Dr.-Ignaz-Seipel-Platz
| Dr.-Ignaz-Seipel-Platz | |
|---|---|
| Bezirk | 1., Innere Stadt |
| Benennung | 1949 |
| Benannt nach | Dr. Ignaz Seipel, Bundeskanzler |
| Straßenlänge | 31,3 Meter [1] |
| Gehzeit | 0,38 Minuten |
| Vorherige Bezeichnungen | Gegenüber der Hohen Schul, Unteres Jesuiterplätzl, Universitätsplatz |
Namensgebung und Geschichte
Der ehemalige Universitätsplatz (auch: Jesuitenplatz) wurde 1949 nach Dr. Ignaz Seipel benannt.
Im Mittelalter war der Platz von der Wollzeile aus, zwischen dem heutigen Haus Wollzeile 27 und 29, noch frei zugänglich. 1418 scheint der Name "Gegenüber der Hohen Schul" auf. Der neue Platz entstand, als die Jesuiten das Areal erhielten, die alten Häuser abrissen und darauf die Jesuitenkriche erbauten. 1766 taucht daher zum ersten Mal der Name "Unteres Jesuiterplätzl" auf (das "obere" war der Platz am Hof).
Als 1773 der Orden aufgehoben wurde, wandelte sich der Name nach der hier ansässigen Universität.
Ignaz Seipel, Politiker
Dr. Ignaz Seipel (* 19. Juli 1876, Wien 15, † 2. August 193,2 Pernitz) war Prälat und Bundeskanzler. Seipel (und damit der Name des Platzes) ist nicht unumstritten: Er vertrat die These "Keine Politik ohne Deutschland" und bevorzugte die berufsständischen Ordnung in der Politik und wird mit antidemokratischen Tendenzen der Ersten Republik in Verbindung gebracht; die Debatte ist Teil der kritischen Erinnerungskultur der Stadt.[2]
Kultur & Musik
Der Festsaal der ÖAW war um 1800 einer der wichtigsten Konzertsäle Wiens; überliefert ist u. a., dass Ludwig van Beethoven dort dirigierte (historische Aufführungen).[3]
Häuser des Platzes
- Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1K
- Die Jesuitenkirche bzw. Universitätskirche, optische Täuschungen. Barockkirche, im Inneren 1703–1705 von Andrea Pozzo umgestaltet; Doppelturm-Fassade, illusionistische Raumkunst. Gottesdienste & Musikprogramm laufend
- Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
- Jesuitenkolleg, ehem. Universitätsbibliothek. Frühbarocker Klostertrakt mit Innenhof; historische Gedenktafeln (u. a. Franz Schubert, Rudjer Bošković).
- Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2
- Alte Universität, eigentlich Neue Aula, Akademie der Wissenschaften- Das ÖAW-Hauptgebäude (Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2) wurde 1753–55 als Universitätsgebäude (Neue Aula) errichtet; 1857 an die kaiserliche Akademie übergeben; heute Sitz der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Festsaal, Forschungeinrichtungen).[4][5]
- Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 3
- Secessionistischer Bau, unter Denkmalschutz, ehem. Palais Albrecht
- Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 4
- Alte Aula, Akademie der Wissenschaften
Galerie
- Impressionen vom Dr.-Ignaz-Seipel-Platz
Praktische Hinweise
- Erreichbarkeit
- Zu Fuß in wenigen Minuten vom Stephansplatz; Fahrradführung über den Platz. Öffentlicher Verkehr in den Seitenstraßen (Wollzeile/Postgasse).
- Besichtigungstipps
- Innenraum der Jesuitenkirche (Pozzo-Raumwirkung), Festsaal-Führungen/Veranstaltungen der ÖAW (Programm prüfen).
| Dr.-Ignaz-Seipel-Platz – Überblick |
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
- ↑ HistorikerInnen-Bericht zu Wiens Straßennamen (2013) – Berichterstattung ORF Wien.
- ↑ WienTourismus: »Austrian Academy of Sciences«, Festsaal & Beethoven.
- ↑ ÖAW: Hausgeschichte & Adresse.
- ↑ Konferenzseite der ÖAW: »Location« – Baujahre 1753/55, Übergabe 1857.
- ↑ Wien Geschichte Wiki, Eintrag »Dr.-Ignaz-Seipel-Platz«, Stand 19.10.2023.
- ↑ ÖAW, Adresse & Hausgeschichte: Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2.
- ↑ WienTourismus: »Austrian Academy of Sciences« – Festsaal & Beethoven-Hinweis.
- ↑ ORF Wien: »159 Straßennamen historisch belastet«, 03.07.2013.

