Bäckerstraße 7: Unterschied zwischen den Versionen

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: 13. Jhd., / Umbau: 1587 / 2. Umbau: 1826
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== Das Haus Stampa - Architektur und Geschichte ==
Das gut erhaltene Renaissancewohnhaus aus dem 16. Jahrhundert besticht durch einen Arkadenhof, der heute teilweise vermauert oder verglast ist. Im Kern ist das Gebäude aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wobei im Keller noch ältere Teile entdeckt wurden. <ref>Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 150</ref> Um 1363 herum wurde das Haus durch einen Wohnturm erweitert, den Jakob von Tirna in Auftrag gegeben hatte; hinaufführend ist noch die nachgotische Holzspindeltreppe erhalten.
Der Kaufmann Antonio von Stampa aus Graubünden verlieh dann 1561 dem Haus das heutige Aussehen: er ließ es aufstocken und mit dem Renaissance-Arkadenhof versehen, die teilweise Vermauerung fand erst im 18. Jahrhundert statt.
Die Arkadenbögen im Hof dienten früher als Pferdeunterstand, hier sind auch noch die Pferdetränken und Futterkörbe aus Metall zu sehen. An den toskanischen Säulen sind Schrammen sichtbar, sie wurden durch die Räder der Kutschen verursacht.
Die südseitig gelegenen Pawlatschen stammen aus der Zeit um 1773, die zweiarmige Treppe ist die älteste erhaltene in Wien aus dem Jahr 1565. Die frühbarocke Muttergottesstatue in Höhe des 2. Geschosses ist aus dem 18. Jahrhundert.<ref> Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 14 ff</ref>
<ref>Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 36 ff.</ref>
Am 5. November 1945 schlug in das Haus eine Bombe ein und verursachte schwere Schäden im östlichen Trakt.


== Das Haus - Architektur und Geschichte ==
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Datei:Bäckerstraße 7, aus Berühmte Kunststätten, Tietze 1918.jpg|Renaissancehof, 1918 <ref> Hans Tietze, Berühmte Kunststätten, Band 67, 1918</ref>]]
File:Wien Bäckerstraße 7 Innenhof Stitch.jpg|Pawlatschengänge
Datei:Renaissancehof Wien IMG 7256.JPG|Erhaltenes Gemäuer im Hof
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Das gut erhaltene Renaissancewohnhaus aus dem 16. Jahrhundert besticht durch einen Arkadenhof, der heute teilweise vermauert oder verglast ist. Im Kern ist das Gebäude aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wobei im Keller noch ältere Teile entdeckt wurden. Um 1363 herum wurde das Haus durch einen Wohnturm erweitert, den Jakob von Tirna in Auftrag gegeben hatte; hinaufführend ist noch die nachgotische Holzspindeltreppe erhalten.
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==


Der Kaufmann Antonio von Stampa aus Graubünden verlieh dann 1561 dem Haus das heutige Aussehen: er ließ es aufstocken und mit dem Renaissance-Arkadenhof versehen, die teilweise Vermauerung fand erst im 18. Jahrhundert statt.
=== Erinnerung an Friedrich Amerling ===
[[File:KopfX.png|50px|left]] Die Balkone zieren Schmiedeeisenarbeiten aus der Sammlung des Biedermeiermalers [[Friedrich Amerling]], der hier gelebt hatte.


Die Balkone zieren Schmiedeeisenarbeiten aus der Sammlung des Biedermeiermalers Friedrich Amerling, der hier gelebt hatte. Die Arkadenbögen im Hof dienten früher als Pferdeunterstand, hier sind auch noch die Pferdetränken und Futterkörbe aus Metall zu sehen.
Das Porträtmedaillon zeigt ihn, die Inschrift besagt:
: Der Wiener Maler<br />
: Friedrich Amerling<br />
: 1803-1887<br />
: war der Sammler<br />
: dieser Schmiedearbeiten<ref> Leopold Mazakarini, Kleiner Führer durch Wien XIV, S. 21</ref>


Die südseitig gelegenen Pawlatschen stammen aus der Zeit um 1773, die zweiarmige Treppe ist die älteste erhaltene in Wien aus dem Jahr 1565. Die Muttergottesstatue ist aus dem 18. Jahrhundert.
== Ausgrabungen ==


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! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref>
! zeitliche Lagerung
! Beschreibung der Fundstücke
|-
| 200806
| Mittelalter/Neuzeit
| Als das Haus 2008 renoviert wurde, nutzte man die Chance für Forschungen. Man stieß dabei auf einen mittelalterlichen verschütteten Entsorgungsschacht einer Latrine und einen Kanal mit Glas,- Keramik- und Metallresten.
|-
| 200209
| Mittelalter
| Im Keller des Hauses stieß 2002 man auf einen spätmittelalterlichen Raum, der gesamte Bauteil entlang der Bäckerstraße dürfte aus dieser Zeit stammen. An der südwestlichen Ecke des Areals steht ein Turm, der im 14. Jahrhundert auf Fundamente eines Turmes aus dem 13. Jahrhunderts gesetzt worden war. Die anderen Teile des Hauses dürften aus dem 16. Jahrhundert stammen.
|}


=== Ausgrabungen ===
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==


2008 wurden bei Renovierungsarbeiten renaissancezeitliche Spannmauern entdeckt. Auch ein Entsorgungsschacht einer Latrine mit Glas,- Keramik- und Metallresten wurde dabei vorgefunden.
Das Haus trägt das Schild Nummer 86 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".


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File:Haus mit Renaissancehof Wien d 2009 PD.JPG|
File:86 Bäckerstraße 7, A-Z.jpg
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[[Kategorie:Ausgrabungen]]


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Gehe weiter zu [[Bäckerstraße 8]] | [[Sonnenfelsgasse 9]]


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Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Architekten:Josef Strohmayer sen.]]
[[Kategorie:Architekten:Phillip Brandl]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Denkmalschutz]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Innenhöfe und Durchhäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]] 
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2025]]


[[Kategorie:Gebäude]]
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 25. Februar 2025, 07:38 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Bäckerstraße 7
=Sonnenfelsgasse 8
Konskriptionsnummer Stadt
vor 1862: 754
vor 1847: 754
vor 1821: 800
vor 1795: 781
Baujahr
13. Jhd., / Umbau: 1587 / 2. Umbau: 1826
Architekten (Bau)
unbekannt / 2. Umbau: Josef Strohmayer sen. und Phillip Brandl
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0


Das Haus Stampa - Architektur und Geschichte

Das gut erhaltene Renaissancewohnhaus aus dem 16. Jahrhundert besticht durch einen Arkadenhof, der heute teilweise vermauert oder verglast ist. Im Kern ist das Gebäude aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wobei im Keller noch ältere Teile entdeckt wurden. [1] Um 1363 herum wurde das Haus durch einen Wohnturm erweitert, den Jakob von Tirna in Auftrag gegeben hatte; hinaufführend ist noch die nachgotische Holzspindeltreppe erhalten.

Der Kaufmann Antonio von Stampa aus Graubünden verlieh dann 1561 dem Haus das heutige Aussehen: er ließ es aufstocken und mit dem Renaissance-Arkadenhof versehen, die teilweise Vermauerung fand erst im 18. Jahrhundert statt.

Die Arkadenbögen im Hof dienten früher als Pferdeunterstand, hier sind auch noch die Pferdetränken und Futterkörbe aus Metall zu sehen. An den toskanischen Säulen sind Schrammen sichtbar, sie wurden durch die Räder der Kutschen verursacht.

Die südseitig gelegenen Pawlatschen stammen aus der Zeit um 1773, die zweiarmige Treppe ist die älteste erhaltene in Wien aus dem Jahr 1565. Die frühbarocke Muttergottesstatue in Höhe des 2. Geschosses ist aus dem 18. Jahrhundert.[2] [3]

Am 5. November 1945 schlug in das Haus eine Bombe ein und verursachte schwere Schäden im östlichen Trakt.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Erinnerung an Friedrich Amerling

KopfX.png

Die Balkone zieren Schmiedeeisenarbeiten aus der Sammlung des Biedermeiermalers Friedrich Amerling, der hier gelebt hatte.

Das Porträtmedaillon zeigt ihn, die Inschrift besagt:

Der Wiener Maler
Friedrich Amerling
1803-1887
war der Sammler
dieser Schmiedearbeiten[5]

Ausgrabungen

Ausgrabungscode [6] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
200806 Mittelalter/Neuzeit Als das Haus 2008 renoviert wurde, nutzte man die Chance für Forschungen. Man stieß dabei auf einen mittelalterlichen verschütteten Entsorgungsschacht einer Latrine und einen Kanal mit Glas,- Keramik- und Metallresten.
200209 Mittelalter Im Keller des Hauses stieß 2002 man auf einen spätmittelalterlichen Raum, der gesamte Bauteil entlang der Bäckerstraße dürfte aus dieser Zeit stammen. An der südwestlichen Ecke des Areals steht ein Turm, der im 14. Jahrhundert auf Fundamente eines Turmes aus dem 13. Jahrhunderts gesetzt worden war. Die anderen Teile des Hauses dürften aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Wien - Eine Stadt stellt sich vor

Das Haus trägt das Schild Nummer 86 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".



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Quellen

  1. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 150
  2. Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 14 ff
  3. Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 36 ff.
  4. Hans Tietze, Berühmte Kunststätten, Band 67, 1918
  5. Leopold Mazakarini, Kleiner Führer durch Wien XIV, S. 21
  6. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll