Der erste Weihnachtsbaum Wiens
Henriette war eigentlich gebürtige Bayreutherin – und vermisste in Wien die Traditionen von daheim. Also beschloss sie, im Jahr 1816 ihrem Mann eine besondere Überraschung zu machen: sie organisierte den ersten Weihnachtsbaum in Wien. Sie schmückte ihn üppig mit Äpfeln, Zuckerwerk und Kerzen.
Kaiser Franz I. war zum Weihnachtsfest des Erzherzogs ebenfalls geladen, und war von der Idee des Baums begeistert. Bereits im Jahr darauf ließ der Kaiser in der Hofburg so einen prächtig geschmückten Baum aufstellen, und in Windeseile verbreitete sich die neue Mode innerhalb Wiens, so wie alles, was dem Kaiser gefiel.
Henriette starb mit 32 an Scharlach. Obwohl sie Protestantin war, wurde sie in der Gruft der Kapuzinerkirche begraben, Franz I. begründete seine Entscheidung mit den Worten: „Wenn sie als Lebende unter uns geweilt hat, so soll sie es auch als Tote.“
Im Hof der protestantischen Kirche in der Dorotheergasse 16 findet übrigens immer noch jährlich der vorweihnachtliche „Henriettenmarkt“ statt, den kaum ein Wiener kennt.
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