Neuer Markt 9: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Haus "Zum goldenen Straußen" oder Draschkowitzhaus - Architektur und Geschichte ==
== Das Haus "Zum goldenen Straußen" oder Draschkowitzhaus - Architektur und Geschichte ==
 
[[File:Neuer Markt 9 Wien Museum Online.jpg|thumb|left|Das Haus vor 1900 <ref>Michael Frankenstein & Comp. (Fotoatelier), 1., Neuer Markt 9 (Reproduktion), vor 1900 (Aufnahme), um 1950 (Reproduktion), Wien Museum Inv.-Nr. 78079/816/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/142424/)</ref>]]
Das Haus mit einer Grundfläche von 556 m² wurde 1788 von Peter Mollner erbaut. IM 19. Jahrhundert wurde die Fassade erneuert.  
Das Haus mit einer Grundfläche von 556 m² wurde 1788 von Peter Mollner erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde die Fassade erneuert.


== Vorgängerhäuser ==
== Vorgängerhäuser ==
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=== Gedenktafel und Wohn- und Sterbehaus von Leopold Auenbrugger ===
=== Gedenktafel und Wohn- und Sterbehaus von Leopold Auenbrugger ===
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[[File:Symbol Medizin free.png|left|90px]] [[Leopold Auenbrugger]] (1784 Edler von Auenbrugg, * 19. November 1722 Graz, † 18. Mai 1809, ebenhier) wurde in Graz als Sohn eines Gastwirts geboren. Hier musste er schon früh dem Vater im Weinkeller aushelfen, dabei hatte er beobachtet, wie man durch Klopfen auf die Fässer die Menge der Befüllung feststellen konnte. Diese Beobachtung legte der spätere Mediziner auf den Menschen um - und fand damit die "Perkussionsmethode", also die Möglichkeit durch Klopfen am Brustkorb festzustellen, ob sich Wasser in der Lunge befindet. Seine Publikation "Inventum Novum" (deutsch: neue Erfindung) zu diesem Thema wurde in der medizinischen Welt gänzlich übersehen. Erst durch die Übersetzung ins Französische durch den Leibarzt Napoleons (Corvisart) erinnerte man sich 50 Jahre später daran. <ref>Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 60</ref>
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! Bild
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! Anlass/Persönlichkeit
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! Text der Tafel
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| Auenbrugger, Leopold
| Sterbehaus des Medicinae Doctor  <br />
Leopold Auenbrugger,  <br />
Edlen von Auenbrugg <br />
Erfinders der Perkussion des Brustkorbes <br />
geb. 19. Nov. 1722, gest. 18. Mai 1809 <br />
A.D. 1909 <br />
INVENTUM NOVUM
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== Ausgrabungen ==
== Ausgrabungen ==


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! Adresse
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! zeitliche Lagerung
! Beschreibung der Fundstücke
! Beschreibung der Fundstücke
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| Neuer Markt 9
| 182402
| 182402
| Urzeit/römisch
| Urzeit/römisch
| Im Jahr 1824 fand man im Kapuzinerkloster, in jenem Teil des Gartens, der zur Erweiterung der kaiserlichen Gruft einbezogen wurde, ein Ziegelgrab mit Skelett sowie zwei weitere Skelette. In den Grab fand man weiters Fibeln, Münzen und Ziegel mit Stempel, ein Armband aus Bronze, Bruchstücke von Glas- und Tongefäßen und Metallplättchen mit Reliefs.  
| Im Jahr 1824 fand man im Kapuzinerkloster, in jenem Teil des Gartens, der zur Erweiterung der kaiserlichen Gruft einbezogen wurde, ein Ziegelgrab mit Skelett sowie zwei weitere Skelette. In den Grab fand man weiters Fibeln, Münzen und Ziegel mit Stempel, ein Armband aus Bronze, Bruchstücke von Glas- und Tongefäßen und Metallplättchen mit Reliefs.  
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| Neuer Markt 9
| 200417
| 200417
| Neuzeit
| Neuzeit
| Die geplante Tiefgarage unter dem Neuen Markt erforderte neben einer Grabung auch die Bauaufnahme der unter dem Platz liegenden Keller der angrenzenden Häuser, die vom Garagenkörper beansprucht werden. Man fand altes Mauerwerk.
| Die geplante Tiefgarage unter dem Neuen Markt erforderte neben einer Grabung auch die Bauaufnahme der unter dem Platz liegenden Keller der angrenzenden Häuser, die vom Garagenkörper beansprucht werden. Man fand altes Mauerwerk.
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| Neuer Markt 9
| 191007
| 191007
| römisch
| römisch
| 1910 wurden bei der Kapuzinerkirche römische Münzen gefunden.
| 1910 wurden bei der Kapuzinerkirche römische Münzen gefunden.
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| Neuer Markt 9
| 198403
| 198403
| römisch
| römisch
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[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]
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[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]
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[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 1. Juli 2024, 06:31 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Neuer Markt 9
Konskriptionsnummer
vor 1862: 1057
vor 1821: 1121
vor 1795: 1106
Baujahr
1788
Architekten (Bau)
Peter Mollner
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das Haus "Zum goldenen Straußen" oder Draschkowitzhaus - Architektur und Geschichte

Das Haus vor 1900 [1]

Das Haus mit einer Grundfläche von 556 m² wurde 1788 von Peter Mollner erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde die Fassade erneuert.

Vorgängerhäuser

Die erste Erwähnung eines Hauses auf dem Areal ist aus dem Jahr 1406, im 16. Jahrhundert wurde es geteilt. Die eine Hälfte fiel ans Kapuzinerkloster, die andere - nach dem überraschenden Tod des minderjährigen Besitzers - an die Stadt Wien. 1570 taucht erstmals der Name "Zum goldenen Straußen" auf.

1666 erwarben Graf Nikolaus Draskovich (auch Draschkowitz) und seine Frau Christine, eine geborene Gräfin Nádasdy, das Haus. Es blieb bis in 18. Jahrhundert (1743) in Besitz der Familie.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Gedenktafel und Wohn- und Sterbehaus von Leopold Auenbrugger

Symbol Medizin free.png
Leopold Auenbrugger (1784 Edler von Auenbrugg, * 19. November 1722 Graz, † 18. Mai 1809, ebenhier) wurde in Graz als Sohn eines Gastwirts geboren. Hier musste er schon früh dem Vater im Weinkeller aushelfen, dabei hatte er beobachtet, wie man durch Klopfen auf die Fässer die Menge der Befüllung feststellen konnte. Diese Beobachtung legte der spätere Mediziner auf den Menschen um - und fand damit die "Perkussionsmethode", also die Möglichkeit durch Klopfen am Brustkorb festzustellen, ob sich Wasser in der Lunge befindet. Seine Publikation "Inventum Novum" (deutsch: neue Erfindung) zu diesem Thema wurde in der medizinischen Welt gänzlich übersehen. Erst durch die Übersetzung ins Französische durch den Leibarzt Napoleons (Corvisart) erinnerte man sich 50 Jahre später daran. [2]

Doch auch im Bereich der Psychiatrie machte sich Auenbrugger einen Namen: er verfasste Werke über Manie (1776) und Selbstmord (1783). Als Freund von Joseph Haydn widmete dieser den Töchtern Auenbruggers sechs Klavier-Sonaten. Auenbrugger selbst verfasste für Salieri das Libretto zu dessen komischer Oper "Der Rauchfangkehrer". Nach ihm ist die Auenbruggergasse im 3. Bezirk benannt.

Ausgrabungen

Ausgrabungscode [3] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
182402 Urzeit/römisch Im Jahr 1824 fand man im Kapuzinerkloster, in jenem Teil des Gartens, der zur Erweiterung der kaiserlichen Gruft einbezogen wurde, ein Ziegelgrab mit Skelett sowie zwei weitere Skelette. In den Grab fand man weiters Fibeln, Münzen und Ziegel mit Stempel, ein Armband aus Bronze, Bruchstücke von Glas- und Tongefäßen und Metallplättchen mit Reliefs.
200417 Neuzeit Die geplante Tiefgarage unter dem Neuen Markt erforderte neben einer Grabung auch die Bauaufnahme der unter dem Platz liegenden Keller der angrenzenden Häuser, die vom Garagenkörper beansprucht werden. Man fand altes Mauerwerk.
191007 römisch 1910 wurden bei der Kapuzinerkirche römische Münzen gefunden.
198403 römisch Bei Bauten zur Fernwärmeleitung wurde im April 1984 eine ca. 30 cm dicke Brand-Mörtelschicht, die römische Keramik und Ziegel enthielt, angeschnitten. Gegenüber von Haus Neuer Markt Nr. 13/ Ecke Haus 14 lagen in lockerem Erde-Schottermaterial menschliche Knochen.



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Quellen

  1. Michael Frankenstein & Comp. (Fotoatelier), 1., Neuer Markt 9 (Reproduktion), vor 1900 (Aufnahme), um 1950 (Reproduktion), Wien Museum Inv.-Nr. 78079/816/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/142424/)
  2. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 60
  3. https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll