Archäologische Museen des Ersten Bezirks
Römische Baureste am Hof
Diese Ausgrabungen im Haus Am Hof 9 sind leider seit mehreren Jahren nicht zugänglich.
In einem 4 x 10 Meter großen Raum wäre ein Stück des Hauptkanals des römischen Lagers zu sehen. Der Kanal dürfte die Abwässer aus dem südlichen Teil des Lagers in den Ottakringerbach (heute: Tiefer Graben) geleitet haben. Die Mauern waren einst 1,80 Meter hoch, und mit flachen platten abgedeckt. Etwa alle 10 Meter waren Öffnungen in Form von Rosetten angebracht, sie dienten als Kanalgitter.
Eintritt
Derzeit geschlossen
Römische Ruinen am Hohen Markt
Am Areal des Hauses Hoher Markt 3 wurden bei Sanierungsarbeiten römische Mauern entdeckt, mittlerweile wurde aus dem ganzen Haus ein Römermuseum. Zu sehen sind hier zwei Tribunen-Häuser, die durch eine Straße getrennt sind, besonders gut erkennbar sind die Fußbodenheizungsschläuche.
In der Ausstellung der oberen Etagen wird das Alltagsleben der römischen Soldaten und der Bevölkerung gezeigt.
Eintritt
- Dienstag bis Sinntag, 9:00 bis 12:15 und 13:00 bis 16:30 Uhr
- Führungen: 01 535 56 06
Neidhartfresken
Im ersten Stock des Hauses Tuchlauben 19 sind die ältesten profanen Wandmalereien Wiens erhalten. Im 14. Jahrhundert hatte sich der Händler Michel Menschein einen Bilderzyklus anbringen lassen, der Szenen aus dem Leben und der Dichtung des Wiener Minnesängers Neidhart von Reuental (1180-1240) zeigt.
Eintritt
- Dienstag bis Sonntag, 9:00 - 12:00 Uhr
- Führungen: 505 87 47/84013
- 1.1., 1.5. und 25.12 geschlossen.
Virgilkapelle
Der beeindruckendste archäologische Ort ist wohl die Virgilkapelle unter dem Stephansplatz - von ihr geht eine mystische Aura aus.
Die Kapelle wurde 1973 im Rahmen des Baus der U-Bahn entdeckt. Es handelt sich um den größten gotischen Innenraum unter der Erde, den Wien zu bieten hat. 1246 stattete man die Kapelle mit Fugenmalereien und Radkreuzen in den Nischen aus, ein Altar für den Heiligen Virgil steht mitten im Raum. Seit Dezember 2015 ist die Kapelle auch von Innen zu besichtigen.
Eintritt
- Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr
- 24.12. und 31.12.: 10 bis 14 Uhr
- Geschlossen: 1.1., 1.5., 25.12
Grabungsfeld Michaelerplatz
Zwischen 1989 und 1991 ergab sich für die Wiener Stadtarchäologen die Möglichkeit, den Michaelerplatz großflächig zu untersuchen. Dabei tauchten erstaunliche Funde aus der Neuzeit, dem Mittelalter, vor allem jedoch aus der Römerzeit auf.
Auf dem Areal hatte sich die Lagervorstadt befunden, hier lebten die Frauen, Kinder und Geliebten der Soldaten: Legionäre durften bis ins dritte Jahrhundert n. Chr. nicht heiraten, sie lebten mit ihren Frauen im Konkubinat. In der Lagervorstand, der Canabae, befanden sich daher die Freizeiträumlichkeiten der Soldaten, wie Lokale, Bordelle und Geschäfte.
An der Kreuzung der zwei Hauptverbindungen "Bernsteinstraße" und "Limesstraße" wurden nun die Grabungen vorgenommen, die beiden ehemaligen Straßenverläufe wurden mit rotem Kies sichtbar gemacht. Die freigelegten Ruinen waren ehemalige Fachwerkhäuser, die bis ins 5. Jahrhundert genutzt wurden. Eines der Häuser war mit einer Fußbodenheizung und einer Wandheizung ausgestattet, die Wände waren mit Fresken bemalt, ein Rest davon ist heute noch sichtbar.
Eintritt
Die Anlage ist öffentlich zugänglich.
Archäologische Schausammlung
Im Wien Museum (ehemals: Historisches Museum der Stadt Wien) sind Funde von der Urgeschichte, der keltischen Siedlung am Leopoldsberg, über römische Funde der Zivilstadt und des Lagers bis zu Exponaten aus der Zeit der Völkerwanderung zu entdecken.[1]
Eintritt
- Dienstag bis Sonntag, 9:00 bis 18:00 Uhr
- Preis: 3,6 € für Erwachsene (Senioren: 1,80 €, Schüler: 1,40 €)
- Führungen reservieren unter: 01 505 87 47/84013
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Quellen
- Wien Museum: Die Archäologischen Museen in Wien, Literatur, 2016, Wien