Fischerstiege

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Die Fischerstiege

Namensgebung und Geschichte

Die Fischerstiege wurde bereits 1373 erstmals erwähnt, manchmal auch als „Fischergasse“. Sie bezeichnete den Weg zwischen der damaligen Stadt zum heutigen Donaukanal, damals noch zum Donauarm Salzgries.

Am Salzgries legten Schiffer und Fischer an und versorgten die Stadt mit Lebensmitteln. Heute wird das ehemals steile Gelände mit einer modernen Treppe überwunden. Am Ende der Stiege befand sich ein Rest der babenbergischen Stadtmauer und bis Ende des 18. Jahrhunderts das Fischerstiegentor, woran eine Gedenktafel erinnert.

Um 1830 herum entstand gegenüber der Einmündung der Stiegen in den Salzgries eine Infanteriekaserne, die knapp an der Stadtmauer lag.

1948 brach die Stiege zusammen, sie war durch die Bombardierung Wiens baufällig geworden.

Das Fischertor

Angelehnt an das Haus Fischerstiege 3, stand im Mittelalter das kleine Stadttor, und ermöglichte, über einen Steilhang zum Donauarm zu gelangen. Das Tor war ein Zinkentor, also ein turmartiger Torbau aus Quadersteinen, mit Scharten, durch die geschossen werden konnte. Kaiser Joseph II. ließ das Tor aus verkehrstechnischen Gründen abreißen. Der Stadtmagistrat ließ am Haus Nummer 3 1868 eine Gedenktafel anbringen.

Vor diesem Hause stand bis zu Ende des XVIII. Jahrhunderts das Thor an der Fischerstiege, ein Theil der Umwallung zur Zeit der Babenberger

Die Legende der Fischerstiege

Eine der ältesten Sagen Wiens beschrieb schon die Fischerstiege und die Gegend rund herum. Quelle: Realis (=Gerhard Cockelberghe-Duetzele), Geschichten, Sagen und Merkwürdigkeiten aus Wiens Vorzeit, Wien 1846, S. 440

„Es sei schon um das Jahr 882 auf dem Hügel hart an der Donau, am Gestade - im Munde des Volkes auf der Gestatten, wie diese Stadtgegend noch genannt wird - gegen die obere Donauinsel Rossau durch die Andacht der Fischer, Schiff- und Kaufleute eine Kapelle zu unserer lieben Frau entstanden. Von der Stelle, wo die Schiffe landeten und wo die Waren, vorzüglich Salz, am kiesigen Ufer ausgeladen wurden - woher der Name Salzgries entstand -, am Fuße des Berges stiegen diese Leute auf dem Steige auch zum alten Ruprechtskirchlein hinauf oder näher über die von den Fischhändlern erbaute Stiege, die Fischerstiege, zu dieser Marienkapelle am Gestade, oder Mariastiege. Man sieht hieraus, dass die Fischerstiege der älteste Teil der Stadt ist, von wo die Fischer und Schiffleute, die Bewohner derselben mit Lebensmitteln, vorzüglich mit Fischen, versorgt wurden. Auch der Name Fischerstiege ist uralt und kommt schon in den frühesten Urkunden als ad gradus piscatorum vor. Er besteht heute noch und ist auf das Haus Nr. 369 übergegangen, worauf sich ein uraltes im Jahr 1839 aufgefrischtes Wandgemälde befindet, eine brückenartige Stiege und die Bibelstelle vom Fischzuge Petri vorstellend, mit der Unterschrift: Dieses Haus steht in Gottes Hand Zur Fischerstiege wird es genannt.“

Häuser der Fischerstiege



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