen war) und am 12. Juni 1992 die Fusionierung zur nunmehrigen GiroCredit.




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