Hessgasse 8

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Haus: Hessgasse 8 Grund-Informationen
Bundespolizeidirektion Wien 02.jpg
Aliasadressen =Hessgasse 8, =Maria-Theresien-Straße 8-10, =Hohenstaufengasse 19-21, =Schottenring 7-9
Ehem. Konskriptionsnummer keine - Schottenbastei
Baujahr 1969-1971
Architekt Alfred Dreier


Die Polizeidirektion - Architektur und Geschichte

Bundespolizeidirektion

Der zwölfstöckige Neubau, acht davon ragen in die Höhe, vier ins Erdreich, wurde 1969 aus Stahlbeton errichtet. Heute ist hier die Bundespolizeidirektion untergebracht.

Vorgängerhäuser

Ringtheaterbrand
Symbol Unglück free.jpg

Auf einem Teil des Areals, wo heute die Polizeidirektion steht, befand sich einerseits ein von Wasserburger, Schwendenwein und Ringe erbautes Haus, andererseits das Ringtheater, das am 8.12.1881 abbrannte ("Ringtheaterbrand").

[1]

Das Ringtheater

Das Ringtheater bis 1881

Die Idee zu einem "Wiener Actien Theater" entstand 1872, Baubeginn war schon im Jahr darauf. Den gar nicht so einfachen Auftrag dazu hatte Emil Förster erhalten, immerhin sollten auf einem sehr kleinen Bauareal 1.700 Sitzplätze entstehen. Am 17.1.1874 eröffnete das neue Schauspielhaus mit einer Aufführung des "Barbier von Sevilla". [2]

Nur sieben Jahre konnte man die Stücke genießen, unter der Direktion von Franz Jauner brannte das Theater am 8. Dezember 1881 ab.

Teile des Theaters wurden in anderen Bauten Wiens integriert, so wurden zwei Säulen als Spolien in der Herz-Jesu-Kirche im 22. Bezirk verwendet. Die Attikafiguren, "Singendes Quartett" von Friedrich Steger, stehen heute im östlichen Teil des Pötzleinsdorfer Schlossparkes.

Gedenktafel für Opfer des Ringtheaterbrandes

Die Gedenktafel wurde 1982 angebracht.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Bundespolizeidirektion Wien 06.jpg Ringtheaterbrand Zum Andenken an die Opfer

Des Ringtheaterbrandes
an Stelle des am 8. Dezember 1881
abgebrannten Theaters stiftete
Kaiser Franz Joseph I. das Sühnhaus.
Dieses wurde im zweiten Weltkrieg
zerstört.

Gesellschaft der Freunde Wiens. 1982

Der Brand[3]

Sühnhaus

Das Sühnhaus
Symbol Medizin free.png

Anstelle des abgebrannten Theaters wurde zu seinem Andenken ein Gebäude errichtet, das als "Sühnhaus" bekannt war. Es handelte sich dabei um ein kaiserliches Stiftungshaus, das von Friedrich Schmidt erbaut worden war. Die Mieteinnahmen wurden für wohltätige Zwecke genutzt, die Nachkommen der Brandopfer sollten damit Unterstützung erhalten. [4] Exakt fünf Jahre nach dem Brand wurde das neue Haus (am 8.12.1885) feierlich eröffnet. Aufgrund des Unglücksfalles auf dem Areal waren die Mieten sehr gering, trotzdem wollte keiner in das Haus einziehen ("auf Knochen gebaut"). Einer der ersten Bewohner war dann doch Sigmund Freud, der gerade erst geheiratet hatte.

Freud übersiedelte aufgrund eines Unglücksfalles an die bekanntere Adresse Berggasse 19: Eine Patientin, die damals 19-jährige an Depressionen leidende Pauline Silberstein aus Brăila und Ehefrau seines Freundes Eduard Silberstein, stürzte sich am 14.5.1891 über das Treppengelände und starb. Sie wurde - fern von ihrem Mann, der in Rumänien war - am Zentralfriedhof (I. TOR 19-57-16) beigesetzt.[5]

Das Gebäude wurde am 12.3.1945 von Bomben getroffen und schließlich 1951 abgerissen.

Sühnhauskapelle

Kirche Symbol.jpg

Im Haus befand sich eine Kapelle (die Sühnhauskapelle), die mit Skulpturen von Alois Düll ("Glaube" und "Liebe") ausgestattet war.

Über dem Altar fanden sich kunstvolle Glasfenster und Mosaiken, auf denen die zwölf Apostel zu sehen waren, die Seitenwänden waren mit Fresken von Franz und Carl Jobst geschmückt. [6]

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus Friedrich Schmidt

Persönlichkeit Friedrich Schmidt
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Der Architekt Friedrich Schmidt (* 23. Oktober 1825, Württemberg, † 23. Jänner 1891 Wien, eben hier) baute unter Anderem das Rathaus, das Verwaltungsgebäude des Österreichisch-ungarischen Bank (Bankgasse 3) und das Akademische Gmynasium. (Mehr zu seinen Werken unter Kategorie:Architekten:Friedrich Schmidt).

Ab 1859 unterrichtete Schmidt an der Akademie für Bildende Künste, 1865 gründete er hier mit Karl Roesner die Architekturschule, die er bis zu seinem Tod leitete. Ab 1863 war er als Dombaumeister von St. Stephans tätig, am Südturm ist daher eine Gedenktafel an ihn angebracht.



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Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/1314.htm
  2. http://www.architektenlexikon.at/de/144.htm
  3. https://www.bundesfeuerwehrverband.at/2016/12/02/brand-des-ringtheaters-am-8-dezember-1881-jaehrt-sich-zum-135-mal/
  4. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 173
  5. https://www.findagrave.com/memorial/101067580/pauline-silberstein
  6. Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag, 1970. S. 111 f.