An der Hülben
Namensgebung und Geschichte
Den alten Flurnamen Auf der Hülben gab es für diesen Ort schon lange, Hülben (auch Hulben oder Hülm) bezeichnete eine mit Wasser gefüllte Senke oder einen Tümpel. Urkundlich erwähnt wurde die Hülben bereits 1367, grundbücherlich ist sie bis 1374 zurückverfolgbar. Das Stubenviertel ist eines der historischen Viertel der Altstadt Wiens.
Um 1830 ist sie als Teil der Jakobergasse eingetragen und war die letzte Gasse vor der Stadtmauer. Hier befand sich auch die Kirche St. Jakob auf der Hülben.
Das Augustiner-Chorfrauenkloster
Das Kirchengebäude mit dem anschließenden Kreuzgang befand sich an Stelle der heutigen Schule, Stubenbastei 6-8, die weiteren Gebäude und der Klosterfriedhof erstreckten sich über das Areal zwischen Riemergasse 7, Zedlitzgasse 2-4, Stubenbastei 6–12, an der Hülben 1-3 und Jakobergasse 1-8.
Das Kloster, dessen Ursprung nicht bekannt ist, wurde bereits 1236 erwähnt. Es wird angenommen, dass Leopold V. eine Kapelle gestiftet hat, es ist aber auch möglich, dass (wie in der Legende erwähnt) eine hölzerne Jakobusstatue vom Wienfluss angeschwemmt wurde, und die Stelle für den Kirchenbau gewählt wurde.
1301 wurde das Kloster dem Chorherrenstift Klosterneuburg unterstellt, ab 1463 unterstand es dem Maria-Magdalenen-Kloster vor dem Schottentor. Die Vorsteherinnen waren immer aus dem Adel.
Leider brannte die Kirche am 18.7.1525 bei einem großen Stadtbrand nieder, es blieben nur das Kloster und der Kreuzgang erhalten. Bei der ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 wurde das Kloster, unmittelbar hinter der Stadtmauer gelegen, schwer beschossen, konnte aber weiter erhalten werden. Während der Zeit der Reformation bestand plötzlich ein Rekrutierungsproblem: die Zahl der Ordensfrauen sank von 17 (im Jahr 1544) auf 3 (im Jahr 1560) und 1572 waren sogar nur mehr zwei Nonen da. Nach einigen Renovierungs- und Belebungsversuchen wurde am 25.9.1783 das Kloster aufheboben und der Schulunterricht eingestellt. 1784 wurde das Gebäude abgerissen, bei der Räumung der Gruft wurden 737 Leichen exhumiert und auf dem Sankt Marxer Friedhof beigesetzt.
Die Holzfigur von Jacobus wurde von der letzten Oberin mitgenommen, und gelangte über Umwege 1960 ins Wiener Dom- und Diözesanmuseum.
Die Namen Jakobergasse und Jakoberhof erinnern heute an das Kloster.
Die Legende zur Gründung des Klosters St.Jakob auf der Hülben
An der Stelle, an der der Wienfluss eine Statue an Land geschwemmt hatte, ließ Herzog Leopold V. eine Kirche erbauen – St. Jakob auf der Hülben. 1256 wurde ein Augustinerinnen-Kloster daran angebaut.
Der Heilige Augustinus war drei kinderlosen Matronen in Kärnten im Traum erschienen, und hatte sie bewogen, ins Kloster einzutreten.
Von der Jakobinerstatue gibt es einen Vers:
- In der Jacobinerkirche fürwahr
- Wo man geht im Closter dar
- Da sieht man St. Jacobum schön
- So hergerunnen auf der Wien.
Heiligtum der Kirche war jene angeschwemmte Jakobinerstatue, sie galt als unzerstörbar – sie überlebte alle Brände und wurde nie von Fäulnis angegriffen. Die Kirche beherbergte außerdem eine Gnadenstatue von Maria, der man nachsagte, dass sie – im Gegensatz zum weinenden Pötscher-Bild – an jedem Frauentag lächle.
Die Häuser der Gasse
- An der Hülben 1
- An der Hülben 2, Püttlingerhof
- An der Hülben 3
- An der Hülben 4
- An der Hülben 6
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