Am Gestade 2-4: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dem Areal des heutigen Häuserblocks befanden sich einst acht kleine Häuser (219 bis 219 und 366). | |||
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Haus 366 war ursprünglich ein Teil des Passauer Hofs und wurde als Zinshaus geführt. Bis zumindest 1816 war es in Besitz des Bistums Passau, ab 1821 scheint als Besitzer Josef Janschgi auf. Janschgi war der größte Fuhrwerkbesitzer von Wien. In seiner Familie blieb das Haus bis zum Abbruch 1901. | Haus 366 war ursprünglich ein Teil des Passauer Hofs und wurde als Zinshaus geführt. Bis zumindest 1816 war es in Besitz des Bistums Passau, ab 1821 scheint als Besitzer Josef Janschgi auf. Janschgi war der größte Fuhrwerkbesitzer von Wien. In seiner Familie blieb das Haus bis zum Abbruch 1901. | ||
=== Haus 213 === | |||
Dieses Haus war Teil der nebenan liegenden Badestube. 1438 ist als Besitzer Hanns von Graben bekannt, der es damals an dem Bischof Linhart von Passau verkaufte. Dieser ließ das Haus abreißen und legte stattdessen einen Garten an, den er mit einer hohen Mauer abschirmte. | |||
=== Haus 214 === | === Haus 214 === | ||
Im 14. Jahrhundert wird an dieser Stelle mehrfach eine Badestube erwähnt. Im 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine Herberge und das Wirtshaus „Wolf in der Au“, das besonders von Donauschiffern aus Oberösterreich frequentiert wurde. Das Wirtshaus war eines der Lokale, in denen zu Fasching musiziert werden durfte. Im Jahr 1811 war es Treffpunkt der Anführer der englisch-italienischen Liga, die hier den Volksaufstand in Piemont planten. | Im 14. Jahrhundert wird an dieser Stelle mehrfach eine Badestube erwähnt. Im 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine Herberge und das Wirtshaus „Wolf in der Au“, das besonders von Donauschiffern aus Oberösterreich frequentiert wurde. Das Wirtshaus war eines der Lokale, in denen zu Fasching musiziert werden durfte. Im Jahr 1811 war es Treffpunkt der Anführer der englisch-italienischen Liga, die hier den Volksaufstand in Piemont planten. | ||
=== Die | === Die Legende vom Wolf in der Au === | ||
Der Schildname des Hauses ist auf die heulende Wölfe zurückzuführen, die bis hierher aus der Au zu hören waren. | Der Schildname des Hauses ist auf die heulende Wölfe zurückzuführen, die - wenn die Donau zugeist war - bis hierher aus der Au zu hören waren. | ||
== Ausgrabungen == | == Ausgrabungen == |
Version vom 27. November 2015, 17:24 Uhr
Grund-Information | |
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Datei:Am Gestade 2-4.jpg
Am Gestade 2-4, Der Concordia-Hof | |
Aliasadressen | =Am Gestade 2-4, =Passauer Platz 5, =Concordiaplatz 4-5, =Salzgries 23 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219, 366 |
Baujahr | 1952 |
Architekt | Max Fellerer, Max Hasenörl, Eugen Wörle |
Der Concordia-Hof - Architektur und Geschichte
Das heute hier stehende Eigentumswohnhaus (Concordia-Hof) wurde zwischen 1952 und 1958 nach Plänen von Max Fellerer, Max Hasenörl und Eugen Wörle im Auftrag der Neuen Reformbaugesellschaft erbaut. Benannt wurde es nach dem Schriftstellerverein Concordia.
Der Salzschiffer
Im Hauseingang befindet sich eine Bronzeplastik von Franz Barwig: Der Salzschiffer im Boot.
Vorgängerhäuser
Auf dem Areal des heutigen Häuserblocks befanden sich einst acht kleine Häuser (219 bis 219 und 366).
Haus 366
Haus 366 war ursprünglich ein Teil des Passauer Hofs und wurde als Zinshaus geführt. Bis zumindest 1816 war es in Besitz des Bistums Passau, ab 1821 scheint als Besitzer Josef Janschgi auf. Janschgi war der größte Fuhrwerkbesitzer von Wien. In seiner Familie blieb das Haus bis zum Abbruch 1901.
Haus 213
Dieses Haus war Teil der nebenan liegenden Badestube. 1438 ist als Besitzer Hanns von Graben bekannt, der es damals an dem Bischof Linhart von Passau verkaufte. Dieser ließ das Haus abreißen und legte stattdessen einen Garten an, den er mit einer hohen Mauer abschirmte.
Haus 214
Im 14. Jahrhundert wird an dieser Stelle mehrfach eine Badestube erwähnt. Im 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine Herberge und das Wirtshaus „Wolf in der Au“, das besonders von Donauschiffern aus Oberösterreich frequentiert wurde. Das Wirtshaus war eines der Lokale, in denen zu Fasching musiziert werden durfte. Im Jahr 1811 war es Treffpunkt der Anführer der englisch-italienischen Liga, die hier den Volksaufstand in Piemont planten.
Die Legende vom Wolf in der Au
Der Schildname des Hauses ist auf die heulende Wölfe zurückzuführen, die - wenn die Donau zugeist war - bis hierher aus der Au zu hören waren.
Ausgrabungen
Im Jahr 1955 wurden im Zuge von Bauarbeiten mittelalterliche und frühneuzeitliche Fragmente von Keramiken und Glas aus einem Brunnen geborgen. (Siehe auch: Ausgrabungen)
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