Bäckerstraße 11: Unterschied zwischen den Versionen

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__TOC__


== Alte Universität, eigentlich Neue Aula, Akademie der Wissenschaften - Architektur und Geschichte ==
== Alte Universität, eigentlich Neue Aula, Akademie der Wissenschaften - Architektur und Geschichte ==
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Die Front des Hauses auf Seite des Platzes ist durch zwei Brunnennischen und eine Loggia, die auf sechs Säulen ruht, gekennzeichnet.  
Die Front des Hauses auf Seite des Platzes ist durch zwei Brunnennischen und eine Loggia, die auf sechs Säulen ruht, gekennzeichnet.  
== Brunnen Knabe mit Delfin ==
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!<span style="color:#ffffff"> THEMA: Wandzierbrunnen Knabe mit Delfin </span>
!<span style="color:#ffffff"> '''was ist hier zu finden'''</span>
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'''Datierung''': 1755?<br />
'''Künstler''': Franz Joseph Lenzbauer?<br />
Die Brunnen zeigen das Motiv "Knabe mit Delfin", der Erschaffer der Werke ist nicht gesichert, vermutet wird Franz Joseph Lenzbauer.<br />
<br />
Der linke Brunnen zeigt einen Knaben mit einem Schwert, der auf dem wasserspeienden Delphin reitet. Der Felssockel ist mit Blättern, einer Schlange und einem Frosch geschmückt. <br />
<br />
Der rechte Brunnen besteht ebenfalls aus einem Delphin, der Junge, der ihn reitet, hält einen Dreizack in beiden Händen. Der Felssockel ist mit Schildkröten und Echsen bestückt. <ref>https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Wandzierbrunnen_Knabe_mit_Delfin</ref>
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[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]


== Die Hohe Schule ==
== Die Hohe Schule ==
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So entstand durch zahlreiche Umbauten und Integration alter Häuser der Universitätsplatz (ehemals Jesuitenplatz).
So entstand durch zahlreiche Umbauten und Integration alter Häuser der Universitätsplatz (ehemals Jesuitenplatz).
[[Datei:Bibliothek Akademie der Wissenschaften DSC 6397w ps.jpg|thumb|250 px|Der Bibliothekssaal]]
[[Datei:Bibliothek Akademie der Wissenschaften DSC 6397w ps.jpg|thumb|250 px|left|Der Bibliothekssaal]]
1773 wurde der Orden der Jesuiten, wie alle anderen Bruderschaften, durch Kaiser Joseph II. aufgehoben. Die Universitätseinrichtungen wurden verstaatlicht.  
1773 wurde der Orden der Jesuiten, wie alle anderen Bruderschaften, durch Kaiser Joseph II. aufgehoben. Die Universitätseinrichtungen wurden verstaatlicht.  


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1848, während der Revolution, war hier das Hauptquartier der akademischen Legion, bis 1856 stand das Gebäude als Kaserne der kaiserlichen Armee zur Verfügung.
1848, während der Revolution, war hier das Hauptquartier der akademischen Legion, bis 1856 stand das Gebäude als Kaserne der kaiserlichen Armee zur Verfügung.
    
    
Seit 1857 ist hier die Akademie der Wissenschaften.<ref>Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Czeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 13</ref>
Seit 1857 ist hier die Akademie der Wissenschaften.<ref>Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Chen Armee zur Verfügung.
  zeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 13</ref>


=== Medizinische Studien ===
=== Medizinische Studien ===


[[File:Symbol Medizin free.png|left|90px]]Als 1365 die Universität in Wien gegründet wurde, stand noch die humanistische Bildung im Vordergrund.  
[[File:Symbol Medizin free.png|left|90px]]
Als 1365 die Universität in Wien gegründet wurde, stand noch die humanistische Bildung im Vordergrund.  


1394 jedoch wurde [[Galeazzo di Santa Sofia]] aus Padua nach Wien berufen, damit änderte sich das Spektrum der Universität. Galeazzo hielt ab 1404 Anatomievorlesungen ab und führte die ersten Sektionen durch, damals nur an hingerichteten Straftätern, etwas anderes erlaubte die Kirche nicht. Die Leichenöffnungen veranstaltete er als öffentliches Spektakel, gegen Eintrittsgeld konnten Studenten und andere Zuschauer zusehen, mit den Einnahmen wurden einerseits der Henker, die Bestattung, die Messe und die Mahlzeit mit Bier oder Wein bezahlt, andererseits finanzierte er damit ein Fakultätssiegel und ein Szepter für die Promotionen.
1394 jedoch wurde [[Galeazzo di Santa Sofia]] aus Padua nach Wien berufen, damit änderte sich das Spektrum der Universität. Galeazzo hielt ab 1404 Anatomievorlesungen ab und führte die ersten Sektionen durch, damals nur an hingerichteten Straftätern, etwas anderes erlaubte die Kirche nicht. Die Leichenöffnungen veranstaltete er als öffentliches Spektakel, gegen Eintrittsgeld konnten Studenten und andere Zuschauer zusehen, mit den Einnahmen wurden einerseits der Henker, die Bestattung, die Messe und die Mahlzeit mit Bier oder Wein bezahlt, andererseits finanzierte er damit ein Fakultätssiegel und ein Szepter für die Promotionen.
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Galeazzo starb 1427 an der Pest, in Wien ist jedoch sein Gestalt noch heute zu finden: Am Singertor des [[Die Süd-Seite#Das Singertor|Stephansdoms]] ist er als Stifter abgebildet.
Galeazzo starb 1427 an der Pest, in Wien ist jedoch sein Gestalt noch heute zu finden: Am Singertor des [[Die Süd-Seite#Das Singertor|Stephansdoms]] ist er als Stifter abgebildet.
== Brunnen Knabe mit Delfin ==
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 300px  perrow = 2  caption = "Künstler: Franz Joseph Lenzbauer?; Datierung: 1755">
Image:Dr. Ignaz Seipel-Platz Wien 20091006 012.JPG|Knabe mit Schwert
Image:Dr. Ignaz Seipel-Platz Wien 20091006 013.JPG|Knabe mit Dreizack
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Die Brunnen zeigen das Motiv "Knabe mit Delfin", der Erschaffer der Werke ist nicht gesichert, vermutet wird Franz Joseph Lenzbauer.
Der linke Brunnen zeigt einen Knaben mit einem Schwert, der auf dem wasserspeienden Delphin reitet. Der Felssockel ist mit Blättern, einer Schlange und einem Frosch geschmückt.
Der rechte Brunnen besteht ebenfalls aus einem Delphin, der Junge, der ihn reitet, hält einen Dreizack in beiden Händen. Der Felssockel ist mit Schildkröten und Echsen bestückt. <ref>https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Wandzierbrunnen_Knabe_mit_Delfin</ref>


== Die Akademie der Wissenschaften ==
== Die Akademie der Wissenschaften ==
[[File:100 Schilling Eugen Boehm von Bawerk reverse.jpg|thumb|Die Alte Universität auf der 100 Schilling-Note]]
[[Datei:BERMANN(1880) p0455 Plan der Wiener Universität und Studentenquartiere.jpg|mini|left|Plan des  
[[Datei:BERMANN(1880) p0455 Plan der Wiener Universität und Studentenquartiere.jpg|mini|left|Plan des  
Universitätsviertels (aus Bermann: Alt- und Neu-Wien, 1880)]]
Universitätsviertels (aus Bermann: Alt- und Neu-Wien, 1880)]]
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Die Forscher, die hier tätig waren, setzten neue Maßstäbe im Bereich der Physik und Meteorologie, hier wurde das erste Institut für Radiumforschung gegründet und die Weltumseglung der "Novara" geplant.  
Die Forscher, die hier tätig waren, setzten neue Maßstäbe im Bereich der Physik und Meteorologie, hier wurde das erste Institut für Radiumforschung gegründet und die Weltumseglung der "Novara" geplant.  
   
   
Heute besteht die Einrichtung aus 1.300 Mitarbeitern, 27 Forschungseinrichtungen in ganz Österreich und einem Budget von 97 Mio. Euro.  
Heute besteht die Einrichtung aus 1.300 Mitarbeitern, 27 Forschungseinrichtungen in ganz Österreich und einem Budget von 97 Mio. Euro.
 
=== Büsten in der Aula ===
 
Rund um die Säulenhalle befinden sich Büsten von Wissenschaftlern, Präsidenten und Förderern der Akademie.
 
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 7  caption = "Büsten">
File:Alfred von Arneth - Bust in the aula of the academy of Sciences, Vienna - hu -8539.jpg|Alfred von Arneth, Historiker, Präsident 1879 - 1897
File:Andreas von Baumgartner - Bust in the Aula of the Academy of Sciences, Vienna - hu -8551.jpg|Andreas von Baumgartner, Physiker, Präsident 1851 - 1865
File:Eduard Suess - Bust in the Aula of the Academy of Sciences, Vienna - hu - 8495.jpg|Eduard Suess, Geologe, Präsident 1898 - 1911
File:Carl von Rokitansky, Pathologist, bust in the aula of the Academy of Sciencis, Vienna - hu - 8541.jpg|Carl Freiherr von Rokitansky, Pathologischer Anatom, Präsident 1869 - 1878
</gallery>
 
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 7  caption = "Büsten">
File:Ferdinand Hochstetter, Anatom - Bust in the Aula of the Academy of Sciences, Vienna - hu -8575.jpg|Ferdinand Hochstetter, Anatom, Wirkliches Mitglied 1911 - 1954
File:Joseph von Hammer-Purgstall - Bust in the Austrian Academy of Science, Vienna - hu - 8565.jpg|Joseph von Hammer-Purgstall, Präsident 1847 - 1849
File:Joseph Johann von Littrow, Balneologist - Bust in the Aula of the Academy of Sciences, Vienna - hu - 8594.jpg|Joseph Johann von Littrow, Balneologe
File:Josef Seegen, bust in the aula of the academy of sciensces, Vienna - hu - 8580.jpg|Josef Seegen
</gallery>
 
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 7  caption = "Büsten">
File:Archduke Eugen of Austria - Bust in the aula of the academy of Sciences, Vienna - hu -8648.jpg|Erzherzog Eugen
File:Archduke Rainer of Austria - Bust in the Aula of the Academy of Sciences, Vienna - hu -8492.jpg|Erzherzog Rainer von Österreich
File:Josef Treitl, Handelsmann und Mäzen der Akademie der Wissenschaften - Bust in the aula of the academy - hu -8569.jpg|Josef Treitl, Handelsmann und Mäzen
File:Hans Przibram Akademie der Wissenschaften.jpg|Hans Przibram, 1874 - 1944
</gallery>
 
Neben der Büste von Przibram findet sich eine Tafel mit folgendem Text:
''Hans Przibram (1874–1944) war 1902 einer der Gründer und bis 1938 einer der Leiter der Biologischen Versuchsanstalt (BVA) im Wiener Prater, einer der weltweit ersten Forschungseinrichtungen für experimentelle Biologie. 1914 erhielt die kaiserliche Akademie der Wissenschaften die BVA als Schenkung. Der Zoologe Przibram wurde dadurch zu einem ihrer größten Förderer. Nach dem 'Anschluss' 1938 wurde er 'rassisch' verfolgt und von der Akademie seiner Funktion enthoben. Hans Przibram starb 1944 im Ghetto/KZ Theresienstadt.


== Gedenktafel ==
== Gedenktafel ==


{| class="wikitable" width="100%"
In der Akademie der Wissenschaften finden sich einige Gedenktafeln.
! Bild
 
! Anlass/Persönlichkeit
<gallery mode="packed-hover" widths = 250px  heights = 250px  perrow = 2  caption = "Gedenktafel Franz Miklosich">
! Text der Tafel
Image:Wien01 Dr.-Ignaz-Seipel-Platz002 ÖAW 2018-08-26 GuentherZ GD Miklosich 1031.jpg
|-
Image:GT Franz Miklosich Text.jpg
| [[File:Wien01 Dr.-Ignaz-Seipel-Platz002 ÖAW 2018-08-26 GuentherZ GD Miklosich 1031.jpg|250px]]
</gallery>
| Franz von Miklosich
 
| Franciscus Eques de Miklosich<br />
<gallery mode="packed-hover" widths = 250px  heights = 250px  perrow = 2  caption = "Gedenktafel NS Opfer unter den Mitgliedern">  
MDCCCXIII - MDCCCLXXXXI<br />
Image:Wien01 Dr.-Ignaz-Seipel-Platz002 ÖAW 2018-08-26 GuentherZ GD NS-Opfer 1033.jpg
huius academiae socius<br />
Image:GT NS Opfer ÖAW Text.jpg
linguram litterarumque slavicarum inverstigator<br />
</gallery>
cunctis aevi aequalibus opere preastans
 
<br />
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 300px perrow = 2  caption = "Gedenktafel Joseph Treitl und die Normaluhr">  
|-
Image:AT-119587 Treitl-Clock in the aula of the academy of Sciences, Vienna 8659.jpg
| [[File:AT-119587 Treitl-Clock in the aula of the academy of Sciences, Vienna 8659.jpg|250px]]
Image:GT Joseph Treitl Text.jpg
Joseph Treitl  
</gallery>
| Dem Andenken ihres<br />
 
Förderers<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==
Joseph Treitl<br />
 
Die kaiserliche Akademie<br />
Das Haus trägt das Schild Nummer 24 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]". <ref>Wiener Tourismusverband: Wien von A-Z. Wien, 1981. S. 13</ref>
der Wissenschaften<br />
 
MCMI
<gallery mode="packed-hover" widths = 250px  heights = 250px  perrow = 2  caption = "Wien von A - Z, 24">  
----
Image:Akademie der Wissenschaften Eingangsportal.jpg
Joseph Treitl<br />
Image:A-Z Akademie der Wissenschaften Text .jpg
Uhrenfreund, Gemeinderat, Mäzen<br />
</gallery>
Am 8. Jänner 1804 in Wien-Wieden als Sohn eines Eisenhändlers geboren, wurde Treitl, Bürger von<br />
 
Wien als Handelsmann, 1848 in den Wiener Gemeindeausschuss berufen. Durch 36 Jahre blieb er <br />
== Alte Ansichten ==
Mitglied der Wiener Stadtvertretung, wobei er insbesondere in der Finanzsektion tätig war. 1874 erhielt<br />
 
Treitl das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens. Er starb in Wien am 23. Jänner 1895. Die Tretil-<br />
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 7  caption = "Akademie der Wissenschaften Außen">  
straße in Wien IV. trägt seinen Namen.<br />
Image:ÖAW 1 Wien Museum Online.jpg|Blick um 1910<ref>Ernst Graner (Aquarellist), Brüder Kohn KG (B. K. W. I.) (Hersteller), Wien. - Akademie der Wissenschaften., um 1910, Wien Museum Inv.-Nr. 157932, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/303039/)</ref>
Der WIener Bürgermeister Dr. Cajetan Felder - ein Schmetterlingskundler von Rang und wirkliches<br />
Image:ÖAW 2 Wien Museum Online.jpg|Blick um 1910<ref>Brüder Kohn KG (B. K. W. I.) (Hersteller), Wien, I. Akademie der Wissenschaften., um 1910, Wien Museum Inv.-Nr. 71273/12, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/459017/)</ref>
Mitglied der Akademie der Wissenschaften - zeichnet in seinen "Erinnerungen" einige Eigenheiten dieses<br />
Image:ÖAW 4 Wien Museum Online.jpg|ÖAW, um 1870<ref>Miethke & Wawra (Fotograf, Verleger), 1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften , um 1870 fraglich, Wien Museum Inv.-Nr. 14807, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78734/)</ref>
"durch und durch ehrenhaften, humanen, verständigen, aber höchst sparsamen Mannes."<br />
Image:ÖAW 6 Wien Museum Online.jpg|ÖAW, um 1822 <ref>Jakob Alt (Künstler), I. Dr. Ignaz Seipel-Platz, um 1822, Wien Museum Inv.-Nr. 105331, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/180242/)</ref>
Doch hat Treitl ein Vermögen von rund 1.430 Millionen Gulden hinterlassen, zu dessen <br />
</gallery>
Universalerbin er die Akademie der Wissenschaften eingesetzt hat. Die Erträgnisse kommen dieser noch <br />
 
heute zugute und werden der Widmung gemäß zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet.<br />
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 7  caption = "Akademie der Wissenschaften Innen">  
Um das Andenken ihres Mäzens zu ehren, hat die Akademie der Wissenschaften unter anderem diese<br />
Image:ÖAW 3 Wien Museum Online.jpg|Innenansicht: Aula, um 1905 <ref>Bruno Reiffenstein (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Aula der alten Universität - Innenansicht - Festsaal, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 185158/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/363228/)</ref>
NORMALUHR<br />
Image:ÖAW 5 Wien Museum Online.jpg|Innenansicht: Treppenhaus<ref>August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Treppenhaus, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/2, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99575/)</ref>
anbringen lassen, - ein vielleicht etwas ungewöhnlicher Akt, dessen Sinnhaftigkeit jedoch aus einer für<br />
Image:ÖAW 7 Wien Museum Online.jpg|Innenansicht: Eingang in den großen Saal <ref>August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Eingang in den großen Saal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/4, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99570/)</ref>
Treitl charakteristischen Anekdote hervorgeht. Felder berichtet:<br />
Image:ÖAW 8 Wien Museum Online.jpg|Innenansicht: Der große Saal um 1900<ref>August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Großer Saal mit Blick zum Eingang , um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/3, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78162/)</ref>
"... die Mittagsstunde fand ihn stets auf dem Universitätsplatz [der heutige Dr.-Ignaz-Seipel-Platz vor der <br />
</gallery>
Akademie], wo er mit ein paar anderen Uhrenfexen des astronomischen Mittagszeichens von der <br />
Sternwarte harrte. Als ich ihm zu Gemüte führte, wie er sich bei seinem Alter so Wind, Schnee und Regen <br />
aussetzen könne, da ja seine Uhren, wie er selbst erklärte, untrüglich seien, bedeutete er mir lächelnd: <br />
"Ja, glauben Sie, dass ich hingehe, um meine Uhren zu regulieren? Ich kontrolliere die Uhr der Sternwarte,<br />
die auch dann und wann um ein oder zwei Sekunden variiert. "
|-
| [[File:Wien01 Dr.-Ignaz-Seipel-Platz002 ÖAW 2018-08-26 GuentherZ GD NS-Opfer 1033.jpg|250px]]
| Akademie der Wissenschaften, NS-Opfer
| Zum Gedenken<br />
an die Opfer des Natrionalsozialismus<br />
unter den Mitgliedern<br />
und den Angehörigen<br />
der Akademie der Wissenschaften<br />
Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />
März 2013<br />
|}




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[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Schulen und Universitäten]]
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[[Kategorie:Architekten:Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey]]
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[[Kategorie:Medizin in Wien]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]
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[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 18:59 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Bäckerstraße 12
=Sonnenfelsgasse 12
=Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2
=Windhaaggasse 2
Konskriptionsnummer
vor 1862: 756
vor 1821: 802
vor 1795: 779
Baujahr
1753
Architekten (Bau)
Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Alte Universität, eigentlich Neue Aula, Akademie der Wissenschaften - Architektur und Geschichte

Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey erbaute, mit Unterstützung durch Dietrich von Enzenhofer, im Auftrag von Maria Theresia 1753 die Neue Aula der Alten Universität. Sie bot Platz für vier Fakultäten und die Universitätssternwarte.

Die Front des Hauses auf Seite des Platzes ist durch zwei Brunnennischen und eine Loggia, die auf sechs Säulen ruht, gekennzeichnet.

Die Hohe Schule

1237 wurde die „Hohe Schule“ von Kaiser Friedrich II. als Bürgerschule gegründet. Unter Albrecht III. (1389) wurde die Universität in teilweise neu erbauten Gebäuden gegenüber den Dominikanern untergebracht. Während der Zeit der Ersten Türkenbelagerung verfiel das Haus zusehends, bis Kaiser Ferdinand 1623 entschied, die Jesuiten mit einer Neuorganisation zu beauftragen: Er schenkte den Jesuiten das Areal oberhalb der Bäckerstraße, mit der Auflage, hier nicht nur die Universität, sondern auch das Kollegium und eine Kirche entsprechend zu gestalten.

So entstand durch zahlreiche Umbauten und Integration alter Häuser der Universitätsplatz (ehemals Jesuitenplatz).

Der Bibliothekssaal

1773 wurde der Orden der Jesuiten, wie alle anderen Bruderschaften, durch Kaiser Joseph II. aufgehoben. Die Universitätseinrichtungen wurden verstaatlicht.

1774 wurde das Haus so beschrieben:

Symbol Medizin free.png

Das Gebäude hat zur ebenen Erde einen großen Vorplatz, in welchem sich 20 große Säulen befinden, die das mittlere Gewölbe unterstützen. Von diesem Platze kommt man über drey Hauptstiegen in den großen Saal, die übrigen Kollegien, die vereinigte Akademie der bildenden Künste, und die Sternwarte; zu ebener Erde aber in die Hörsäle der Arzney- und Wundarzneywissenschaft, und das besondere Versammlungs- und Prüfungszimmer der medizinischen Fakultät. Unter diesen Sälen verdient das anatomische Theater, und das chemische Laboratorium, besonders angemerkt zu werden.“ [1]

Ebenfalls beschrieben werden das vergoldete Brustbild von Gerard van Swieten, der hier mit seinem Wappen verewigt wurde, und die zahlreichen anatomischen Präparate, die sich hier befanden.

Verwendung als Kaserne

1848, während der Revolution, war hier das Hauptquartier der akademischen Legion, bis 1856 stand das Gebäude als Kaserne der kaiserlichen Armee zur Verfügung.

Seit 1857 ist hier die Akademie der Wissenschaften.[2]

Medizinische Studien

Symbol Medizin free.png

Als 1365 die Universität in Wien gegründet wurde, stand noch die humanistische Bildung im Vordergrund.

1394 jedoch wurde Galeazzo di Santa Sofia aus Padua nach Wien berufen, damit änderte sich das Spektrum der Universität. Galeazzo hielt ab 1404 Anatomievorlesungen ab und führte die ersten Sektionen durch, damals nur an hingerichteten Straftätern, etwas anderes erlaubte die Kirche nicht. Die Leichenöffnungen veranstaltete er als öffentliches Spektakel, gegen Eintrittsgeld konnten Studenten und andere Zuschauer zusehen, mit den Einnahmen wurden einerseits der Henker, die Bestattung, die Messe und die Mahlzeit mit Bier oder Wein bezahlt, andererseits finanzierte er damit ein Fakultätssiegel und ein Szepter für die Promotionen.

Auch führte er Exkursionen in die Natur, sogenannte "Herbulationen", ein, denn seiner Meinung nach konnten Heilkräuter nur so - und nicht aus Büchern - erkannt werden.

Galeazzo starb 1427 an der Pest, in Wien ist jedoch sein Gestalt noch heute zu finden: Am Singertor des Stephansdoms ist er als Stifter abgebildet.

Brunnen Knabe mit Delfin

Die Brunnen zeigen das Motiv "Knabe mit Delfin", der Erschaffer der Werke ist nicht gesichert, vermutet wird Franz Joseph Lenzbauer.

Der linke Brunnen zeigt einen Knaben mit einem Schwert, der auf dem wasserspeienden Delphin reitet. Der Felssockel ist mit Blättern, einer Schlange und einem Frosch geschmückt.

Der rechte Brunnen besteht ebenfalls aus einem Delphin, der Junge, der ihn reitet, hält einen Dreizack in beiden Händen. Der Felssockel ist mit Schildkröten und Echsen bestückt. [3]

Die Akademie der Wissenschaften

Plan des Universitätsviertels (aus Bermann: Alt- und Neu-Wien, 1880)

Durch ein Patent Kaiser Ferdinands I. erfolgte am 14.5.1847 die Gründung der Akademie der Wissenschaften. Der Onkel des Kaisers, Erzherzog Johann, wurde als Kurator eingesetzt, der in den Statuten bereits damals festlegte, dass innerhalb der Akademie die Freiheit der Rede und der Schrift gelte. Damit hatte er die Zensur des Vormärz außer Kraft gesetzt. Zu Anfang tagte der Verein im Polytechnischen Institut (die heutige Technische Universität), 1857 fand dann die Übersiedlung in das damals neue Gebäude am Universitätsplatz (heute: Dr.-Ignaz-Seipel-Platz) statt.

Die Forscher, die hier tätig waren, setzten neue Maßstäbe im Bereich der Physik und Meteorologie, hier wurde das erste Institut für Radiumforschung gegründet und die Weltumseglung der "Novara" geplant.

Heute besteht die Einrichtung aus 1.300 Mitarbeitern, 27 Forschungseinrichtungen in ganz Österreich und einem Budget von 97 Mio. Euro.

Büsten in der Aula

Rund um die Säulenhalle befinden sich Büsten von Wissenschaftlern, Präsidenten und Förderern der Akademie.

Neben der Büste von Przibram findet sich eine Tafel mit folgendem Text: Hans Przibram (1874–1944) war 1902 einer der Gründer und bis 1938 einer der Leiter der Biologischen Versuchsanstalt (BVA) im Wiener Prater, einer der weltweit ersten Forschungseinrichtungen für experimentelle Biologie. 1914 erhielt die kaiserliche Akademie der Wissenschaften die BVA als Schenkung. Der Zoologe Przibram wurde dadurch zu einem ihrer größten Förderer. Nach dem 'Anschluss' 1938 wurde er 'rassisch' verfolgt und von der Akademie seiner Funktion enthoben. Hans Przibram starb 1944 im Ghetto/KZ Theresienstadt.

Gedenktafel

In der Akademie der Wissenschaften finden sich einige Gedenktafeln.

Wien - Eine Stadt stellt sich vor

Das Haus trägt das Schild Nummer 24 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor". [4]

Alte Ansichten



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Quellen

  1. k.A.: Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens, Verlag Joseph Edler von Kurzböck, Wien, 1779, S. 67 f.
  2. Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Chen Armee zur Verfügung. zeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 13
  3. https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Wandzierbrunnen_Knabe_mit_Delfin
  4. Wiener Tourismusverband: Wien von A-Z. Wien, 1981. S. 13
  5. Ernst Graner (Aquarellist), Brüder Kohn KG (B. K. W. I.) (Hersteller), Wien. - Akademie der Wissenschaften., um 1910, Wien Museum Inv.-Nr. 157932, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/303039/)
  6. Brüder Kohn KG (B. K. W. I.) (Hersteller), Wien, I. Akademie der Wissenschaften., um 1910, Wien Museum Inv.-Nr. 71273/12, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/459017/)
  7. Miethke & Wawra (Fotograf, Verleger), 1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften , um 1870 fraglich, Wien Museum Inv.-Nr. 14807, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78734/)
  8. Jakob Alt (Künstler), I. Dr. Ignaz Seipel-Platz, um 1822, Wien Museum Inv.-Nr. 105331, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/180242/)
  9. Bruno Reiffenstein (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Aula der alten Universität - Innenansicht - Festsaal, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 185158/1, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/363228/)
  10. August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Treppenhaus, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/2, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99575/)
  11. August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Eingang in den großen Saal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/4, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99570/)
  12. August Stauda (Fotograf), 1., Dr.-Ignaz Seipel-Platz 2 - Akademie der Wissenschaften - Großer Saal mit Blick zum Eingang , um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 105274/3, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78162/)