Wipplingerstraße 23
Haus: Wipplingerstraße 23 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Haus - Architektur und Geschichte
1898 erbaute Ludwig Tischler das Haus, das 1902 von der "Wiener Versicherungsgesellschaft" gekauft wurde. Am 6. Februar 1937 ging es an die "Allianz- und Giselaverein Versicherungs A.G." über, die 1947 ihren Namen in "Österreichische Volksfürsorge Lebensversicherungs A.G." abänderte.
Das Que[e]r, W 23
Seit 1998 hat sich hier eine besondere Vereinigung gebildet, das Que[e]r (übersetzt: abartig, pervers). Hier treffen sich Interessierte für Informationsveranstaltungen, Filmvorführungen und gemeinsame Theaterabende. Entstanden ist die Idee in der USA, als Treffpunkt von Lesben und Schwulen, die mit HIV infiziert waren und eine Möglichkeit des Austausch suchten.[1]
Archiv der sozialen Bewegung
Seit 2005 ist in dem Haus auch das Archiv der sozialen Bewegung untergebracht. Es beherbergt eine Sammlung linker Dokumente, Flugblätter, Zeitungen und Plakate seit dem 1960er-Jahren.
Vorgängerhäuser
Zum weißen Lamm
Haus 145 hieß "Zum weißen Lamm", nach dem Wirtshaus "Lampelkeller". Dieses Haus wurde bereits 1399 ("gelegen auf der Hochenprukk [Hohe Brücke] pey dem Judentor") erwähnt.
Bis 1501 war der Bürgermeister Wolfgang Rieder Besitzer des Hauses. Im Laufe der Zeit zersplitterten die Eigentumsverhältnisse des Hauses, 1780 sind 29 Eigentümer in den Grundbüchern vermerkt. Erst 1811 waren wieder alle Anteile in einem Besitz, 1885 war das Haus in Besitz des Bankhauses "Spitzer & Co."
Wohnhaus des Bildhauers Matthias Gunst und Bei der eisernen Stange
Haus 170 und Haus 171, das den Namen "zur eisernen Stange" trug, waren ursprünglich eine Einheit. Erstmals wurde das noch verbundene Haus 1394 genannt, 1440 wird es von einem Priester gekauft. Nach 1487 fiel es einem Brand zum Opfer, Besitzer war damals das Schottenstift. Erst 1517 wurde die Brandstatt verkauft und ein neues Haus erbaut.
Persönlichkeit | Matthias Gunst |
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Ab 1682 (1684?) war der Besitzer des Hauses Stadt 170 Matthias Gunst mit seiner Gemahlin Regina, Gunst war an der Schaffung der Pestsäule am Graben beteiligt gewesen. 1897 wurde das Haus abgebrochen. [2] |
Haus 171 entstand durch die Abtrennung erst 1587. Ab 1662 ist der Hausname "Bei der eisernen Stange" belegt, weshalb ist nicht bekannt. 1806 gelangte es in den Besitz von Rosalia und Katharina von Managetta.
Haus Stadt 172 gehörte im Jahr 1700 dem Steuerdiener Andreas Haintzmann, später besaßen es die gräflich Bombelles'schen Geschwister.
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus des Gastwirts Kaspar Franz
Persönlichkeit | Kaspar Franz |
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Der Wirt des "Lampelkellers" starb in diesem Haus am 5.1.1707. Er wurde berühmt, als er als Hauptmann eine Freiwilligenkompanie gegen die Türken anführte. |
Ausgrabungen
Adresse | Ausgrabungscode [3] | zeitliche Lagerung | Beschreibung der Fundstücke |
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Tiefer Graben 21 | 189814 | römisch | Im Jahr 1898 wurde beim Neubau des Hauses ein Sesterz des Antoninus Pius gefunden. Im Mörtel des Grundmauerwerks befand sich ein in zwei Teile gebrochener Taler aus dem 17. Jh. |
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Quellen
- ↑ https://queer.raw.at/
- ↑ Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 41
- ↑ https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll