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== Das Haus, Melker Hof - Architektur und Geschichte == | == Das Haus, Melker Hof - Architektur und Geschichte == | ||
[[File:Melkerhof Portal.jpg|thumb|Portal mit Wappen Melks]] | [[File:Melkerhof Portal.jpg|thumb|left|Portal mit Wappen Melks]] | ||
Der große Hof beherbergt vier Innenhöfe und 80 Wohnungen. Über den Portalen sind die Wappen des Stifts Melk zu finden. Der Melker Stiftskeller ist seit vielen Jahren ein berühmtes Wirtshaus. Da der Melker Hof sukzessive gewachsen ist, besteht er eigentlich aus Einzelobjekten, die gemeinsam das Areal bilden. | Der große Hof beherbergt vier Innenhöfe und 80 Wohnungen. Über den Portalen sind die Wappen des Stifts Melk zu finden. Der Melker Stiftskeller ist seit vielen Jahren ein berühmtes Wirtshaus. Da der Melker Hof sukzessive gewachsen ist, besteht er eigentlich aus Einzelobjekten, die gemeinsam das Areal bilden. | ||
Einer dieser Teile wurde zwischen 1769 und 1794 von Josef | Einer dieser Teile wurde zwischen 1769 und 1794 von [[Josef Ignaz Gerl]] erbaut.<ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1070.htm</ref> | ||
Der einst als "Urbetsche Haus" bekannte Melker Hof war ab 1438 in Besitz von Adam Dietram, der es 1439 an das Stift Melk verkaufte. Die erste Kapelle, die 1773 durch die Kapelle "Mariae Himmelfahrt" von Josef | Der einst als "Urbetsche Haus" bekannte Melker Hof war ab 1438 in Besitz von Adam Dietram, der es 1439 an das Stift Melk verkaufte. Die erste Kapelle, die 1773 durch die Kapelle "Mariae Himmelfahrt" von [[Josef Ignaz Gerl]] ersetzt wurde, stammte aus dem Jahr 1510 und war der Maria Assumptio gewidmet. Sie wurde 1514 geweiht. 1631 erweiterte das Stift den Besitz um das Haus von Hanns Rösch, beide Häuser wurde 1639 zu einem mit Türmen versehenen Haus verbaut. Während der Türkenbelagerung 1683 dienten diese Türme dazu, die vor Wien lagernden Türken zu beobachten. | ||
1772 fand eine neuerliche Erweiterung statt, Abt Urban kaufte von Michael Asperl ein Bäckershaus, der erfolgte Umbau machte nun den Melkerhof zu einem stattlichen Gebäude. | 1772 fand eine neuerliche Erweiterung statt, Abt Urban kaufte von Michael Asperl ein Bäckershaus, der erfolgte Umbau machte nun den Melkerhof zu einem stattlichen Gebäude. | ||
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Am 10.9.1944 schlug in den Hof eine Bombe ein, die im Bereich des vierten Hofes schwere Schäden anrichtete. Es starben dabei zehn Hausbewohner, an die eine im zweiten Hof angebrachte Gedenktafel erinnert. | Am 10.9.1944 schlug in den Hof eine Bombe ein, die im Bereich des vierten Hofes schwere Schäden anrichtete. Es starben dabei zehn Hausbewohner, an die eine im zweiten Hof angebrachte Gedenktafel erinnert. | ||
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Der Intendant des Wiener Hoftheaters, Leopold Baron [[Hofmann, Leopold|Hofmann]], (* 4. Mai 1822 in Wien; † 24. Oktober 1885 ebenhier) starb am 24. Oktober 1885 in diesem Haus. | Der Intendant des Wiener Hoftheaters, Leopold Baron [[Hofmann, Leopold|Hofmann]], (* 4. Mai 1822 in Wien; † 24. Oktober 1885 ebenhier) starb am 24. Oktober 1885 in diesem Haus. | ||
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=== Geburts- und Wohnhaus des Chirurgen Franz Xaver Rudtorffer === | === Geburts- und Wohnhaus des Chirurgen Franz Xaver Rudtorffer === | ||
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Hier wurde auch der Chirurg [[Franz Xaver Rudtorffer (* 8. Februar 1760 Stadt 103 (1, Melker Hof), † 13. Februar 1833 Wien) geboren, der 1817 unter dem Titel "Armamentarium chirurgicum selectum, oder Abbildung und Beschreibung der vorzüglichsten älteren und neueren chirurgischen Instrumente" sein Hauptwerk veröffentlichte. <ref>Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5, Ru - Z, Kremayr und Scheriau/Orac, Wien, 2004, S.11</ref> | |||
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[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]] | [[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]] | ||
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Diese Seite zeigt das in Österreich unter der Nummer 40843 denkmalgeschützte Objekt. | |||
== Quellen == | == Quellen == |
Aktuelle Version vom 18. Dezember 2024, 10:11 Uhr
- Bezirk
- 1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Mölker Steig 4
- =Schreyvogelgasse 4
- =Schottengasse 3/3A
- Konskriptionsnummer Stadt
- vor 1862: 103
- vor 1847: 111
- vor 1821: 111
- vor 1795: 96, 97, 98
- Baujahr
- 1483 / Instandsetzung, Aufstockung: 1862
- Architekten (Bau)
- unbekannt / Instandsetzung, Aufstockung: Franz Schlierholz
Das Haus, Melker Hof - Architektur und Geschichte
Der große Hof beherbergt vier Innenhöfe und 80 Wohnungen. Über den Portalen sind die Wappen des Stifts Melk zu finden. Der Melker Stiftskeller ist seit vielen Jahren ein berühmtes Wirtshaus. Da der Melker Hof sukzessive gewachsen ist, besteht er eigentlich aus Einzelobjekten, die gemeinsam das Areal bilden.
Einer dieser Teile wurde zwischen 1769 und 1794 von Josef Ignaz Gerl erbaut.[1]
Der einst als "Urbetsche Haus" bekannte Melker Hof war ab 1438 in Besitz von Adam Dietram, der es 1439 an das Stift Melk verkaufte. Die erste Kapelle, die 1773 durch die Kapelle "Mariae Himmelfahrt" von Josef Ignaz Gerl ersetzt wurde, stammte aus dem Jahr 1510 und war der Maria Assumptio gewidmet. Sie wurde 1514 geweiht. 1631 erweiterte das Stift den Besitz um das Haus von Hanns Rösch, beide Häuser wurde 1639 zu einem mit Türmen versehenen Haus verbaut. Während der Türkenbelagerung 1683 dienten diese Türme dazu, die vor Wien lagernden Türken zu beobachten.
1772 fand eine neuerliche Erweiterung statt, Abt Urban kaufte von Michael Asperl ein Bäckershaus, der erfolgte Umbau machte nun den Melkerhof zu einem stattlichen Gebäude.
Am 30. Juli 1862 tobte ein Feuer und zerstörte dabei das hofseitig gelegene Dach. Im Zuge der Reparaturarbeiten wurde ein viertes Geschoss aufgesetzt.
Gedenktafel
Am 10.9.1944 schlug in den Hof eine Bombe ein, die im Bereich des vierten Hofes schwere Schäden anrichtete. Es starben dabei zehn Hausbewohner, an die eine im zweiten Hof angebrachte Gedenktafel erinnert.
Bombenopfer des Melkerhofes
vom 10. September 1944
Baumgartner Alois - Kurzbauer Karo
19.9.1872 - 14.6.1886
Hiemesch Martha - Leuthner Anna
12.6.1864 - 19.6.1890
Kotschy Alfred - Schneider Josef
13.11.1889 - 5.7.1893
Krammer Anna - Schneider Maria
22.1.1897 - 3.1.1921
Kurzbauer Hein. - Endres Martin
11.11.1911 - 26.9.1882
R.I.P
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohn- und Sterbehaus des Diplomaten und Intendanten von Leopold Hofmann
Der Intendant des Wiener Hoftheaters, Leopold Baron Hofmann, (* 4. Mai 1822 in Wien; † 24. Oktober 1885 ebenhier) starb am 24. Oktober 1885 in diesem Haus.
Geburts- und Wohnhaus des Chirurgen Franz Xaver Rudtorffer
Hier wurde auch der Chirurg [[Franz Xaver Rudtorffer (* 8. Februar 1760 Stadt 103 (1, Melker Hof), † 13. Februar 1833 Wien) geboren, der 1817 unter dem Titel "Armamentarium chirurgicum selectum, oder Abbildung und Beschreibung der vorzüglichsten älteren und neueren chirurgischen Instrumente" sein Hauptwerk veröffentlichte. [2]
Wien - Eine Stadt stellt sich vor
Der Melker Hof trägt das Schild Nummer 58 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".
Bild | Text der Tafel |
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Melkerhof 1769 - 1774 |
Ansichten alt und neu
- Blick in den Innenhof einst und jetzt
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Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/1070.htm
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5, Ru - Z, Kremayr und Scheriau/Orac, Wien, 2004, S.11