Bäckerstraße 18

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Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Bäckerstraße 18
=Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 3
Konskriptionsnummer (Stadt)
vor 1862: 758 (teilweise auch Wollzeile 25), 759
vor 1821: 804, 805
vor 1795: 794, 793
Baujahr
1903
Architekten (Bau)
Georg Demski
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das sezessionistisches Gebäude, dessen Bau von einer Dame namens Mathilde Gotthardt aus Berlin beauftragt wurde, ist ein Werk von Georg Demski. Es ersetzte zwei Barockhäuser, wovon eines das "Palais Albrecht" war. Seit 28. April 1937 steht es in Besitz der "Österreichischen Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu." [1][2]

Das Foyer, die Gittertür, das Stiegenhaus mit Stuck, der Terrazzoboden und die Gelände sind größtenteils noch aus dieser Zeit erhalten.

Das Haus ist mit dem Nachbarhaus an der hinteren Front, Wollzeile 25, durch einen Durchgang verbunden, in dem sich auch eine Gedenktafel für das ehemals hier stehende Schwippbogenhaus befindet. Anfang des 20. Jahrhunderts (ab Dezember 1898) war hier das "Afrikanische Museum" der St.-Petrus-Claver-Sodalität zu finden, 500 ethnografische Exponate aus Afrika wurden in der kleinen Ausstellung gezeigt.

Kurzübersicht

  • 1903: Abbruch des barocken Palais Albrecht.[3]
  • 1904: Errichtung des Miethauses im Stil der Secession (Zuschreibung vorrangig an Georg Demski; ältere Literatur nennt Rudolf Demski).[4]
  • Seit den 2000ern diverse Sanierungen und Dachgeschoßmaßnahmen; u. a. Ausbau und Modernisierung sowie Liftzubau dokumentiert.[5]

Denkmalschutz

Markant sind die vertikal geführten Erkerbänder und der reduzierte, aber plastische Fassadenschmuck der Wiener Secession. Die Gebäudekante betont die Platzsituation am Dr.-Ignaz-Seipel-Platz. Über dem rustizierten Sockel folgen glatter verputzter Fassadenflächen mit secessionistischem Dekor; die Gliederung erfolgt über Erkerachsen und regelmäßig gesetzte Fensterformate.[6]

Vorgängerhäuser

Haus 758 bestand in frühester Zeit aus zwei Gebäuden, die um 1370 bereits urkundlich erwähnt wurden, und um 1640 zu einem verbaut wurden. Auch Haus 759 stand schon um 1370 und gehörte dem Bürgermeister Niklas Untermhimmel, der es zu dieser Zeit an den Stadtrat Reinhart Tettlinger verkaufte. 1498 wurde eine neun Jahre zuvor gegründete Stiftung des Hauses aktiviert, die "Pauli Burse" (nach ihrem Stifter Paul Wann von Kemnat, später interpretiert als Burse des Apostels Paulus).

Im Jahr 1700 gehörte das Gebäude dem kaiserlichen Hofkammerrat Johann Franz Gottlieb von Albrecht, ab 1775 einer Marie Barbara Hillebrand Freiin von Prandau, die dem Haus den Namen "Großes Prandau'sche Haus" verlieh. [7]

Das Palais Albrecht

Das barocke Palais Albrecht stand bis 1903 hier, es wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Stadtpalais der Familie Albrecht errichtet.[8] Die Fassade zeigte einen rustizierten Sockel, streng gegliederte Fensterachsen und eine hervorgehobene Mittelzone. Hofseitig befanden sich Stiegenanlagen, im Inneren stuckierte Repräsentationsräume.

Im 19. Jahrhundert diente das Palais teilweise als Miethaus; es zählte zu den charakteristischen Barockbauten der Bäckerstraße. 1903 erfolgte der Abbruch, um Platz für den secessionistischen Neubau von Demski zu schaffen.[9]

Lokale

Im Erdgeschoß befindet sich das Restaurant INIGO der Caritas Wien (soziales Beschäftigungsprojekt). Ursprünglich auf Initiative von Pater Sporschil gegründet, bietet das Lokal Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Öffnungszeiten: Mo–Fr 10:30–23:00, Sa/So/Feiertage geschlossen; Bäckerstraße 18, 1010 Wien; Tel. +43 1 512 74 51.[10][11]

Galerie



Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/86.htm
  2. https://baugeschichte.at/B%C3%A4ckerstra%C3%9Fe_18_%28Wien%29
  3. Wikipedia: Palais Albrecht, ebd.
  4. Architektenlexikon Wien (Georg Demski) und Wikipedia/Fotobeschreibung, siehe Belege oben.
  5. Leyrer+Graf: Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1 und Bäckerstraße 18, 1010 Wien (Projektseite mit Leistungsumfang). https://www.leyrer-graf.at/projekte/details/dr-ignaz-seipel-platz-1-und-baeckerstrasse-18-1010-wien/
  6. baugeschichte.at
  7. Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 144
  8. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Albrecht
  9. https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/B%C3%A4ckerstra%C3%9Fe
  10. Caritas Wien: Restaurant INIGO https://inigo.at/
  11. https://www.happycow.net/reviews/inigo-vienna-417406
  12. Wikimedia-Datei: Bäckerstraße 18 Wien img 01.JPG. Abgerufen am 20.09.2025. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:B%C3%A4ckerstra%C3%9Fe_18_Wien_img_01.JPG