Windhaaggasse: Unterschied zwischen den Versionen

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| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span>
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span>
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| Benennung
| 1894 (Erstnennung: 1374)
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| Benannt nach
| Joachim Enzmilner, Reichsgraf von Windhaag, Politiker
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| Straßenlänge
| 38,61 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref>
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| Gehzeit
| 0,47 Minuten
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| Vorherige Bezeichnungen
| Stiftgasse, Sternwartgasse
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=== Namensgebung und Geschichte ===


Der ehemalige tiefgelegene Stadtwinkel war in der Nähe der Donau gelegen – und aufgrund der Nähe zum Fluss dementsprechend versumpft. In dieser Pfütze wühlten häufig Schweine aus dem nahegelegenen Schlachthof für Schweine im Bereich Hafnersteig 7/Franz-Josefs-Kai 17, weshalb der Bereich Sauwinkel genannt wurde. Eine Au gab es hier nie. Um 1740 wurde das S gestrichen, da der Name zu anstößig war.
== Namensgebung und Geschichte ==


Bis zum Mittelalter (1349) gehörte das Areal zum Alten Fleischmarkt und bestand aus wenigen kleinen Häuschen direkt an der Ringmauer. Da man von hier auf die Rückwand des Klosters St. Laurenz sah, bezeichnete man den Bereich 1369 „Hinter St. Laurenz unter den Hafnern“, 1486 „Innerhalb der Mauer an des Pibers Turm“ und 1514 „Gegenüber dem Meierhof von St. Laurenzen“.
Das kleine Gässchen wurde 1894 nach Enzmüller, später Joachim Graf Windhaag benannt. Dieser Graf soll 40.000 Leute gezwungen haben, zum Protestantismus zu konvertieren, was natürlich seiner Beliebtheit nicht gut getan hat.  


Hier stand – mitten im Moor - ein Turm, der wegen der Menge an Kröten „Krotenturm“ genannt wurde. Der dunkle Turm im finsteren Winkel der Stadt machte den Auwinkel zu einem unheimlichen Ort. Der Turm wurde 1732 abgerissen, das Gebiet trocken gelegt und ein Haus gebaut, das 1775 Anton Hundhagen gehörte. Rund um das Haus entstanden Bretterverkaufsbuden, es wurde geräucherter Hering angeboten.  
Obwohl das Gässlein schon 1374 in Stadtplänen aufschien, blieb es lange namenlos, erst als das Windhaagersche Stiftungshaus hier erbaut wurde, bürgerte sich ihr heutiger Name ein. Kurz galt auch der Name „Sternwartgasse“, nach der Sternwarte in der Aula der Universität. <ref>Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien: Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 234 </ref>


1877 wurde ein Schöpfbrunnen abgetragen.
=== Joachim Enzmilner, Reichsgraf von Windhaag ===


Der Namensgeber der Gasse, Joachim Enzmilner (* 21. Februar 1600 in Babenhausen; † 21. Mai 1678, Windhaag bei Perg), war Doktor der Juristerei. Da er als Gegenreformator aktiv war, wurde er bald in den Adelsstand erhoben. Sein Verdienst ist der Grundstock der Universitätsbibliothek der Universität Wien: Er sammelt leidenschaftlich Bücher, diese berühmte "Bibliotheca Windhagiana" ging nach seinem Tod an die Universität über. Auch als Stifter ging er in die Geschichte ein, auf ihn geht die Windhag Stipendienstiftung für Niederösterreich zurück.


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== Die Häuser der Gasse ==


=== Die Häuser der Gasse ===
*[[Windhaaggasse 1]]
*[[Windhaaggasse 2]]


*[[Bäckerstraße 9 | Windhaaggasse 1]]
*[[Bäckerstraße 11 | Windhaaggasse 2]]


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[[Kategorie:Straßennamen]]
 
[[Kategorie:Straßen und Gassen]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]
 
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 9. Februar 2025, 11:05 Uhr

Windhaaggasse

Wien 01 Windhaaggasse a.jpg

Bezirk 1., Innere Stadt
Benennung 1894 (Erstnennung: 1374)
Benannt nach Joachim Enzmilner, Reichsgraf von Windhaag, Politiker
Straßenlänge 38,61 Meter [1]
Gehzeit 0,47 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Stiftgasse, Sternwartgasse


Namensgebung und Geschichte

Das kleine Gässchen wurde 1894 nach Enzmüller, später Joachim Graf Windhaag benannt. Dieser Graf soll 40.000 Leute gezwungen haben, zum Protestantismus zu konvertieren, was natürlich seiner Beliebtheit nicht gut getan hat.

Obwohl das Gässlein schon 1374 in Stadtplänen aufschien, blieb es lange namenlos, erst als das Windhaagersche Stiftungshaus hier erbaut wurde, bürgerte sich ihr heutiger Name ein. Kurz galt auch der Name „Sternwartgasse“, nach der Sternwarte in der Aula der Universität. [2]

Joachim Enzmilner, Reichsgraf von Windhaag

Der Namensgeber der Gasse, Joachim Enzmilner (* 21. Februar 1600 in Babenhausen; † 21. Mai 1678, Windhaag bei Perg), war Doktor der Juristerei. Da er als Gegenreformator aktiv war, wurde er bald in den Adelsstand erhoben. Sein Verdienst ist der Grundstock der Universitätsbibliothek der Universität Wien: Er sammelt leidenschaftlich Bücher, diese berühmte "Bibliotheca Windhagiana" ging nach seinem Tod an die Universität über. Auch als Stifter ging er in die Geschichte ein, auf ihn geht die Windhag Stipendienstiftung für Niederösterreich zurück.

Die Häuser der Gasse



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien: Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 234