Am Hof 13: Unterschied zwischen den Versionen

Aus City ABC

Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(42 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<mockingbird.Aside no-header>
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header>
<mockingbird.image wiki="Schulhof 8.jpg"  />
<mockingbird.content>
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span>
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span>
;Aliasadressen
: =[[Am Hof]] 13
: =[[Parisergasse]] 1
: =[[Schulhof]] 8
; Konskriptionsnummer
: vor 1862: '''420 '''
: vor 1821: '''235'''
: vor 1795: '''235'''
; Baujahr
: 1671
; Architekten (Bau)
: k.A.
</mockingbird.content>
<mockingbird.map coordinates="48.21121536644499, 16.369077597586514">
<mockingbird.on-map coordinates="48.21121536644499, 16.369077597586514" type="marker" />
</mockingbird.map>
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" />
</mockingbird.aside>
__TOC__


{| border="1" cellspacing="5" cellpadding="2" style="border-color:#00cccc; border-width:2px;border-style:dashed;background-color:#ffffff;text-align:left;width:inherit;empty-cells:hide;border-collapse:default;"
== Das Palais Collalto - Architektur und Geschichte ==
|-style="background-color:#c7c7c7;color:#00cccc;font-size:120%" class="Verlauf"
! width="10%" colspan="2"| Grund-Information
|-style="text-align:center;"


|colspan="2"|[[datei:Hof z04.JPG{{!}}150px]]
Das Collaltopalais wurde 1671 erbaut, auf Seite des Platzes Am Hof zeigt es eine barocke Fassade (die anderen Seiten sind klassizistisch). Zwischen dem Haus und der Kirche wurde eine Verbindung mittels Schwippbogen hergestellt, sodass ein Durchgang entstand, der noch heute vorhanden ist.  
Collaltopalais
|-
|style="background-color:#f1f1f1;width=15%" | Aliasadressen
|style="background-color:#f1f1f1;" | =[[Am Hof]] 13, =[[Parisergasse]] 1, =[[Schulhof]] 3
|-
|style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer
|style="background-color:#ffffff;" | 420
|-
|style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr
|style="background-color:#f1f1f1;" | 1671
|-
|style="background-color:#ffffff;" | Architekt
|style="background-color:#ffffff;" | -
|}


== Vorgängerhäuser ==


== Das Palais Collalto - Architektur und Geschichte ==
Nach der Vertreibung der Juden 1442 stand hier (Stadt 420) das Herberghaus, auch „Zum Elend“ genannt, es war für die Aufnahme von Fremden bestimmt (ähnlich einem heutigen Asylantenhaus).


Nach der Vertreibung der Juden 1442 stand hier das Herberghaus, auch „Zum Elend“ genannt, es war für die Aufnahme von Fremden bestimmt (ähnlich einem heutigen Asylantenhaus). 1560 erhielten es die Jesuiten, um ein Konvikt für adelige Jungen zu errichten, 1611 kauften es die Stände, bis der Grund 1671 in Besitz der Familie Collalto gelang.  
1521 besaß der Ratsherr Sebastian Schranz das Haus, sein Sohn, [[Sebastian Schranz]], der 1747/48 auch Wiener Bürgermeister war, erbte das Haus. 1560 kaufte Ferdinand I. das Areal und übergab es schließlich den Jesuiten (nachdem seine Pläne für eine kaiserliche Landschaftsschule gescheitert waren), um ein Konvikt für adelige Jungen zu errichten.  


Das Collaltopalais wurde 1671 erbaut. Davor befand sich hier der „Judengarten“, der dann zur adligen Landschaftsschule von Ferdinand I. wurde.  
1611 kauften es die Stände, bis der Grund 1671 in Besitz der Familie Collalto gelang.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 7</ref>


Zwischen dem Haus und der Kirche wurde eine Verbindung mittels Schwippbogen hergestellt, sodass ein Durchgang entstand, der noch heute vorhanden ist.
== Gedenktafeln ==


=== Mozarts erstes öffentliches Konzert ===
=== Mozarts erstes öffentliches Konzert ===


In der zweiten Oktoberwoche 1762 fand das erste öffentliche Konzert des damals sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit dessen Schwester im Palais Collalto statt (Gedenktafel von 1956).
In der zweiten Oktoberwoche 1762 fand das erste öffentliche Konzert des damals sechsjährigen [[Wolfgang Amadeus Mozart]] gemeinsam mit dessen Schwester im Palais Collalto statt (Gedenktafel von 1956).


{| class="galleryTable"
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 2  caption = "Gedenktafel Mozart">
|-
File:GuentherZ 2012-04-30 0665 Wien01 Am Hof13 Gedenktafel Wolfgang Amadeus Mozart.jpg|Originaltafel
| [[Image:Hof z02.JPG|thumb|
File:GT Mozart Am Hof Text.JPG|Transkription
Wolfgang Amadeus Mozart, 1756 - 1791
</gallery>
trat in der zweiten Oktoberwoche des Jahres 1762
in diesem Hause erstmals vor die Öffentlichkeit
der Stadt, die ihm einst Heimat und Schicksal werden sollte.
Mozartgemeinde Wien 1956


]]
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==
|}


=== Wohnhaus General Francois Josef Lefebvre ===
=== Wohnhaus General Francois Josef Lefebvre ===
{| class="prettytable" width="100%"
[[File:KopfX.png|75px|left]] 1809 wohnte hier General Francois Josef Lefebvre (Herzog von Danzig).
|}
=== Wohn- und Sterbehaus Ludwig Damböck  ===
{| class="prettytable" width="100%"
[[File:KopfX.png|75px|left]]In dem Haus wohnte und starb der Spitzen- und Vorhangfabrikant [[Ludwig Damböck der Ältere]] (* 18. Juli 1799, † 22. August 1850 Stadt 341, ebenhier). Seine Fabrik stand in der [[Webgasse 37]].
|}


1809 wohnte hier General Francois Josef Lefebvre (Herzog von Danzig).
== Unterirdisches ==


=== Der Keller des Hauses ===
=== Der Keller des Hauses ===


Im Keller des Hauses befand sich eines der Warenlager des jüdischen Ghettos, heute ist hier das Lokal „Borrega Marques“. Das Besondere an dem Kellerlokal sind die erhaltenen frühgotischen Sitznischen.  
Im Keller des Hauses befand sich eines der Warenlager des jüdischen Ghettos, heute ist hier das Lokal „Borrega Marques“. Das Besondere an dem Kellerlokal sind die erhaltenen frühgotischen Sitznischen. Im westlichen Trakt sind sogar Reste der Babenberger Pfalz erhalten. <ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Collaltopalais</ref>
 
== Brunnen ==
 
Im Innenhof ist ein kleiner eiserner Wandbrunnen zu finden.
 
In dem viereckigen Wasserbecken, das mit Granitwürfeln eingefasst ist, steht eine steinerne Brunnenplastik namens „Salzburger Impressionen“.
 
== Ein Kriminalfall ==


=== Johann Karl (von) Sothen und die Trafik ===
=== Johann Karl (von) Sothen und die Trafik ===
Zeile 75: Zeile 94:
: Sonst wird er wieder munter!
: Sonst wird er wieder munter!
</div>
</div>
== Ausgrabungen ==
{| class="toccolours sortable"
|- style="background:#fff8dc;"
! Ausgrabungscode
! zeitliche Lagerung
! Beschreibung der Fundstücke
|-
| 190207
| römisch
| Im Jahr 1902 wurden bei Kabellegungsarbeiten gegen die Mitte des Platzes römische Dachziegel gefunden.
|-
| 200109
| Mittelalter
| Es wurden mehrere spätmittelalterliche Baukörper im SW-Teil des Grundstücks untersucht. Die älteste Phase bilden ein Rundraum, möglicherweise ein Turmfundament der Babenbergerburg, und eine weitere Mauer aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Im Norden des Grundstücks wurde im 15. Jh. eine Kelleranlage erbaut
|-
| 191218
| Mittelalter/Neuzeit
| Im Keller wurden Mauern aus größeren und kleineren Bruchsteinen sowie Ziegeln festgestellt
|-
| 200104
| Mittelalter/Neuzeit
| Bei Kelleruntersuchungen fand man mittelalterliche Mauerreste und Spolien die dem praetorium des römischen Legionslagers zuzuordnen sind. Das Erdgeschoß datiert in das 13. Jh.; fast der gesamte Osttrakt ist renaissancezeitlich überwölbt.
|-
| 199906
| Mittelalter/Neuzeit
| Im Jahr 1999 wurden bei Kanalbauarbeiten mittelalterliche Mauerzüge angeschnitten.
|}
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==
Das Palais Collalto trägt das Schild Nummer 38 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 2  caption = "Wien von A-Z">
File:Hof z03.JPG
Datei:38 Palais Collalto A-Z.JPG
</gallery>
== Alte Ansichten ==
<gallery mode="packed-hover" widths = 300px  heights = 200px  perrow = 2  caption = "Am Hof 13">
File:Am Hof 13 Wien Museum Online.jpg| Haus um 1900 <ref>Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Verlag), 1., Am Hof 13, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/1395, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/161402/)</ref>
File:Am Hof 13 2 Wien Museum Online.jpg| Haus 1898 <ref>August Stauda (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collaltopalais, 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 23954, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77842/)</ref>
File:Am Hof 13 3 Wien Museum Online.jpg| Haus 1905<ref>August Stauda (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collaltopalais - mit Schwibbogen zum Schulhof, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29925, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99450/)</ref>
File:Am Hof 13 Balkon Wien Museum Online.jpg| Balkon, 1894<ref>Josef Wlha (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collalto Haus - Balkon, 1894, Wien Museum Inv.-Nr. 9713, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/94160/))</ref>
</gallery>




----
----
Gehe weiter zu [[Parisergasse 2]] | [[Schulhof 4]]  
 
Gehe weiter zu [[Parisergasse 2]]  


Gehe zurück zu [[Am Hof]] | [[Parisergasse]] | [[Schulhof]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]
Gehe zurück zu [[Am Hof]] | [[Parisergasse]] | [[Schulhof]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]


[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Palais]]
[[Kategorie:Gedenktafeln]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:Kriminelles]]
[[Kategorie:Kriminelles]]
[[Kategorie:Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:Unterirdisches]]
[[Kategorie:Unterirdisches]]
[[Kategorie:Bauten]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Brunnen]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]] 
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]
 
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 22. Februar 2025, 08:05 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Am Hof 13
=Parisergasse 1
=Schulhof 8
Konskriptionsnummer
vor 1862: 420
vor 1821: 235
vor 1795: 235
Baujahr
1671
Architekten (Bau)
k.A.
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das Palais Collalto - Architektur und Geschichte

Das Collaltopalais wurde 1671 erbaut, auf Seite des Platzes Am Hof zeigt es eine barocke Fassade (die anderen Seiten sind klassizistisch). Zwischen dem Haus und der Kirche wurde eine Verbindung mittels Schwippbogen hergestellt, sodass ein Durchgang entstand, der noch heute vorhanden ist.

Vorgängerhäuser

Nach der Vertreibung der Juden 1442 stand hier (Stadt 420) das Herberghaus, auch „Zum Elend“ genannt, es war für die Aufnahme von Fremden bestimmt (ähnlich einem heutigen Asylantenhaus).

1521 besaß der Ratsherr Sebastian Schranz das Haus, sein Sohn, Sebastian Schranz, der 1747/48 auch Wiener Bürgermeister war, erbte das Haus. 1560 kaufte Ferdinand I. das Areal und übergab es schließlich den Jesuiten (nachdem seine Pläne für eine kaiserliche Landschaftsschule gescheitert waren), um ein Konvikt für adelige Jungen zu errichten.

1611 kauften es die Stände, bis der Grund 1671 in Besitz der Familie Collalto gelang.[1]

Gedenktafeln

Mozarts erstes öffentliches Konzert

In der zweiten Oktoberwoche 1762 fand das erste öffentliche Konzert des damals sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit dessen Schwester im Palais Collalto statt (Gedenktafel von 1956).

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohnhaus General Francois Josef Lefebvre

KopfX.png
1809 wohnte hier General Francois Josef Lefebvre (Herzog von Danzig).

Wohn- und Sterbehaus Ludwig Damböck

KopfX.png
In dem Haus wohnte und starb der Spitzen- und Vorhangfabrikant Ludwig Damböck der Ältere (* 18. Juli 1799, † 22. August 1850 Stadt 341, ebenhier). Seine Fabrik stand in der Webgasse 37.

Unterirdisches

Der Keller des Hauses

Im Keller des Hauses befand sich eines der Warenlager des jüdischen Ghettos, heute ist hier das Lokal „Borrega Marques“. Das Besondere an dem Kellerlokal sind die erhaltenen frühgotischen Sitznischen. Im westlichen Trakt sind sogar Reste der Babenberger Pfalz erhalten. [2]

Brunnen

Im Innenhof ist ein kleiner eiserner Wandbrunnen zu finden.

In dem viereckigen Wasserbecken, das mit Granitwürfeln eingefasst ist, steht eine steinerne Brunnenplastik namens „Salzburger Impressionen“.

Ein Kriminalfall

Johann Karl (von) Sothen und die Trafik

1842 hatte ein armer Tabakhändler hier seinen Laden, der dann durch verschiedene Transaktionen zu Reichtum kam und Besitzer der Herrschaft Kobenzl wurde (Johann Karl, später Freiherr von Sothen).

Der letzte Besitzer des Schlosses am Kobenzl war, bevor es die Stadt Wien in ein Hotel umbauen ließ, der Sohn von Johann Carl Freiherr von Sothen. Bekannt wurde Sothen als Erbauer der Sissy-Kapelle (das erste neugotische Gebäude in Wien) zur Hochzeit von Franz Joseph I. mit Elisabeth im April 1854, die er jedoch eigentlich zum Eigenzweck erbaute – sie diente als Grabstätte für sich und seine Frau Franziska. Diese Tatsache geriet in Vergessenheit, erst bei der Renovierung der Kapelle im Jahr 2002 fand man die sterblichen Überreste von Sothen, die Gebeine wurden exhumiert und neben der Kapelle bestattet.

Das Geld zur Erbauung der Kapelle und dem Kauf des Schlosses kam jedoch aus seltsamen Quellen. Der Freiherr war eigentlich Tabaktrafikant Am Hof, und bot neben Tabakwaren auch Spielkarten an. Diese kaufte er nicht neu, sondern erwarb sie in den umliegenden Wirtshäusern um wenig Geld, reinigte sie mit Alkohol und verkaufte sie teuer weiter. Gleichzeitig führte er eine Lottokollektur. Im Haus von Sothen wohnte ein böhmischer Vogelhändler mit seinem Sohn und seiner Tochter. Da der Gewinn kaum zum Überleben reichte, versuchte Wenzel Hüttler, der Vogelhändler, sein Glück beim Lotto – im Laden von Sothen. Als die Gewinnzahlen von Hüttler, die Nummern 10, 6 und 81 einen Gewinn von 20.000 Gulden erzielten, überbrachte Sothen dem lungenkranken Wenzel die Nachricht. Angeblich lag dieser gerade im Sterben, so steckte Sothen den Gewinn selbst ein. Um den Verdacht von sich zu lenken, spielte er sich als Wohltäter der beiden Kinder auf. Er brachte sie in einem Gasthof in Brünn unter und unterschlug das unerwartet große Vermögen Wenzels, von dem nicht einmal das Vormundschaftsgericht etwas mitbekommen hatte.

Nach einigen Jahren war das Vermögen aufgebraucht, da wandte er sich wieder an die Tochter von Wenzel in Brünn, die mittlerweile Brieftauben züchtete. Mittels Erpressung brachte er sie dazu, die Zahlen der Brünner Lottoziehung per Brieftaube nach Wien zu übermitteln, sodass es Sothen möglich war, die gewinnenden Lotto-zahlen zu setzen, bevor in Wien Annahmeschluss war. (Das war nur möglich, weil es weder Telefone noch Telegrafen gab). Auf diese Weise sammelte er sich ein Millionenvermögen an.

Den Tod fand er bei einem Streit mit Wenzels Sohn, Eduard Hüttler. Dieser sprach ihn auf die unterschlagenen 20.000 Gulden an, und als Sothen mit der Polizei drohte, erschoss Eduard den Freiherren mit seinem Jagdgewehr. Das Todesdatum, nämlich der 10.6.81 stimmt mit den Lottozahlen überein, die der Beginn für Sothens Betrügereien waren.

Auf die Mauer der Grabkapelle, in der Sothen beigesetzt wurde, wurde folgender Spruch gekritzelt:

„Pestilenz und Not ein Übel ist,
Hier, in dieser schönen Gruft,
liegt der allergrößte Schuft,
Zeigts keine Sechserl runter,
Sonst wird er wieder munter!

Ausgrabungen

Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
190207 römisch Im Jahr 1902 wurden bei Kabellegungsarbeiten gegen die Mitte des Platzes römische Dachziegel gefunden.
200109 Mittelalter Es wurden mehrere spätmittelalterliche Baukörper im SW-Teil des Grundstücks untersucht. Die älteste Phase bilden ein Rundraum, möglicherweise ein Turmfundament der Babenbergerburg, und eine weitere Mauer aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Im Norden des Grundstücks wurde im 15. Jh. eine Kelleranlage erbaut
191218 Mittelalter/Neuzeit Im Keller wurden Mauern aus größeren und kleineren Bruchsteinen sowie Ziegeln festgestellt
200104 Mittelalter/Neuzeit Bei Kelleruntersuchungen fand man mittelalterliche Mauerreste und Spolien die dem praetorium des römischen Legionslagers zuzuordnen sind. Das Erdgeschoß datiert in das 13. Jh.; fast der gesamte Osttrakt ist renaissancezeitlich überwölbt.
199906 Mittelalter/Neuzeit Im Jahr 1999 wurden bei Kanalbauarbeiten mittelalterliche Mauerzüge angeschnitten.

Wien - Eine Stadt stellt sich vor

Das Palais Collalto trägt das Schild Nummer 38 der Aktion "Wien - Eine Stadt stellt sich vor".

Alte Ansichten



Gehe weiter zu Parisergasse 2

Gehe zurück zu Am Hof | Parisergasse | Schulhof | Straßen des 1. Bezirks

Quellen

  1. Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 7
  2. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Collaltopalais
  3. Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Verlag), 1., Am Hof 13, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/1395, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/161402/)
  4. August Stauda (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collaltopalais, 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 23954, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77842/)
  5. August Stauda (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collaltopalais - mit Schwibbogen zum Schulhof, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29925, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/99450/)
  6. Josef Wlha (Fotograf), 1., Am Hof 13 - Collalto Haus - Balkon, 1894, Wien Museum Inv.-Nr. 9713, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/94160/))